Sanders, Daniel: Brief an Julius Campe. Altstrelitz, 17. Mai 1871.verschlungenen Maschen des Netzes, in das der gesammte Sprachschatz eingefangen verschlungenen Maschen des Netzes, in das der gesam̃te Sprachschatz eingefangen <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[1v]"/> verschlungenen Maschen des Netzes, in das der gesam̃te Sprachschatz eingefangen<lb/> werden soll, sich doch nie so eng und dicht bewähren köñen, alles Hinein-<lb/> gehörige auch wirklich einzufangen und sich Nichts entschlüpfen zu lassen.<lb/> Sie haben den ersten Artikel der Ihnen früher übersandten Probe als Etwas,<lb/> das praktisch gegen meine Anordnung spräche, aufgefasst und bezeichnet.<lb/> Ich aber muß wiederholt gestehen, daß ich grade die entgegengesetzte<lb/> Ansicht hatte und habe. Dieser Artikel behandelt nicht, wie Sie in der<lb/> Eile angenom̃en haben, das Wort <hi rendition="#u">Anfang</hi>, sondern den Buchstaben <hi rendition="#u">A.</hi><lb/> Ich setze ihn noch einmal wörtlich her:<lb/> „<hi rendition="#u">A</hi>: 1, Anfang; Begiñ. – 2, Anfangsgründe; Elemente. –<lb/> 3, (s.1) <hi rendition="#u">A und O</hi>: Anfang u Ende; Alpha und Omega; Alles; Erstes <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice><lb/> Letztes [als Inbegriff des Ganzen] – 4, <hi rendition="#u">Von A bis Z:</hi> vom [ersten]<lb/> Anfang (Begiñ) bis zu Ende (zum Schluß); die ganze Reihe (Reihenfolge)<lb/> hindurch <choice><abbr>v.</abbr><expan>vom</expan></choice> Anfang bis zu End<supplied>e</supplied>; Alles, Alle [insgesam̃t]; allesam̃t;<lb/> [alle]sam̃t <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> sonders; [alle] ohne Ausnahme (ausnahmslos; durch die Bank);<lb/> ganz <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> <unclear reason="covered">gar</unclear>; vollständig <choice><orig>p</orig><reg>pp.</reg></choice>. – 5, <hi rendition="#u">ABC</hi>: s. <hi rendition="#u"><unclear reason="illegible">Abc</unclear></hi>.“<lb/> Sie sagen dagegen:<lb/><quote>“Ich schlage nach dem Register des R. das Wort <hi rendition="#aq">Begin</hi> (Art. 66)<lb/> auf. Hier finde ich die verwandten und natürlich nahe liegende Worte<lb/><choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> Begriffe. Bei Ihrem ersten Artikel sind sofort eine Anzahl<lb/><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> Begriffe. Unter <hi rendition="#u">Anfang</hi> suche ich den Ausdruck der Vollständigkeit:<lb/><hi rendition="#u">Alles; ganz</hi> <choice><orig>p</orig><reg>pp.</reg></choice> wohl nicht.“</quote><lb/> Darauf erwider ich deñ: die näher oder ferner sinnverwandten Aus-<lb/> drücke und Begriffe zu <hi rendition="#u">Anfang</hi> würde der Nachschlagende auch bei mir na-<lb/> türlich unter diesem Wort verzeichnet finden, darunter auch den Nach-<lb/> weis s. <hi rendition="#u">A 14</hi>. Bei <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/117534404">R.</persName></hi> finde ich nun freilich in <hi rendition="#aq">No</hi> 66. <hi rendition="#aq">Beginning</hi> <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> ge-<lb/> genübergestellt in 67 <hi rendition="#aq">end</hi>, auch unter der <unclear reason="illegible">Adr.</unclear>: <hi rendition="#aq">From the beginning</hi> <choice><orig>p</orig><reg>pp.</reg></choice>,<lb/> aber das zusam̃enfassende <hi rendition="#u">from beginning to end</hi> is hier der nicht<lb/> dicht genug gezogenen Masche entschlüpft. Freilich findet es sich in <hi rendition="#aq">No</hi> 50<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1v]/0002]
verschlungenen Maschen des Netzes, in das der gesam̃te Sprachschatz eingefangen
werden soll, sich doch nie so eng und dicht bewähren köñen, alles Hinein-
gehörige auch wirklich einzufangen und sich Nichts entschlüpfen zu lassen.
Sie haben den ersten Artikel der Ihnen früher übersandten Probe als Etwas,
das praktisch gegen meine Anordnung spräche, aufgefasst und bezeichnet.
Ich aber muß wiederholt gestehen, daß ich grade die entgegengesetzte
Ansicht hatte und habe. Dieser Artikel behandelt nicht, wie Sie in der
Eile angenom̃en haben, das Wort Anfang, sondern den Buchstaben A.
Ich setze ihn noch einmal wörtlich her:
„A: 1, Anfang; Begiñ. – 2, Anfangsgründe; Elemente. –
3, (s.1) A und O: Anfang u Ende; Alpha und Omega; Alles; Erstes u
Letztes [als Inbegriff des Ganzen] – 4, Von A bis Z: vom [ersten]
Anfang (Begiñ) bis zu Ende (zum Schluß); die ganze Reihe (Reihenfolge)
hindurch v. Anfang bis zu Ende; Alles, Alle [insgesam̃t]; allesam̃t;
[alle]sam̃t u sonders; [alle] ohne Ausnahme (ausnahmslos; durch die Bank);
ganz u gar; vollständig p. – 5, ABC: s. Abc.“
Sie sagen dagegen:
“Ich schlage nach dem Register des R. das Wort Begin (Art. 66)
auf. Hier finde ich die verwandten und natürlich nahe liegende Worte
u Begriffe. Bei Ihrem ersten Artikel sind sofort eine Anzahl
_ Begriffe. Unter Anfang suche ich den Ausdruck der Vollständigkeit:
Alles; ganz p wohl nicht.“
Darauf erwider ich deñ: die näher oder ferner sinnverwandten Aus-
drücke und Begriffe zu Anfang würde der Nachschlagende auch bei mir na-
türlich unter diesem Wort verzeichnet finden, darunter auch den Nach-
weis s. A 14. Bei R. finde ich nun freilich in No 66. Beginning u ge-
genübergestellt in 67 end, auch unter der Adr.: From the beginning p,
aber das zusam̃enfassende from beginning to end is hier der nicht
dicht genug gezogenen Masche entschlüpft. Freilich findet es sich in No 50
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Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Brief an Julius Campe. Altstrelitz, 17. Mai 1871, S. [1v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_campe_1871/2>, abgerufen am 16.07.2024. |