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Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.

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= sein Nicht-Erscheinen, sein Ausbleiben entschuldigen
(V. 21).

Aus dem Gesagten wird, denke ich, vollständig
klar geworden sein, auf welche Weise die Zettel für
das Wörterbuch aus den Schriften ausgezogen und
hergestellt werden, -- natürlich nicht, um sammt und
sonders vollständig an ihrer Stelle ins Wörterbuch
aufgenommen zu werden, sondern vielmehr, um die
nothwendige oder doch wünschenswerthe Fülle des
Stoffes zu bieten, aus welcher dann jedes Mal nur
die bedeutsamsten, beweiskräftigsten und schlagendsten
Belege auszuheben und auszuwählen sind. Die an-
deren Zettel sind darum doch nicht nutzlos, sie liefern
die Beispiele für die keiner besondern Belege bedür-
fenden und doch so nothwendigen, möglichst vollständig
aufzuführenden allgemein üblichen Bedeutungen, An-
wendungen, Verbindungen und Fügungen der einzelnen
Wörter; und eine reiche Fülle, selbst Überfülle von
Zetteln erweist sich als vortheilhaft, weil in einer der-
artigen Zettelwirthschaft auch bei der aufmerksamsten
Sorgfalt und größten Achtsamkeit man kaum je ganz
wird vermeiden können, dass sich Manches -- ver-
zettele, sei es, dass einzelne Zettel ganz verloren gehen
oder doch wenigstens verkramt werden, in ein falsches
Fach hineingerathen oder Ähnliches mehr, so dass,

= ſein Nicht-Erſcheinen, ſein Ausbleiben entſchuldigen
(V. 21).

Aus dem Geſagten wird, denke ich, vollſtändig
klar geworden ſein, auf welche Weiſe die Zettel für
das Wörterbuch aus den Schriften ausgezogen und
hergeſtellt werden, — natürlich nicht, um ſammt und
ſonders vollſtändig an ihrer Stelle ins Wörterbuch
aufgenommen zu werden, ſondern vielmehr, um die
nothwendige oder doch wünſchenswerthe Fülle des
Stoffes zu bieten, aus welcher dann jedes Mal nur
die bedeutſamſten, beweiskräftigſten und ſchlagendſten
Belege auszuheben und auszuwählen ſind. Die an-
deren Zettel ſind darum doch nicht nutzlos, ſie liefern
die Beiſpiele für die keiner beſondern Belege bedür-
fenden und doch ſo nothwendigen, möglichſt vollſtändig
aufzuführenden allgemein üblichen Bedeutungen, An-
wendungen, Verbindungen und Fügungen der einzelnen
Wörter; und eine reiche Fülle, ſelbſt Überfülle von
Zetteln erweiſt ſich als vortheilhaft, weil in einer der-
artigen Zettelwirthſchaft auch bei der aufmerkſamſten
Sorgfalt und größten Achtſamkeit man kaum je ganz
wird vermeiden können, daſs ſich Manches — ver-
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[38/0066] = ſein Nicht-Erſcheinen, ſein Ausbleiben entſchuldigen (V. 21). Aus dem Geſagten wird, denke ich, vollſtändig klar geworden ſein, auf welche Weiſe die Zettel für das Wörterbuch aus den Schriften ausgezogen und hergeſtellt werden, — natürlich nicht, um ſammt und ſonders vollſtändig an ihrer Stelle ins Wörterbuch aufgenommen zu werden, ſondern vielmehr, um die nothwendige oder doch wünſchenswerthe Fülle des Stoffes zu bieten, aus welcher dann jedes Mal nur die bedeutſamſten, beweiskräftigſten und ſchlagendſten Belege auszuheben und auszuwählen ſind. Die an- deren Zettel ſind darum doch nicht nutzlos, ſie liefern die Beiſpiele für die keiner beſondern Belege bedür- fenden und doch ſo nothwendigen, möglichſt vollſtändig aufzuführenden allgemein üblichen Bedeutungen, An- wendungen, Verbindungen und Fügungen der einzelnen Wörter; und eine reiche Fülle, ſelbſt Überfülle von Zetteln erweiſt ſich als vortheilhaft, weil in einer der- artigen Zettelwirthſchaft auch bei der aufmerkſamſten Sorgfalt und größten Achtſamkeit man kaum je ganz wird vermeiden können, daſs ſich Manches — ver- zettele, ſei es, daſs einzelne Zettel ganz verloren gehen oder doch wenigſtens verkramt werden, in ein falſches Fach hineingerathen oder Ähnliches mehr, ſo daſs,

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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889/66>, abgerufen am 24.11.2024.