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Sanders, Daniel: Brief an Adolf Glaßbrenner. Altstrelitz, 4. Mai 1872.

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Mein lieber
Bruder
.



Ich kann Dir für deine freundliche Einladung nicht herz-
Lich und innig genug gedanken. Wenn ich dies erst heute thue,
so ist der Grund, weil ich hoffte und wünschte, mit einem: "Ich
komme an dem und dem Tage" antworten zu können und ich hätte
das dies mal auch gethan, wenn ich nicht mit dem Schnupfen, oder
(wie der Arzt ihn bei mir zu benamsen pflegt) mit der Grippe so
eng liiert wäre. Ich besitze nämlich die größte Empfänglich-
keit für den unangenehmen Geist, der sich denn seit gestern ein-
mal wieder bei mir eingestellt hat und -, wie ich seiner leider
nur allzu treu Anhänglichkeit an mir aus Erfahrung kenne -
schwerlich vor einer Woche mich wieder frei giebt. Unter so-
[unleserliches Material - 1 Wort fehlt] Umständen aber kann und darf ich ans Reisen nicht denken,
um nicht aus einem allerdings sehr störenden, aber doch immer
nichtsbedeutenden Unwohlsein etwas Schlimmeres zu machen.
Höchst ungern und widerwillig freilich verzichte ich daher - weil
ich verzichte muß - darauf, Mittwoch im Kreise der Fröhlichen
mit Euch Lieben fröhlich zuzubringen. Nochmals Euch

meinen
Mein lieber
Bruder
.



Ich kañ Dir für deine freundliche Einladung nicht herz-
Lich und iñig genug gedanken. Weñ ich dies erst heute thue,
so ist der Grund, weil ich hoffte und wünschte, mit einem: „Ich
kom̃e an dem und dem Tage“ antworten zu köñen und ich hätte
das dies mal auch gethan, weñ ich nicht mit dem Schnupfen, oder
(wie der Arzt ihn bei mir zu benamsen pflegt) mit der Grippe so
eng liiert wäre. Ich besitze nämlich die größte Empfänglich-
keit für den unangenehmen Geist, der sich deñ seit gestern ein-
mal wieder bei mir eingestellt hat und –, wie ich seiner leider
nur allzu treu Anhänglichkeit an mir aus Erfahrung keñe –
schwerlich vor einer Woche mich wieder frei giebt. Unter so-
[unleserliches Material – 1 Wort fehlt] Umständen aber kañ und darf ich ans Reisen nicht denken,
um nicht aus einem allerdings sehr störenden, aber doch im̃er
nichtsbedeutenden Unwohlsein etwas Schlim̃eres zu machen.
Höchst ungern und widerwillig freilich verzichte ich daher – weil
ich verzichte muß – darauf, Mittwoch im Kreise der Fröhlichen
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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Adolf Glaßbrenner. Altstrelitz, 4. Mai 1872, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_glassbrenner_1872/1>, abgerufen am 23.11.2024.