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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] werden. Zu welchem uns dann dienlich das Exempel des TADDEO ZUCCHERO, der immerzu mehrere Vollkommenheit erlangt. Es war aber derselbe in dem Urbinischen Land/ in einem Städtlein/ S. Agnolo in Vado geheissen/ Anno 1529. den 1. September gebohren. Dessen Vatter/ so ein schlechter Mahler gewesen/ hielte ihn zu seiner Komt nach Rom. Kunst an/ und nachdem er nach Rom verreist/ und daselbst viel erlitten/ kam er endlich zu einem Meister/ Gioanni Pietro Calabrese, bey welchem er ein wenig etwas lernen konte/ aber darbey viel böse Tag hatte; Dann über diß/ daß er Nacht und Tag Farben reiben muste/ war das Weib so böß/ daß er zu seiner Nohtdurft nicht genug truknes Brod zu essen hatte/ dann sie hielte dieses zu oberst List und Boßheit seiner Lehrfrauen. des Kastens in einem Korb/ woran Schellen geheftet waren/ also/ daß man den Korb kaum anrühren dörfte/ daß nicht die Schellen den Brod-Dieb verriehten/ und die Frau gleich zulieffe. Aber dieses alles machte Taddeo noch nicht verdrossen/ so er nur etwas zu copiren überkommen mögen/ welches sein Meister von Raphael d' Urbino hatte.

Um dieser und anderer Ursachen willen nun verliesse er seinen Meister/ und wohnte in einem Mahl-Laden Seine Begierde/ etwas zu lernen. für sich selbst/ brachte einen Theil der Zeit mit Mahlen nach dem Leben/ den andern aber mit Zeichnen/ absonderlich nach den Gemählden Raphäels in dem Gisischen Palast/ und an anderen Orten in Rom zu. Und so ihn die Nacht etlichmal überfiel/ und er keine Gelegenheit hatte/ wo er schlaffen konte/ behalf er sich in derselben Gisianischen logie und andern dergleichen Plätzen. Durch welch Ungemach er dann seiner Gesundheit sehr großen Schaden zugefügt/ daß/ wofern ihm seine Jugend nicht selbst zu Hülffe gekommen/ er wol gar hätte sterben müssen. Wie er nun krank worden/ ist er wieder nach Hauß zu seinem Vatter gezogen/ und als er sich erholt und genesen/ auch den Lust noch nicht verlohren/ schikte ihn sein Vatter wieder nach Rom/ zu einem/ Namens Jacopone, daselbst lernete er so viel/ daß man bald etwas von ihme anfangen zu halten/ worauf dann seine Freunde und Bekante/ die vor so unfreundlich gegen ihm verfahren/ ihne zu sich genommen/ und neben sich arbeiten lassen/ bey welchem Fall Taddeo, so von guter Art ware/ alles vorigen Ungemachs vergessen; Taddeo machte also die Zeichnungen/ und sie viel Verzierungen miteinander auf naß in den logien.

Komt zu Daniel von Parma. Hier entzwischen aber nahme Daniel von Parma, der etlich Jahr bey Antonio da Correggio gewohnt/ und mit Francesco Mazzuoli von Parma umgegangen/ eine Kirche auf naß zu mahlen an/ zuvor in Abruzzo zu Vitto, an jener Seite der Sore, dahin nun brachte er auch Taddeo mit sich. Und obwol Daniel der bästen Mahler keiner war/ doch/ indem er viel andere große Künstlere arbeiten sehen/ diente solches Taddeo sehr förderlich zu einer Unterweisung/ weiln er ihme die Annehmlichkeit/ so sie in ihren Gemählden gehalten/ offenbahrte. In dieser Kirchen machte Taddeo unterschiedliche Bilder/ das Gewölb Kreuz-weis abgetheilt/ mit Evangelisten/ Sybillen und Propheten/ auch andere vier Historien von Christo und Maria. [Spaltenumbruch] Als er nach Rom wiederum kommen/ solte er für einen Edelmann/ Jacob Matthaei, eine Facciata mahlen/ weiln er aber erst 18. Jahr alt war/ dunkte er dem Edelmann zu jung darzu/ und ließe ihn darfür zwey Historien machen/ über deren Wolstand sich der Edelmann höchlich verwundert. Als nun Anno 1548. diß Werk (so die Historie von Furius Camillus gewesen) verfärtiget ware/ erhielt er darmit in Rom großes Lob und Ehre/weiln/ von Polidor und Balthasar von Siena Zeiten an/ kein Mahler daselbst gewesen/ der so gut zeichnen können.

Seine Werke in S. Ambrosii Kirche. Nachmalen machte er in die Kirche des Meyländischen Bischofs Ambrosii, auf naß/ eben bemelten Kirchenlehrers Geschichten/ und die Auszierung oder Gesämse von schönen Kindern und Frauenbildern/ welches ein herrlich-schönes Werk gewesen/ auch weiters zu S. Lucia Della Tinta bey Orso eine facciata von weiß und schwarz/ mit fünf Historien von Alexander dem Großen/ die sehr gepriesen worden. Da nun der Herzog von Urbino Guido Baldo den Ruff und Preiß seines jungen Wird nach Urbino beruffen. Unterthanen vernahme/ berufte er solchen nach Urbino, um die Capelle des Doms daselbst/ worinn Francesco Franco das Gewölb auf naß gemacht/ zu mahlen; welcher dann/ als er gehorsamlich erschienen/ und von dem Herzog sehr liebreich empfangen Allerhand Werke von ihm. worden/ auf gegebene ordre, etwas für die Capelle und anderwerts gezeichnet. Weil aber der Herzog Obrister Feldherr und General der Venediger war/ muste er nach Verona, umb die Vestungen zu besehen/ verreisen/ da nahme er nun mit sich Taddeo, der ihm eine Tafel von Raphäel, in dem Hauß des Grafen von Canossa , copiren müssen. Weiters machte er auf ein groß Tuch für Ihr Excellenz eine Bekehrung S. Pauli, so aber nicht zu End gebracht wurde; Dann/ da sie wieder nach Urbino gekommen/ gienge er um/ mit Zeichnung der Historien von dem Leben der heiligen Maria zur Capelle/ mit der Feder/ und mit tuschen. Dann/ weiln entweder der Herzog noch nicht resolviert war/ oder aber Taddeo ihn zu jung bedunkte/ liesse der Herzog zwey Jahr darzwischen verfließen/ daß Taddeo nichts anders zu thun/ als zu Pesaro nachzusinnen/ und zu Urbino für den Palast auf die facciata ein großes Wappen auf naß/ wie auch des Herzogs Contrafe in Lebensgröße/ so alle schöne Werk waren/ zu machen hatte.

Endlich/ als der Herzog nach Rom reißen muste/ ließ er Taddeo in der Capellen fortfahren/ und befahl/ daß man ihme in allem/ was ihm dienlich/ Vorsehung thun solte indem aber des Herzogs Bediente ihm keine Hülff erzeigt/ verursachte solches/ Komt wieder nach Rom. daß er sich von dar nach Rom begeben/ allwo er dann den Herzog angetroffen/ und sich behend gegen ihm/ ohne jemands Anklag und offenbarte Ungebühr/ entschuldiget/ mit Versprechen/ so bald es die Zeit zulassen würde/ seine schuldigste Dienst nicht auszusetzen/ noch etwas ermangeln zu lassen; Daselbst nun in Rom gab ihme der Papst außer der Porten Popolo die Cammer des Hof-Garten zu Seine Arbeit daselbst mahlen/ und machte er in die vier Ecken des Gewölbs die Gelegenheit oder Occasion, so die Fortuna

[Spaltenumbruch] werden. Zu welchem uns dann dienlich das Exempel des TADDEO ZUCCHERO, der immerzu mehrere Vollkommenheit erlangt. Es war aber derselbe in dem Urbinischen Land/ in einem Städtlein/ S. Agnolo in Vado geheissen/ Anno 1529. den 1. September gebohren. Dessen Vatter/ so ein schlechter Mahler gewesen/ hielte ihn zu seiner Komt nach Rom. Kunst an/ und nachdem er nach Rom verreist/ und daselbst viel erlitten/ kam er endlich zu einem Meister/ Gioanni Pietro Calabrese, bey welchem er ein wenig etwas lernen konte/ aber darbey viel böse Tag hatte; Dann über diß/ daß er Nacht und Tag Farben reiben muste/ war das Weib so böß/ daß er zu seiner Nohtdurft nicht genug truknes Brod zu essen hatte/ dann sie hielte dieses zu oberst List und Boßheit seiner Lehrfrauen. des Kastens in einem Korb/ woran Schellen geheftet waren/ also/ daß man den Korb kaum anrühren dörfte/ daß nicht die Schellen den Brod-Dieb verriehten/ und die Frau gleich zulieffe. Aber dieses alles machte Taddeo noch nicht verdrossen/ so er nur etwas zu copiren überkommen mögen/ welches sein Meister von Raphaël d’ Urbino hatte.

Um dieser und anderer Ursachen willen nun verliesse er seinen Meister/ und wohnte in einem Mahl-Laden Seine Begierde/ etwas zu lernen. für sich selbst/ brachte einen Theil der Zeit mit Mahlen nach dem Leben/ den andern aber mit Zeichnen/ absonderlich nach den Gemählden Raphäels in dem Gisischen Palast/ und an anderen Orten in Rom zu. Und so ihn die Nacht etlichmal überfiel/ und er keine Gelegenheit hatte/ wo er schlaffen konte/ behalf er sich in derselben Gisianischen logie und andern dergleichen Plätzen. Durch welch Ungemach er dann seiner Gesundheit sehr großen Schaden zugefügt/ daß/ wofern ihm seine Jugend nicht selbst zu Hülffe gekommen/ er wol gar hätte sterben müssen. Wie er nun krank worden/ ist er wieder nach Hauß zu seinem Vatter gezogen/ und als er sich erholt und genesen/ auch den Lust noch nicht verlohren/ schikte ihn sein Vatter wieder nach Rom/ zu einem/ Namens Jacopone, daselbst lernete er so viel/ daß man bald etwas von ihme anfangen zu halten/ worauf dann seine Freunde und Bekante/ die vor so unfreundlich gegen ihm verfahren/ ihne zu sich genommen/ und neben sich arbeiten lassen/ bey welchem Fall Taddeo, so von guter Art ware/ alles vorigen Ungemachs vergessen; Taddeo machte also die Zeichnungen/ und sie viel Verzierungen miteinander auf naß in den logien.

Komt zu Daniel von Parma. Hier entzwischen aber nahme Daniel von Parma, der etlich Jahr bey Antonio da Correggio gewohnt/ und mit Francesco Mazzuoli von Parma umgegangen/ eine Kirche auf naß zu mahlen an/ zuvor in Abruzzo zu Vitto, an jener Seite der Sore, dahin nun brachte er auch Taddeo mit sich. Und obwol Daniel der bästen Mahler keiner war/ doch/ indem er viel andere große Künstlere arbeiten sehen/ diente solches Taddeo sehr förderlich zu einer Unterweisung/ weiln er ihme die Annehmlichkeit/ so sie in ihren Gemählden gehalten/ offenbahrte. In dieser Kirchen machte Taddeo unterschiedliche Bilder/ das Gewölb Kreuz-weis abgetheilt/ mit Evangelisten/ Sybillen und Propheten/ auch andere vier Historien von Christo und Maria. [Spaltenumbruch] Als er nach Rom wiederum kommen/ solte er für einen Edelmann/ Jacob Matthaei, eine Facciata mahlen/ weiln er aber erst 18. Jahr alt war/ dunkte er dem Edelmann zu jung darzu/ und ließe ihn darfür zwey Historien machen/ über deren Wolstand sich der Edelmann höchlich verwundert. Als nun Anno 1548. diß Werk (so die Historie von Furius Camillus gewesen) verfärtiget ware/ erhielt er darmit in Rom großes Lob und Ehre/weiln/ von Polidor und Balthasar von Siena Zeiten an/ kein Mahler daselbst gewesen/ der so gut zeichnen können.

Seine Werke in S. Ambrosii Kirche. Nachmalen machte er in die Kirche des Meyländischen Bischofs Ambrosii, auf naß/ eben bemelten Kirchenlehrers Geschichten/ und die Auszierung oder Gesämse von schönen Kindern und Frauenbildern/ welches ein herrlich-schönes Werk gewesen/ auch weiters zu S. Lucia Della Tinta bey Orso eine facciata von weiß und schwarz/ mit fünf Historien von Alexander dem Großen/ die sehr gepriesen worden. Da nun der Herzog von Urbino Guido Baldo den Ruff und Preiß seines jungen Wird nach Urbino beruffen. Unterthanen vernahme/ berufte er solchen nach Urbino, um die Capelle des Doms daselbst/ worinn Francesco Franco das Gewölb auf naß gemacht/ zu mahlen; welcher dann/ als er gehorsamlich erschienen/ und von dem Herzog sehr liebreich empfangen Allerhand Werke von ihm. worden/ auf gegebene ordre, etwas für die Capelle und anderwerts gezeichnet. Weil aber der Herzog Obrister Feldherr und General der Venediger war/ muste er nach Verona, umb die Vestungen zu besehen/ verreisen/ da nahme er nun mit sich Taddeo, der ihm eine Tafel von Raphäel, in dem Hauß des Grafen von Canossa , copiren müssen. Weiters machte er auf ein groß Tuch für Ihr Excellenz eine Bekehrung S. Pauli, so aber nicht zu End gebracht wurde; Dann/ da sie wieder nach Urbino gekommen/ gienge er um/ mit Zeichnung der Historien von dem Leben der heiligen Maria zur Capelle/ mit der Feder/ und mit tuschen. Dann/ weiln entweder der Herzog noch nicht resolviert war/ oder aber Taddeo ihn zu jung bedunkte/ liesse der Herzog zwey Jahr darzwischen verfließen/ daß Taddeo nichts anders zu thun/ als zu Pesaro nachzusinnen/ und zu Urbino für den Palast auf die facciata ein großes Wappen auf naß/ wie auch des Herzogs Contrafe in Lebensgröße/ so alle schöne Werk waren/ zu machen hatte.

Endlich/ als der Herzog nach Rom reißen muste/ ließ er Taddeo in der Capellen fortfahren/ und befahl/ daß man ihme in allem/ was ihm dienlich/ Vorsehung thun solte indem aber des Herzogs Bediente ihm keine Hülff erzeigt/ verursachte solches/ Komt wieder nach Rom. daß er sich von dar nach Rom begeben/ allwo er dann den Herzog angetroffen/ und sich behend gegen ihm/ ohne jemands Anklag und offenbarte Ungebühr/ entschuldiget/ mit Versprechen/ so bald es die Zeit zulassen würde/ seine schuldigste Dienst nicht auszusetzen/ noch etwas ermangeln zu lassen; Daselbst nun in Rom gab ihme der Papst außer der Porten Popolo die Cammer des Hof-Garten zu Seine Arbeit daselbst mahlen/ und machte er in die vier Ecken des Gewölbs die Gelegenheit oder Occasion, so die Fortuna

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Weil aber der Herzog Obrister Feldherr und <hi rendition="#aq">General</hi> der Venediger war/ muste er nach <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-103 http://www.geonames.org/3164527/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003262">Verona</placeName>,</hi> umb die Vestungen zu besehen/ verreisen/ da nahme er nun mit sich <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1982 http://d-nb.info/gnd/118808613 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011296 http://viaf.org/viaf/12575251">Taddeo</persName>,</hi> der ihm eine Tafel von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphäel</persName>,</hi> in dem Hauß des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5615 http://d-nb.info/gnd/124302092 http://viaf.org/viaf/20611230">Grafen von <hi rendition="#aq">Canossa</hi></persName><hi rendition="#aq"> , copi</hi>ren müssen. Weiters machte er auf ein groß Tuch für Ihr <hi rendition="#aq">Excellenz</hi> eine Bekehrung <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-256 http://d-nb.info/gnd/118641549 http://viaf.org/viaf/100178828">S. Pauli</persName>,</hi> so aber nicht zu End gebracht wurde; Dann/ da sie wieder nach <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-80 http://www.geonames.org/3165035/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003994">Urbino</placeName></hi> gekommen/ gienge er um/ mit Zeichnung der Historien von dem Leben der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">heiligen <hi rendition="#aq">Maria</hi></persName> zur Capelle/ mit der Feder/ und mit tuschen. Dann/ weiln entweder der Herzog noch nicht <hi rendition="#aq">resolvi</hi>ert war/ oder aber <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1982 http://d-nb.info/gnd/118808613 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011296 http://viaf.org/viaf/12575251">Taddeo</persName></hi> ihn zu jung bedunkte/ liesse der Herzog zwey Jahr darzwischen verfließen/ daß <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1982 http://d-nb.info/gnd/118808613 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011296 http://viaf.org/viaf/12575251">Taddeo</persName></hi> nichts anders zu thun/ als zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-638 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003991">Pesaro</placeName></hi> nachzusinnen/ und zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-80 http://www.geonames.org/3165035/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003994">Urbino</placeName></hi> für den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-871 http://www.geonames.org/7602822/">Palast</placeName> auf die <hi rendition="#aq">facciata</hi> ein großes Wappen auf naß/ wie auch des Herzogs <hi rendition="#aq">Contrafe</hi> in Lebensgröße/ so alle schöne Werk waren/ zu machen hatte.</p>
          <p>Endlich/ als der Herzog nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> reißen muste/ ließ er <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1982 http://d-nb.info/gnd/118808613 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011296 http://viaf.org/viaf/12575251">Taddeo</persName></hi> in der Capellen fortfahren/ und befahl/ daß man ihme in allem/ was ihm dienlich/ Vorsehung thun solte indem aber des Herzogs Bediente ihm keine Hülff erzeigt/ verursachte solches/ <note place="right">Komt wieder nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>.</note> daß er sich von dar nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> begeben/ allwo er dann den Herzog angetroffen/ und sich behend gegen ihm/ ohne jemands Anklag und offenbarte Ungebühr/ entschuldiget/ mit Versprechen/ so bald es die Zeit zulassen würde/ seine schuldigste Dienst nicht auszusetzen/ noch etwas ermangeln zu lassen; Daselbst nun in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> gab ihme der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-441 http://d-nb.info/gnd/118955314 http://viaf.org/viaf/36912739">Papst</persName>  außer der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-872 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=152632">Porten <hi rendition="#aq">Popolo</hi></placeName> die Cammer des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2214">Hof-Garten</placeName> zu <note place="right">Seine Arbeit daselbst</note> mahlen/ und machte er in die vier Ecken des Gewölbs die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3698">Gelegenheit</persName> oder <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3698">Occasion</persName>,</hi> so die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-555 http://d-nb.info/gnd/118893025 http://viaf.org/viaf/69727614">Fortuna</persName></hi> </p>
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[[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 144]/0174] werden. Zu welchem uns dann dienlich das Exempel des TADDEO ZUCCHERO, der immerzu mehrere Vollkommenheit erlangt. Es war aber derselbe in dem Urbinischen Land/ in einem Städtlein/ S. Agnolo in Vado geheissen/ Anno 1529. den 1. September gebohren. Dessen Vatter/ so ein schlechter Mahler gewesen/ hielte ihn zu seiner Kunst an/ und nachdem er nach Rom verreist/ und daselbst viel erlitten/ kam er endlich zu einem Meister/ Gioanni Pietro Calabrese, bey welchem er ein wenig etwas lernen konte/ aber darbey viel böse Tag hatte; Dann über diß/ daß er Nacht und Tag Farben reiben muste/ war das Weib so böß/ daß er zu seiner Nohtdurft nicht genug truknes Brod zu essen hatte/ dann sie hielte dieses zu oberst des Kastens in einem Korb/ woran Schellen geheftet waren/ also/ daß man den Korb kaum anrühren dörfte/ daß nicht die Schellen den Brod-Dieb verriehten/ und die Frau gleich zulieffe. Aber dieses alles machte Taddeo noch nicht verdrossen/ so er nur etwas zu copiren überkommen mögen/ welches sein Meister von Raphaël d’ Urbino hatte. Komt nach Rom. List und Boßheit seiner Lehrfrauen. Um dieser und anderer Ursachen willen nun verliesse er seinen Meister/ und wohnte in einem Mahl-Laden für sich selbst/ brachte einen Theil der Zeit mit Mahlen nach dem Leben/ den andern aber mit Zeichnen/ absonderlich nach den Gemählden Raphäels in dem Gisischen Palast/ und an anderen Orten in Rom zu. Und so ihn die Nacht etlichmal überfiel/ und er keine Gelegenheit hatte/ wo er schlaffen konte/ behalf er sich in derselben Gisianischen logie und andern dergleichen Plätzen. Durch welch Ungemach er dann seiner Gesundheit sehr großen Schaden zugefügt/ daß/ wofern ihm seine Jugend nicht selbst zu Hülffe gekommen/ er wol gar hätte sterben müssen. Wie er nun krank worden/ ist er wieder nach Hauß zu seinem Vatter gezogen/ und als er sich erholt und genesen/ auch den Lust noch nicht verlohren/ schikte ihn sein Vatter wieder nach Rom/ zu einem/ Namens Jacopone, daselbst lernete er so viel/ daß man bald etwas von ihme anfangen zu halten/ worauf dann seine Freunde und Bekante/ die vor so unfreundlich gegen ihm verfahren/ ihne zu sich genommen/ und neben sich arbeiten lassen/ bey welchem Fall Taddeo, so von guter Art ware/ alles vorigen Ungemachs vergessen; Taddeo machte also die Zeichnungen/ und sie viel Verzierungen miteinander auf naß in den logien. Seine Begierde/ etwas zu lernen. Hier entzwischen aber nahme Daniel von Parma, der etlich Jahr bey Antonio da Correggio gewohnt/ und mit Francesco Mazzuoli von Parma umgegangen/ eine Kirche auf naß zu mahlen an/ zuvor in Abruzzo zu Vitto, an jener Seite der Sore, dahin nun brachte er auch Taddeo mit sich. Und obwol Daniel der bästen Mahler keiner war/ doch/ indem er viel andere große Künstlere arbeiten sehen/ diente solches Taddeo sehr förderlich zu einer Unterweisung/ weiln er ihme die Annehmlichkeit/ so sie in ihren Gemählden gehalten/ offenbahrte. In dieser Kirchen machte Taddeo unterschiedliche Bilder/ das Gewölb Kreuz-weis abgetheilt/ mit Evangelisten/ Sybillen und Propheten/ auch andere vier Historien von Christo und Maria. Als er nach Rom wiederum kommen/ solte er für einen Edelmann/ Jacob Matthaei, eine Facciata mahlen/ weiln er aber erst 18. Jahr alt war/ dunkte er dem Edelmann zu jung darzu/ und ließe ihn darfür zwey Historien machen/ über deren Wolstand sich der Edelmann höchlich verwundert. Als nun Anno 1548. diß Werk (so die Historie von Furius Camillus gewesen) verfärtiget ware/ erhielt er darmit in Rom großes Lob und Ehre/weiln/ von Polidor und Balthasar von Siena Zeiten an/ kein Mahler daselbst gewesen/ der so gut zeichnen können. Komt zu Daniel von Parma. Nachmalen machte er in die Kirche des Meyländischen Bischofs Ambrosii, auf naß/ eben bemelten Kirchenlehrers Geschichten/ und die Auszierung oder Gesämse von schönen Kindern und Frauenbildern/ welches ein herrlich-schönes Werk gewesen/ auch weiters zu S. Lucia Della Tinta bey Orso eine facciata von weiß und schwarz/ mit fünf Historien von Alexander dem Großen/ die sehr gepriesen worden. Da nun der Herzog von Urbino Guido Baldo den Ruff und Preiß seines jungen Unterthanen vernahme/ berufte er solchen nach Urbino, um die Capelle des Doms daselbst/ worinn Francesco Franco das Gewölb auf naß gemacht/ zu mahlen; welcher dann/ als er gehorsamlich erschienen/ und von dem Herzog sehr liebreich empfangen worden/ auf gegebene ordre, etwas für die Capelle und anderwerts gezeichnet. Weil aber der Herzog Obrister Feldherr und General der Venediger war/ muste er nach Verona, umb die Vestungen zu besehen/ verreisen/ da nahme er nun mit sich Taddeo, der ihm eine Tafel von Raphäel, in dem Hauß des Grafen von Canossa , copiren müssen. Weiters machte er auf ein groß Tuch für Ihr Excellenz eine Bekehrung S. Pauli, so aber nicht zu End gebracht wurde; Dann/ da sie wieder nach Urbino gekommen/ gienge er um/ mit Zeichnung der Historien von dem Leben der heiligen Maria zur Capelle/ mit der Feder/ und mit tuschen. Dann/ weiln entweder der Herzog noch nicht resolviert war/ oder aber Taddeo ihn zu jung bedunkte/ liesse der Herzog zwey Jahr darzwischen verfließen/ daß Taddeo nichts anders zu thun/ als zu Pesaro nachzusinnen/ und zu Urbino für den Palast auf die facciata ein großes Wappen auf naß/ wie auch des Herzogs Contrafe in Lebensgröße/ so alle schöne Werk waren/ zu machen hatte. Seine Werke in S. Ambrosii Kirche. Wird nach Urbino beruffen. Allerhand Werke von ihm. Endlich/ als der Herzog nach Rom reißen muste/ ließ er Taddeo in der Capellen fortfahren/ und befahl/ daß man ihme in allem/ was ihm dienlich/ Vorsehung thun solte indem aber des Herzogs Bediente ihm keine Hülff erzeigt/ verursachte solches/ daß er sich von dar nach Rom begeben/ allwo er dann den Herzog angetroffen/ und sich behend gegen ihm/ ohne jemands Anklag und offenbarte Ungebühr/ entschuldiget/ mit Versprechen/ so bald es die Zeit zulassen würde/ seine schuldigste Dienst nicht auszusetzen/ noch etwas ermangeln zu lassen; Daselbst nun in Rom gab ihme der Papst außer der Porten Popolo die Cammer des Hof-Garten zu mahlen/ und machte er in die vier Ecken des Gewölbs die Gelegenheit oder Occasion, so die Fortuna Komt wieder nach Rom. Seine Arbeit daselbst

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 144]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/174>, abgerufen am 24.11.2024.