Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.sehr bald Unterabtheilungen zu machen und statt eines Hätte ich mich nun dafür entschieden, wie es die ſehr bald Unterabtheilungen zu machen und ſtatt eines Hätte ich mich nun dafür entſchieden, wie es die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0068" n="40"/> ſehr bald Unterabtheilungen zu machen und ſtatt eines<lb/> einzigen Behälters für <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">S</hi></hi> mehrere zu wählen, etwa<lb/> einen eigenen für <hi rendition="#g">Sa</hi> und eigene andere für <hi rendition="#g">Sch,<lb/> Se, Si, Sk, So, Sp, St, Su</hi> u. ä. m.</p><lb/> <p>Hätte ich mich nun dafür entſchieden, wie es die<lb/> Grimm und die meiſten Verfaſſer deutſcher Wörter-<lb/> bücher gethan, die aufzunehmenden Wörter — gleich-<lb/> viel, ob es Grundwörter oder Zuſammenſetzungen ſind<lb/> — unterſchiedlos und gleichmäßig hinter einander, rein<lb/> nach ihrer Reihenfolge im Abece, aufzuführen, ſo würde<lb/> z. B. der erſte der hier von uns gewonnenen Zettel,<lb/> mit dem Stichworte: <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">Vorklage</hi></hi> in das Behältnis für<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">V</hi></hi> gelegt worden ſein, der zweite mit dem Stichworte:<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">ausnehmen</hi></hi> in das für <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">A</hi></hi> u. ſ. w. Ich aber bin nach<lb/> allſeitiger Prüfung und Erwägung aller einſchlägigen<lb/> Verhältniſſe zu der unerſchütterlichen Überzeugung ge-<lb/> langt, daſs nach der Eigenart unſerer Sprache eine<lb/> innere Vollſtändigkeit des Wörterbuches nur erreichbar<lb/> iſt, wenn hier die Zuſammenſetzungen unter den Grund-<lb/> wörtern behandelt werden, allerdings aber — ſo weit<lb/> ſie eine beſondere Beſprechung erheiſchen — der<lb/> ſchnellen Überſichtlichkeit halber ſtreng nach der Reihen-<lb/> folge des Abece. Darauf werde ich an anderer Stelle<lb/> noch ausführlich und eingehend zurückkommen. Jeden-<lb/> falls aber folgt daraus, daſs nach der Anordnung, die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0068]
ſehr bald Unterabtheilungen zu machen und ſtatt eines
einzigen Behälters für S mehrere zu wählen, etwa
einen eigenen für Sa und eigene andere für Sch,
Se, Si, Sk, So, Sp, St, Su u. ä. m.
Hätte ich mich nun dafür entſchieden, wie es die
Grimm und die meiſten Verfaſſer deutſcher Wörter-
bücher gethan, die aufzunehmenden Wörter — gleich-
viel, ob es Grundwörter oder Zuſammenſetzungen ſind
— unterſchiedlos und gleichmäßig hinter einander, rein
nach ihrer Reihenfolge im Abece, aufzuführen, ſo würde
z. B. der erſte der hier von uns gewonnenen Zettel,
mit dem Stichworte: Vorklage in das Behältnis für
V gelegt worden ſein, der zweite mit dem Stichworte:
ausnehmen in das für A u. ſ. w. Ich aber bin nach
allſeitiger Prüfung und Erwägung aller einſchlägigen
Verhältniſſe zu der unerſchütterlichen Überzeugung ge-
langt, daſs nach der Eigenart unſerer Sprache eine
innere Vollſtändigkeit des Wörterbuches nur erreichbar
iſt, wenn hier die Zuſammenſetzungen unter den Grund-
wörtern behandelt werden, allerdings aber — ſo weit
ſie eine beſondere Beſprechung erheiſchen — der
ſchnellen Überſichtlichkeit halber ſtreng nach der Reihen-
folge des Abece. Darauf werde ich an anderer Stelle
noch ausführlich und eingehend zurückkommen. Jeden-
falls aber folgt daraus, daſs nach der Anordnung, die
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Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889/68>, abgerufen am 23.07.2024. |