Sanders, Daniel: Brief an Johann Baptist Heindl. Altstrelitz, 23. November 1857.am Schluß seines Programms ausgesprochene tiefe Herzenswunsch in Er- Mit dem Wörterbuch einigermaßen im Zusammenhang steht Sanders lebt in seiner Vaterstadt im Kreise seiner Familie - am Schluß seines Program̃s ausgesprochene tiefe Herzenswunsch in Er- Mit dem Wörterbuch einigermaßen im Zusam̃enhang steht Sanders lebt in seiner Vaterstadt im Kreise seiner Familie – <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[4r]"/> am Schluß seines Program̃s ausgesprochene tiefe Herzenswunsch in Er-<lb/> füllung gehen, möge es ihm gelingen, ein Werk zu schaffen, nicht<lb/> unwerth des deutschen Volkes, dem er es widmen möchte.</p><lb/> <p>Mit dem Wörterbuch einigermaßen im Zusam̃enhang steht<lb/> auch der 1856 (<hi rendition="#aq">Leipzig</hi>, <orgName ref="http://d-nb.info/gnd/5331728-2">Weber</orgName>) erschienene „Katechismus der deutschen<lb/> Orthographie“<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Katechismus der deutschen Orthographie. Leipzig 1856.</bibl><ref target="https://archive.org/details/bub_gb_8IoNAAAAYAAJ">Dritte Auflage, 1873, online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 12.12.2017.</ref></note>, der als ein sehr tüchtiges <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice><lb/> bei dem auf diesem Gebiet herrschenden Schwanken höchst zeitgemä-<lb/> ßes Werk von bedeutenden Pädagogen anerkañt u[nd]. willkom̃en<lb/> geheißen wurde. <choice><abbr>S.</abbr><expan>Siehe</expan></choice> die Urtheile in <persName>Löw</persName>’s <choice><abbr>pädago.</abbr><expan>pädagogischer</expan></choice> <choice><abbr>Monatssch</abbr><expan>Monatsschrift</expan></choice><note type="editorial"><bibl>Löw, F (Hg.): Pädagogische Monatsschrift. Zehnter Jahrgang. Magdeburg 1856.</bibl></note> vom<lb/><choice><abbr>Dec.</abbr><expan>December</expan></choice> 1856, in <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/11674569X">Herrig</persName></hi>’s Archiv 20, 437–441<note type="editorial"><bibl>Anonymer Autor: [Besprechung von] Katechismus der deutschen Orthographie von Daniel Sanders. In: Herrig, Ludwig (Hg.): Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. 20. Band. Braunschweig 1856, S. 437</bibl><ref target="https://archive.org/details/archivfrdasstu20brauuoft">Online verfügbar: Internet Archive, abgerufen am 12.12.2017.</ref></note>. <choice><abbr>u. a. m.</abbr><expan>und andere mehr</expan></choice> – In dem Vorwort<lb/> bezeichnet <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119242044">Sanders</persName> seinen Standpunkt in Behandlung der Orthographie<lb/><choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> der Sprache überhaupt als den gesellschaftlichen, sich dabei jedoch<lb/> ausdrücklich von der Mißdeutung verwahrend, daß man ihn zu der<lb/> sogenañten oder doch so sich neñenden historischen Schule zähle, welche<lb/> die lebendige Fortentwicklung der Sprache verkenne, indem sie die<lb/> heutige nach der früheren modeln zu köñen wähne: „<quote>Mir erscheinet<lb/> es vielmehr</quote>“, – so lauten seine Worte –„<quote>als wahrhaft geschichtliches<lb/> Behandlung der Sprache, anzugeben, wie sie sich in der That entwickelt<lb/> hat, nicht wie nach irgend einem „System“ sie sich hätte entwickeln<lb/> köñen. Sprache <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> Schriftgebrauch gelten mir als das Erzeugnis des<lb/> rastlos werkenden Volksgeistes, das der Sprachforscher nicht etwa „machen“,<lb/> sondern anerkeñen <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice>, soweit er kañ, in seinen Gründen erkennen<lb/> soll, überzeugt, daß der Volksgeist überall das Rechte schafft, das<lb/> der modelnden <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> bessernden Hand des Einzelnen nicht bedarf</quote>“. – </p><lb/> <p><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119242044">Sanders</persName> lebt in seiner Vaterstadt im Kreise seiner Familie –<lb/> er ist seit 1847 verheirathet – ausschließlich seiner Wissenschaft.</p> </div> </body> </text> </TEI> [[4r]/0007]
am Schluß seines Program̃s ausgesprochene tiefe Herzenswunsch in Er-
füllung gehen, möge es ihm gelingen, ein Werk zu schaffen, nicht
unwerth des deutschen Volkes, dem er es widmen möchte.
Mit dem Wörterbuch einigermaßen im Zusam̃enhang steht
auch der 1856 (Leipzig, Weber) erschienene „Katechismus der deutschen
Orthographie“, der als ein sehr tüchtiges u
bei dem auf diesem Gebiet herrschenden Schwanken höchst zeitgemä-
ßes Werk von bedeutenden Pädagogen anerkañt u[nd]. willkom̃en
geheißen wurde. S. die Urtheile in Löw’s pädago. Monatssch vom
Dec. 1856, in Herrig’s Archiv 20, 437–441. u. a. m. – In dem Vorwort
bezeichnet Sanders seinen Standpunkt in Behandlung der Orthographie
u der Sprache überhaupt als den gesellschaftlichen, sich dabei jedoch
ausdrücklich von der Mißdeutung verwahrend, daß man ihn zu der
sogenañten oder doch so sich neñenden historischen Schule zähle, welche
die lebendige Fortentwicklung der Sprache verkenne, indem sie die
heutige nach der früheren modeln zu köñen wähne: „Mir erscheinet
es vielmehr“, – so lauten seine Worte –„als wahrhaft geschichtliches
Behandlung der Sprache, anzugeben, wie sie sich in der That entwickelt
hat, nicht wie nach irgend einem „System“ sie sich hätte entwickeln
köñen. Sprache u Schriftgebrauch gelten mir als das Erzeugnis des
rastlos werkenden Volksgeistes, das der Sprachforscher nicht etwa „machen“,
sondern anerkeñen u, soweit er kañ, in seinen Gründen erkennen
soll, überzeugt, daß der Volksgeist überall das Rechte schafft, das
der modelnden u bessernden Hand des Einzelnen nicht bedarf“. –
Sanders lebt in seiner Vaterstadt im Kreise seiner Familie –
er ist seit 1847 verheirathet – ausschließlich seiner Wissenschaft.
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(2017-11-06T15:02:54Z)
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