Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.und auf einem weiteren Zettel fügen wir zu dem Stich- Da ich planmäßig in meinem Wörterbuch die Doch für uns hier kommt es ja überhaupt nicht und auf einem weiteren Zettel fügen wir zu dem Stich- Da ich planmäßig in meinem Wörterbuch die Doch für uns hier kommt es ja überhaupt nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0062" n="34"/> und auf einem weiteren Zettel fügen wir zu dem Stich-<lb/> wort ꝛc. <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">ſeltſam</hi></hi> außer der Bezeichnung <hi rendition="#aq">a.</hi> (ſ. o.) etwa<lb/> noch einige erklärende oder ſinnverwandte Ausdrücke,<lb/> wie: „befremdend, befremdlich, ſonderbar, eigenartig,<lb/> eigenthümlich“.</p><lb/> <p>Da ich planmäßig in meinem Wörterbuch die<lb/> Formwörter nur kurz berührt habe, ihre ausführliche<lb/> Erörterung einem eigenen Buche vorbehaltend, ſo bin<lb/> ich auch hier über das an der Spitze des Gedichtes<lb/> ſtehende ausrufende Fürwort „wie“ hinweggegangen,<lb/> obgleich für das Wörterbuch der Formwörter unter<lb/> dieſem Stichwort die beiden erſten Verſe wohl als<lb/> Beleg verzeichnet zu werden verdient hätten, in ſo<lb/> fern der Ausruf eine verſchiedene Abſchattung des<lb/> Sinnes zeigt, je nachdem das ſich anſchließende Ad-<lb/> verb unmittelbar auf das „<hi rendition="#g">wie</hi>“ folgt oder — wie<lb/> in dem Gedichte — davon getrennt iſt, vgl.: „<hi rendition="#g">Wie<lb/> (ſo) ſeltſam</hi> nimmt ſich das Stammeln aus!“ und:<lb/> „<hi rendition="#g">Wie</hi> nimmt es ſich <hi rendition="#g">(ſo) ſeltſam</hi> aus!“</p><lb/> <p>Doch für uns hier kommt es ja überhaupt nicht<lb/> darauf an, ob wir aus einem Gedichte für das Wörter-<lb/> buch einen Zettel mehr oder weniger gewinnen, ſon-<lb/> dern vielmehr nur, beiſpielsweiſe zu zeigen, wie ſich<lb/> die auszuziehenden Zettel geſtalten. So übergehe ich<lb/> denn auch unter den aus dem dritten und vierten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0062]
und auf einem weiteren Zettel fügen wir zu dem Stich-
wort ꝛc. ſeltſam außer der Bezeichnung a. (ſ. o.) etwa
noch einige erklärende oder ſinnverwandte Ausdrücke,
wie: „befremdend, befremdlich, ſonderbar, eigenartig,
eigenthümlich“.
Da ich planmäßig in meinem Wörterbuch die
Formwörter nur kurz berührt habe, ihre ausführliche
Erörterung einem eigenen Buche vorbehaltend, ſo bin
ich auch hier über das an der Spitze des Gedichtes
ſtehende ausrufende Fürwort „wie“ hinweggegangen,
obgleich für das Wörterbuch der Formwörter unter
dieſem Stichwort die beiden erſten Verſe wohl als
Beleg verzeichnet zu werden verdient hätten, in ſo
fern der Ausruf eine verſchiedene Abſchattung des
Sinnes zeigt, je nachdem das ſich anſchließende Ad-
verb unmittelbar auf das „wie“ folgt oder — wie
in dem Gedichte — davon getrennt iſt, vgl.: „Wie
(ſo) ſeltſam nimmt ſich das Stammeln aus!“ und:
„Wie nimmt es ſich (ſo) ſeltſam aus!“
Doch für uns hier kommt es ja überhaupt nicht
darauf an, ob wir aus einem Gedichte für das Wörter-
buch einen Zettel mehr oder weniger gewinnen, ſon-
dern vielmehr nur, beiſpielsweiſe zu zeigen, wie ſich
die auszuziehenden Zettel geſtalten. So übergehe ich
denn auch unter den aus dem dritten und vierten
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Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889/62>, abgerufen am 16.02.2025. |