Sanders, Daniel: Brief an Hermann Rollett. Altstrelitz, 2. Dezember 1889."Mit siebzig Jahren Hast du so Manches doch erfahren, Was Jüngern kann als Richtschnur dienen. Das Nützlichste verkünd' es ihnen, Was dich gelerht hat Jahr und Tag." Vor Allem Ein: Das, was man heut zu thun vermag, Soll man gleich heut auch frisch besorgen Und nicht verschieben bis auf morgen. Dieser meiner Lehre getreu, schreibe ich gleich noch heute am Alle die mir heute zugegangenen guten Wünsche, erwiedere ich und ich schließe mit der herzlichen Bitte, die mir heute in so reichem „Mit siebzig Jahren Hast du so Manches doch erfahren, Was Jüngern kann als Richtschnur dienen. Das Nützlichste verkünd‘ es ihnen, Was dich gelerht hat Jahr und Tag.“ Vor Allem Ein: Das, was man heut zu thun vermag, Soll man gleich heut auch frisch besorgen Und nicht verschieben bis auf morgen. Dieser meiner Lehre getreu, schreibe ich gleich noch heute am Alle die mir heute zugegangenen guten Wünsche, erwiedere ich und ich schließe mit der herzlichen Bitte, die mir heute in so reichem <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0003" n="[2r]"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>„Mit siebzig Jahren</l><lb/> <l>Hast du so Manches doch erfahren,</l><lb/> <l>Was Jüngern kann als Richtschnur dienen.</l><lb/> <l>Das Nützlichste verkünd‘ es ihnen,</l><lb/> <l>Was dich gelerht hat Jahr und Tag.“</l><lb/> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Vor Allem Ein: Das, was man heut zu thun vermag,</l><lb/> <l>Soll man gleich heut auch frisch besorgen</l><lb/> <l>Und nicht verschieben bis auf morgen.</l><lb/> </lg> </lg><lb/> <p>Dieser meiner Lehre getreu, schreibe ich gleich noch heute am<lb/> Abend meines siebzigsten Geburtstages zur Vervielfältigung und zur<lb/> Veröffentlichung für alle Die, welche mich durch Glückwünsche, Auf-<lb/> merksamkeiten und Spenden so herzinnig erfreut und beglückt haben,<lb/> diesen Gesammtdank nieder. Jedem Einzelnen insbesondere zu danken,<lb/> ist unmöglich; aber ich bitte und wünsche, daß jeder Einzelne das hier<lb/> Ausgesprochene als auch an ihn besonders gerichtet ansehen und<lb/> annehmen möge.</p><lb/> <p>Alle die mir heute zugegangenen guten Wünsche, erwiedere ich<lb/> mit den zwei kurzen, Alles ind sich fassenden Worten:<lb/><hi rendition="#et3">Alles Gute!</hi></p><lb/> <p>und ich schließe mit der herzlichen Bitte, die mir heute in so reichem<lb/> Maße bekundete freundliche und wohlwollende Gesinnung mir bis an<lb/> mein Lebensende und darüber hinaus zu bewahren.</p><lb/> <closer rendition="#et"> <salute>Dankbarst ergeben<lb/></salute> <signed> <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119242044">Daniel Sanders</persName> </signed><lb/> <dateline><placeName ref="http://www.geonames.org/2825922/">Altstrelitz</placeName>, 12. November 1889.</dateline> </closer> </div> </body> </text> </TEI> [[2r]/0003]
„Mit siebzig Jahren
Hast du so Manches doch erfahren,
Was Jüngern kann als Richtschnur dienen.
Das Nützlichste verkünd‘ es ihnen,
Was dich gelerht hat Jahr und Tag.“
Vor Allem Ein: Das, was man heut zu thun vermag,
Soll man gleich heut auch frisch besorgen
Und nicht verschieben bis auf morgen.
Dieser meiner Lehre getreu, schreibe ich gleich noch heute am
Abend meines siebzigsten Geburtstages zur Vervielfältigung und zur
Veröffentlichung für alle Die, welche mich durch Glückwünsche, Auf-
merksamkeiten und Spenden so herzinnig erfreut und beglückt haben,
diesen Gesammtdank nieder. Jedem Einzelnen insbesondere zu danken,
ist unmöglich; aber ich bitte und wünsche, daß jeder Einzelne das hier
Ausgesprochene als auch an ihn besonders gerichtet ansehen und
annehmen möge.
Alle die mir heute zugegangenen guten Wünsche, erwiedere ich
mit den zwei kurzen, Alles ind sich fassenden Worten:
Alles Gute!
und ich schließe mit der herzlichen Bitte, die mir heute in so reichem
Maße bekundete freundliche und wohlwollende Gesinnung mir bis an
mein Lebensende und darüber hinaus zu bewahren.
Dankbarst ergeben
Daniel Sanders
Altstrelitz, 12. November 1889.
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Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Brief an Hermann Rollett. Altstrelitz, 2. Dezember 1889, S. [2r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_rollett_1889/3>, abgerufen am 08.07.2024. |