Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.dein Handwerkszeug u. s. w. Du hast zu deinem Werk Wenn so oder in ähnlicher Weise ein minder ge- dein Handwerkszeug u. ſ. w. Du haſt zu deinem Werk Wenn ſo oder in ähnlicher Weiſe ein minder ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051" n="23"/> dein Handwerkszeug u. ſ. w. Du haſt zu deinem Werk<lb/> offenbar mancherlei Stoff gebraucht. Wer hat ihn<lb/> dir geliefert oder woher haſt du ihn genommen?<lb/> Welche Anordnung haſt du getroffen, um aus der —<lb/> wie man ſich ohne Weiteres denken kann — ver-<lb/> wirrenden, kaum zu bewältigenden und zu überſehen-<lb/> den Fülle des Stoffes den für die Verarbeitung im<lb/> Augenblick grade erforderlichen und nothwendigen<lb/> immer gleich zur Hand zu haben? Und wenn du<lb/> dann alle grade nöthigen Stoffe zur Hand hatteſt,<lb/> welches Verfahrens bedienteſt du dich, um aus den<lb/> vielerlei verſchiedenartigen, die doch wohl jedenfalls<lb/> noch einer Vorbereitung und Vorbearbeitung bedurften,<lb/> auf deinem — darf ich ſagen? — Webſtuhle ein gleich-<lb/> mäßiges Geſpinnſt und Gewebe herzuſtellen, das ſich<lb/> im gehörigen Verhältnis dem Ganzen deines Wörter-<lb/> buches richtig einfügte? u. ſ. w. Siehſt du, Herr Wörter-<lb/> buchſchreiber, Das ſind Fragen, auf die wir von dir<lb/> gehörige Antwort und Auskunft haben möchten.“</p><lb/> <p>Wenn ſo oder in ähnlicher Weiſe ein minder ge-<lb/> duldiger Leſer das Wort nimmt, ſo muſs ich ihm frei-<lb/> lich vollkommen Recht geben; aber er wird mir wohl<lb/> auch zugeſtehen, daſs ſich nicht alle ſeine Fragen gleich-<lb/> zeitig und auf einmal beantworten laſſen, und ich hoffe,<lb/> er und alle meine Leſer räumen mir bereitwillig das<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0051]
dein Handwerkszeug u. ſ. w. Du haſt zu deinem Werk
offenbar mancherlei Stoff gebraucht. Wer hat ihn
dir geliefert oder woher haſt du ihn genommen?
Welche Anordnung haſt du getroffen, um aus der —
wie man ſich ohne Weiteres denken kann — ver-
wirrenden, kaum zu bewältigenden und zu überſehen-
den Fülle des Stoffes den für die Verarbeitung im
Augenblick grade erforderlichen und nothwendigen
immer gleich zur Hand zu haben? Und wenn du
dann alle grade nöthigen Stoffe zur Hand hatteſt,
welches Verfahrens bedienteſt du dich, um aus den
vielerlei verſchiedenartigen, die doch wohl jedenfalls
noch einer Vorbereitung und Vorbearbeitung bedurften,
auf deinem — darf ich ſagen? — Webſtuhle ein gleich-
mäßiges Geſpinnſt und Gewebe herzuſtellen, das ſich
im gehörigen Verhältnis dem Ganzen deines Wörter-
buches richtig einfügte? u. ſ. w. Siehſt du, Herr Wörter-
buchſchreiber, Das ſind Fragen, auf die wir von dir
gehörige Antwort und Auskunft haben möchten.“
Wenn ſo oder in ähnlicher Weiſe ein minder ge-
duldiger Leſer das Wort nimmt, ſo muſs ich ihm frei-
lich vollkommen Recht geben; aber er wird mir wohl
auch zugeſtehen, daſs ſich nicht alle ſeine Fragen gleich-
zeitig und auf einmal beantworten laſſen, und ich hoffe,
er und alle meine Leſer räumen mir bereitwillig das
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