Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch]
Fünfte Platte. In Macedonien ich herrschte weit und breit/ mein Volk mich liebte sehr/ in Kriegs- und Friedens-Zeit. Ich wurde gar ein Gott/ mit höchstem Ruhm/ genennet. Es ward mein hoher Geist von jederman erkennet. Von meinen Thaten weiß die ganze Welt zu- sagen. Ich war so dapfer/ selbst den Höllen-Hund zu plagen. Auf Tugend hielt ich viel/ den Lastern war ich feind. Ich wiese/ daß dem Fleiß der Preiß sey stets vereint. Es ist ein hoher Geist in allen den Gedichten/ die ich ersonnen hab: ich laß Gelehrte richten von meiner Verse-Kunst/ und lehre diß da- bey: daß der Poeten Thun von Sterblichkeit be- frey. Augustus hielte mich/ dem Maro gleich/ in Ehren. Ich pflegte mich mit Fleiß allzeit dahin zu kehren/ wo es zu trinken gab. Mein lustigs Vers- Gebänd hat mich berühmt gemacht/ bis an der Er- den End. Aus Königlichem Stamm mein hoher Ur- sprung war. Von auserlesner Zier ich glänzte ganz und gar. Darum in eine Blum die Götter mich ver- kehret/ die wegen des Geruchs noch heute wird ge- ehret. Was Hercules verricht/ das hab ich nachge- than. Es kame mich kein Streit noch Kampf zu sauer an. Mein Meister gieng mit vor/ ich folgte fleis- sig nach. Wer stets nach Tugend strebt/ der acht kein Ungemach. Sechste Platte. Es war Miltiades zum Vatter mir gegeben.
[Spaltenumbruch]
Der Tugend widmet ich allein mein ganzes Leben. Die Neider haben mich zwar aus Athen ver- trieben: darauf man pflegte mich doch mehr und mehr zu lieben. Tarquinens Hochmut kont ich ja nicht mehr vertragen: Ich half die Könige mit Ernst aus Rom ver- jagen. Die Römer macht ich frey von aller Tyran- ney: dardurch ihr Ruhm stieg hoch/ und wurd ihr Glücke neu. Was andere verricht/ durch ihre Dapferkeit und Sieg gewohnte Faust/ zu grimmer Krie- ges-Zeit: das hab ich mit der Zung/ mit klug-geführ- ten Worten aufs best hervor gebracht/ an viel verwirr- ten Orten. Durch unverdrossnen Fleiß bekam ich große Stärke/ daß ich verrichtet hab ganz ungemeine Werke. Kein Ochs war mir zu schwer/ ich trug ihn ganz davon. Ruhm ist der Emsigkeit/ Spott ist der Faulheit/ Lohn. Mein Pontisch Königreich mich trefflich hoch verehrte. Ich führte schwere Krieg/ viel Land und Leut verheerte. Pompejus endlich mich besiegt mit großer Macht. Der Gift mich nicht entseelt/ den ich mir bey- gebracht. Mein Volk war unter mir aufs allerhöchst beglücket. Den Alexander hat der Himmel mir geschicket/ der Freundschaft mit mir pflegt; ich war ihm zugethan: das Glück sah uns allbeed aufs allerfreund- lichst an. Siebende Platte. In Mauritanien regirt' ich weit und breit. Der Caesar mich bekriegt. Wiewol ich lange Zeit mich ritterlich gewehrt/ ward ich doch über- wunden. Darauf ich meine Lust in freyen Künsten funden. Die schöne Leibs-Gestalt/ das hold-beliebte
Wesen/ der Reden Lieblichkeit/ so war ganz auserlesen zum Fallstrick dienten mir: dann die Gele- genheit zur Unzucht reizte mich/ und Laster-Lüstern-heit [Spaltenumbruch]
Fünfte Platte. In Macedonien ich herrschte weit und breit/ mein Volk mich liebte sehr/ in Kriegs- und Friedens-Zeit. Ich wurde gar ein Gott/ mit höchstem Ruhm/ genennet. Es ward mein hoher Geist von jederman erkennet. Von meinen Thaten weiß die ganze Welt zu- sagen. Ich war so dapfer/ selbst den Höllen-Hund zu plagen. Auf Tugend hielt ich viel/ den Lastern war ich feind. Ich wiese/ daß dem Fleiß der Preiß sey stets vereint. Es ist ein hoher Geist in allen den Gedichten/ die ich ersonnen hab: ich laß Gelehrte richten von meiner Verse-Kunst/ und lehre diß da- bey: daß der Poeten Thun von Sterblichkeit be- frey. Augustus hielte mich/ dem Maro gleich/ in Ehren. Ich pflegte mich mit Fleiß allzeit dahin zu kehren/ wo es zu trinken gab. Mein lustigs Vers- Gebänd hat mich berühmt gemacht/ bis an der Er- den End. Aus Königlichem Stamm mein hoher Ur- sprung war. Von auserlesner Zier ich glänzte ganz und gar. Darum in eine Blum die Götter mich ver- kehret/ die wegen des Geruchs noch heute wird ge- ehret. Was Hercules verricht/ das hab ich nachge- than. Es kame mich kein Streit noch Kampf zu sauer an. Mein Meister gieng mit vor/ ich folgte fleis- sig nach. Wer stets nach Tugend strebt/ der acht kein Ungemach. Sechste Platte. Es war Miltiades zum Vatter mir gegeben.
[Spaltenumbruch]
Der Tugend widmet ich allein mein ganzes Leben. Die Neider haben mich zwar aus Athen ver- trieben: darauf man pflegte mich doch mehr und mehr zu lieben. Tarquinens Hochmut kont ich ja nicht mehr vertragen: Ich half die Könige mit Ernst aus Rom ver- jagen. Die Römer macht ich frey von aller Tyran- ney: dardurch ihr Ruhm stieg hoch/ und wurd ihr Glücke neu. Was andere verricht/ durch ihre Dapferkeit und Sieg gewohnte Faust/ zu grimmer Krie- ges-Zeit: das hab ich mit der Zung/ mit klug-geführ- ten Worten aufs best hervor gebracht/ an viel verwirr- ten Orten. Durch unverdrossnen Fleiß bekam ich große Stärke/ daß ich verrichtet hab ganz ungemeine Werke. Kein Ochs war mir zu schwer/ ich trug ihn ganz davon. Ruhm ist der Emsigkeit/ Spott ist der Faulheit/ Lohn. Mein Pontisch Königreich mich trefflich hoch verehrte. Ich führte schwere Krieg/ viel Land und Leut verheerte. Pompejus endlich mich besiegt mit großer Macht. Der Gift mich nicht entseelt/ den ich mir bey- gebracht. Mein Volk war unter mir aufs allerhöchst beglücket. Den Alexander hat der Himmel mir geschicket/ der Freundschaft mit mir pflegt; ich war ihm zugethan: das Glück sah uns allbeed aufs allerfreund- lichst an. Siebende Platte. In Mauritanien regirt’ ich weit und breit. Der Caesar mich bekriegt. Wiewol ich lange Zeit mich ritterlich gewehrt/ ward ich doch über- wunden. Darauf ich meine Lust in freyen Künsten funden. Die schöne Leibs-Gestalt/ das hold-beliebte
Wesen/ der Reden Lieblichkeit/ so war ganz auserlesen zum Fallstrick dienten mir: dann die Gele- genheit zur Unzucht reizte mich/ und Laster-Lüstern-heit <TEI> <text xml:id="ta1675"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="1"> <pb facs="#f0224" xml:id="pb-133" n="[I, Buch 2 (Skulptur), S. 45]"/> <cb/> <p xml:id="p0133.1">25 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1335" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1272 http://d-nb.info/gnd/119272849 http://viaf.org/viaf/50032112"><hi rendition="#aq">Demetrius Nicator Rex</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/107#figure-0107.1">Fünfte Platte</ref>.</note> <l>In <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-515 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001349">Macedonien</placeName> ich herrschte weit und breit/</l><lb/> <l>mein Volk mich liebte sehr/ in Kriegs- und<lb/> Friedens-Zeit.</l><lb/> <l>Ich wurde gar ein Gott/ mit höchstem<lb/> Ruhm/ genennet.</l><lb/> <l>Es ward mein hoher Geist von jederman<lb/> erkennet.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.2">26 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1337" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName> & <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1522 http://d-nb.info/gnd/121408094 http://viaf.org/viaf/121408094">Hylas</persName></hi></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Von meinen Thaten weiß die ganze Welt zu-<lb/> sagen.</l><lb/> <l>Ich war so dapfer/ selbst den Höllen-Hund<lb/> zu plagen.</l><lb/> <l>Auf Tugend hielt ich viel/ den Lastern war<lb/> ich feind.</l><lb/> <l>Ich wiese/ daß dem Fleiß der Preiß sey<lb/> stets vereint.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.3">27 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1339" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1273 http://d-nb.info/gnd/118550292 http://viaf.org/viaf/122220717"><hi rendition="#aq">Hesiodus</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Es ist ein hoher Geist in allen den Gedichten/</l><lb/> <l>die ich ersonnen hab: ich laß Gelehrte richten</l><lb/> <l>von meiner Verse-Kunst/ und lehre diß da-<lb/> bey:</l><lb/> <l>daß der Poeten Thun von Sterblichkeit be-<lb/> frey.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.4">28 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1345" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1275 http://d-nb.info/gnd/118553569 http://viaf.org/viaf/100227522"><hi rendition="#aq">Horatius</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086"><hi rendition="#aq">Augustus</hi></persName> hielte mich/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433"><hi rendition="#aq">Maro</hi></persName> gleich/ in<lb/> Ehren.</l><lb/> <l>Ich pflegte mich mit Fleiß allzeit dahin zu<lb/> kehren/</l><lb/> <l>wo es zu trinken gab. Mein lustigs Vers-<lb/> Gebänd</l><lb/> <l>hat mich berühmt gemacht/ bis an der Er-<lb/> den End.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.5">29 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1341" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-536 http://d-nb.info/gnd/132573881 http://viaf.org/viaf/77478964"><hi rendition="#aq">Hyacinthus</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Aus Königlichem Stamm mein hoher Ur-<lb/> sprung war.</l><lb/> <l>Von auserlesner Zier ich glänzte ganz und gar.</l><lb/> <l>Darum in eine Blum die Götter mich ver-<lb/> kehret/</l><lb/> <l>die wegen des Geruchs noch heute wird ge-<lb/> ehret.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.6">30 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1343" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1522 http://d-nb.info/gnd/121408094 http://viaf.org/viaf/121408094"><hi rendition="#aq">Hylas</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Was <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Hercules</hi></persName> verricht/ das hab ich nachge-<lb/> than.</l><lb/> <l>Es kame mich kein Streit noch Kampf zu<lb/> sauer an.</l><lb/> <l>Mein Meister gieng mit vor/ ich folgte fleis-<lb/> sig nach.</l><lb/> <l>Wer stets nach Tugend strebt/ der acht kein<lb/> Ungemach.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.7">31 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1347" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1523 http://d-nb.info/gnd/11874707X http://viaf.org/viaf/84034837"><hi rendition="#aq">Cimon</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/108#figure-0108.1">Sechste Platte</ref>.</note> <l>Es war <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1524"><hi rendition="#aq">Miltiades</hi></persName> zum Vatter mir gegeben.</l><lb/> <l>Der Tugend widmet ich allein mein ganzes<lb/> Leben.</l><lb/> <l>Die Neider haben mich zwar aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-25 http://www.geonames.org/264371/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001393">Athen</placeName> ver-<lb/> trieben:</l><lb/> <l>darauf man pflegte mich doch mehr und mehr zu lieben.</l><lb/> </lg> <cb/> <p xml:id="p0133.8">32 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1349" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1278 http://d-nb.info/gnd/118894617 http://viaf.org/viaf/57999978"><hi rendition="#aq">L. Junius Brutus</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-698 http://d-nb.info/gnd/119007495 http://viaf.org/viaf/52489928">Tarquinens</persName></hi> Hochmut kont ich ja nicht mehr<lb/> vertragen:</l><lb/> <l>Ich half die Könige mit Ernst aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> ver-<lb/> jagen.</l><lb/> <l>Die Römer macht ich frey von aller Tyran-<lb/> ney:</l><lb/> <l>dardurch ihr Ruhm stieg hoch/ und wurd<lb/> ihr Glücke neu.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p0133.9">33 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1351" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1276">Leodamas</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Was andere verricht/ durch ihre Dapferkeit</l><lb/> <l>und Sieg gewohnte Faust/ zu grimmer Krie-<lb/> ges-Zeit:</l><lb/> <l>das hab ich mit der Zung/ mit klug-geführ-<lb/> ten Worten</l><lb/> <l>aufs best hervor gebracht/ an viel verwirr-<lb/> ten Orten.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.10">34 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1353" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2715 http://d-nb.info/gnd/10239962X http://viaf.org/viaf/42230423"><hi rendition="#aq">Milo Crotoniates</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Durch unverdrossnen Fleiß bekam ich große<lb/> Stärke/</l><lb/> <l>daß ich verrichtet hab ganz ungemeine Werke.</l><lb/> <l>Kein Ochs war mir zu schwer/ ich trug ihn<lb/> ganz davon.</l><lb/> <l>Ruhm ist der Emsigkeit/ Spott ist der<lb/> Faulheit/ Lohn.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.11">35 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1355" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1277 http://d-nb.info/gnd/118734210 http://viaf.org/viaf/70313624"><hi rendition="#aq">Mithridates Rex</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Mein Pontisch Königreich mich trefflich hoch<lb/> verehrte.</l><lb/> <l>Ich führte schwere Krieg/ viel Land und Leut<lb/> verheerte.</l><lb/> <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-251 http://d-nb.info/gnd/118595636 http://viaf.org/viaf/88739765"><hi rendition="#aq">Pompejus</hi></persName> endlich mich besiegt mit großer<lb/> Macht.</l><lb/> <l>Der Gift mich nicht entseelt/ den ich mir bey-<lb/> gebracht.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.12">36 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1357" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1881"><hi rendition="#aq">Pergamus Heros</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Mein Volk war unter mir aufs allerhöchst<lb/> beglücket.</l><lb/> <l>Den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexander</persName> hat der Himmel mir geschicket/</l><lb/> <l>der Freundschaft mit mir pflegt; ich war<lb/> ihm zugethan:</l><lb/> <l>das Glück sah uns allbeed aufs allerfreund-<lb/> lichst an.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.13">37 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1359" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1323"><hi rendition="#aq">Juba Rex</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/109#figure-0109.1">Siebende Platte</ref>.</note> <l>In <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-621 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=6003780">Mauritanien</placeName> regirt’ ich weit und breit.</l><lb/> <l>Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925"><hi rendition="#aq">Caesar</hi></persName> mich bekriegt. Wiewol ich lange<lb/> Zeit</l><lb/> <l>mich ritterlich gewehrt/ ward ich doch über-<lb/> wunden.</l><lb/> <l>Darauf ich meine Lust in freyen Künsten<lb/> funden.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0133.14">38 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1361" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1226 http://d-nb.info/gnd/118714058 http://viaf.org/viaf/30331640"><hi rendition="#aq">Julia, Augusti filia</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Die schöne Leibs-Gestalt/ das hold-beliebte<lb/> Wesen/</l><lb/> <l>der Reden Lieblichkeit/ so war ganz auserlesen</l><lb/> <l>zum Fallstrick dienten mir: dann die Gele-<lb/> genheit</l><lb/> <l>zur Unzucht reizte mich/ und Laster-Lüstern-heit</l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[I, Buch 2 (Skulptur), S. 45]/0224]
25 Demetrius Nicator Rex.
In Macedonien ich herrschte weit und breit/
mein Volk mich liebte sehr/ in Kriegs- und
Friedens-Zeit.
Ich wurde gar ein Gott/ mit höchstem
Ruhm/ genennet.
Es ward mein hoher Geist von jederman
erkennet.
26 Hercules & Hylas.
Von meinen Thaten weiß die ganze Welt zu-
sagen.
Ich war so dapfer/ selbst den Höllen-Hund
zu plagen.
Auf Tugend hielt ich viel/ den Lastern war
ich feind.
Ich wiese/ daß dem Fleiß der Preiß sey
stets vereint.
27 Hesiodus.
Es ist ein hoher Geist in allen den Gedichten/
die ich ersonnen hab: ich laß Gelehrte richten
von meiner Verse-Kunst/ und lehre diß da-
bey:
daß der Poeten Thun von Sterblichkeit be-
frey.
28 Horatius.
Augustus hielte mich/ dem Maro gleich/ in
Ehren.
Ich pflegte mich mit Fleiß allzeit dahin zu
kehren/
wo es zu trinken gab. Mein lustigs Vers-
Gebänd
hat mich berühmt gemacht/ bis an der Er-
den End.
29 Hyacinthus.
Aus Königlichem Stamm mein hoher Ur-
sprung war.
Von auserlesner Zier ich glänzte ganz und gar.
Darum in eine Blum die Götter mich ver-
kehret/
die wegen des Geruchs noch heute wird ge-
ehret.
30 Hylas.
Was Hercules verricht/ das hab ich nachge-
than.
Es kame mich kein Streit noch Kampf zu
sauer an.
Mein Meister gieng mit vor/ ich folgte fleis-
sig nach.
Wer stets nach Tugend strebt/ der acht kein
Ungemach.
31 Cimon.
Es war Miltiades zum Vatter mir gegeben.
Der Tugend widmet ich allein mein ganzes
Leben.
Die Neider haben mich zwar aus Athen ver-
trieben:
darauf man pflegte mich doch mehr und mehr zu lieben.
32 L. Junius Brutus.
Tarquinens Hochmut kont ich ja nicht mehr
vertragen:
Ich half die Könige mit Ernst aus Rom ver-
jagen.
Die Römer macht ich frey von aller Tyran-
ney:
dardurch ihr Ruhm stieg hoch/ und wurd
ihr Glücke neu.
33 Leodamas.
Was andere verricht/ durch ihre Dapferkeit
und Sieg gewohnte Faust/ zu grimmer Krie-
ges-Zeit:
das hab ich mit der Zung/ mit klug-geführ-
ten Worten
aufs best hervor gebracht/ an viel verwirr-
ten Orten.
34 Milo Crotoniates.
Durch unverdrossnen Fleiß bekam ich große
Stärke/
daß ich verrichtet hab ganz ungemeine Werke.
Kein Ochs war mir zu schwer/ ich trug ihn
ganz davon.
Ruhm ist der Emsigkeit/ Spott ist der
Faulheit/ Lohn.
35 Mithridates Rex.
Mein Pontisch Königreich mich trefflich hoch
verehrte.
Ich führte schwere Krieg/ viel Land und Leut
verheerte.
Pompejus endlich mich besiegt mit großer
Macht.
Der Gift mich nicht entseelt/ den ich mir bey-
gebracht.
36 Pergamus Heros.
Mein Volk war unter mir aufs allerhöchst
beglücket.
Den Alexander hat der Himmel mir geschicket/
der Freundschaft mit mir pflegt; ich war
ihm zugethan:
das Glück sah uns allbeed aufs allerfreund-
lichst an.
37 Juba Rex.
In Mauritanien regirt’ ich weit und breit.
Der Caesar mich bekriegt. Wiewol ich lange
Zeit
mich ritterlich gewehrt/ ward ich doch über-
wunden.
Darauf ich meine Lust in freyen Künsten
funden.
38 Julia, Augusti filia.
Die schöne Leibs-Gestalt/ das hold-beliebte
Wesen/
der Reden Lieblichkeit/ so war ganz auserlesen
zum Fallstrick dienten mir: dann die Gele-
genheit
zur Unzucht reizte mich/ und Laster-Lüstern-heit
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