Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.Wörterbuch zu Gewinnende -- von A bis Z hätte durch- Wörterbuch zu Gewinnende — von A bis Z hätte durch- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="26"/> Wörterbuch zu Gewinnende — von A bis Z hätte durch-<lb/> leſen, ausziehen und ausnützen können. Es bleibt<lb/> immerhin noch eine Rieſenaufgabe, wenn man aus<lb/> dieſem ungeheuren Wuſt auch nur die hervorragen-<lb/> deren Schriften auswählt, die durch ihre Bedeutſam-<lb/> keit und ihren inneren Werth es verdienen, als gültige<lb/> Zeugen und Gewährsmänner für das Vorkommen von<lb/> Ausdrücken, Redewendungen und Redensarten, Wort-<lb/> fügungen und Wortbedeutungen aufgerufen zu werden<lb/> oder die ſelbſt nachweisbar auf die Aus- und Fort-<lb/> bildung der Sprache einen namhaften und beachtens-<lb/> werthen Einfluſs geübt. Es ſoll damit durchaus nicht<lb/> geſagt ſein, daſs nicht auch in den unbeachtet ge-<lb/> bliebenen Schriften ſich manches für das Wörterbuch<lb/> Beachtenswerthe und wohl zu Verwerthende findet,<lb/> aber welcher Bergmann würde daran gehen, Schutt-<lb/> halden auszuklauben, ſo lange ſich ihm noch reiche und<lb/> ergiebige edle Erzadern zur Ausbeutung darbieten?<lb/> Dazu kommt noch, daſs Demjenigen, welcher die Fülle<lb/> der mit gutem Bedacht ausgewählten Schriften ſorg-<lb/> ſam und getreulich zur möglichſt vollſtändigen und er-<lb/> ſchöpfenden Ausnutzung für das Wörterbuch durch-<lb/> muſtert, faſt ganz von ſelbſt der Zufall auch eine nicht<lb/> geringe Anzahl anderer, urſprünglich nicht mitgewählter<lb/> Schriften in die Hände ſpielt, in denen er mit geſchärftem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0054]
Wörterbuch zu Gewinnende — von A bis Z hätte durch-
leſen, ausziehen und ausnützen können. Es bleibt
immerhin noch eine Rieſenaufgabe, wenn man aus
dieſem ungeheuren Wuſt auch nur die hervorragen-
deren Schriften auswählt, die durch ihre Bedeutſam-
keit und ihren inneren Werth es verdienen, als gültige
Zeugen und Gewährsmänner für das Vorkommen von
Ausdrücken, Redewendungen und Redensarten, Wort-
fügungen und Wortbedeutungen aufgerufen zu werden
oder die ſelbſt nachweisbar auf die Aus- und Fort-
bildung der Sprache einen namhaften und beachtens-
werthen Einfluſs geübt. Es ſoll damit durchaus nicht
geſagt ſein, daſs nicht auch in den unbeachtet ge-
bliebenen Schriften ſich manches für das Wörterbuch
Beachtenswerthe und wohl zu Verwerthende findet,
aber welcher Bergmann würde daran gehen, Schutt-
halden auszuklauben, ſo lange ſich ihm noch reiche und
ergiebige edle Erzadern zur Ausbeutung darbieten?
Dazu kommt noch, daſs Demjenigen, welcher die Fülle
der mit gutem Bedacht ausgewählten Schriften ſorg-
ſam und getreulich zur möglichſt vollſtändigen und er-
ſchöpfenden Ausnutzung für das Wörterbuch durch-
muſtert, faſt ganz von ſelbſt der Zufall auch eine nicht
geringe Anzahl anderer, urſprünglich nicht mitgewählter
Schriften in die Hände ſpielt, in denen er mit geſchärftem
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