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Sanders, Daniel: Brief an Berthold Auerbach. Altstrelitz, 3. Mai 1869.

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Innig verehrter Herr und Freund.


Indem ich Ihnen beifolgend ein Exemplar meines Handwörter-
buchs zugehen lasse, bitte ich Sie, die kleine Gabe als ein Zeichen treu-
en Gedenkens und bewundernder Verehrung freundlich aufneh-
men zu wollen. Ungemein erfreuen würde es mich, von Ihnen
zu hören, daß Sie auch dies kleinere Werk Ihres Beifalls würdi-
gen könnten und wollten. Mein Streben bei der Ausarbeitung
desselben ging dahin, auch in den weiten Kreisen, denen das gro-
ße Werk unzugänglich ist und bleiben muß,- so weit meine Kräfte
reichen - tiefre und gründlichere Kenntnis unsere herrliche Mutterspra-
che anzubahnen, was unausbleiblich höhere Achtung vor dem deutschen
Geiste und innigern Liebe zu deutschem Wesen zur Folge haben
muß. Ob und in wie weit mir dies Streben geglückt,- wer wäre
darüber ein befähigterer Richter als der Schriftsteller, der in
seinen Werken mit der größten Feinfühligkeit deutsches Sein
und Wesen zur Anschauung gebracht? Daraus werden Sie leicht
ermessen können, wieviel wir grade an Ihrem Vortheil gelegen


Innig verehrter Herr und Freund.


Indem ich Ihnen beifolgend ein Exemplar meines Handwörter-
buchs zugehen lasse, bitte ich Sie, die kleine Gabe als ein Zeichen treu-
en Gedenkens und bewundernder Verehrung freundlich aufneh-
men zu wollen. Ungemein erfreuen würde es mich, von Ihnen
zu hören, daß Sie auch dies kleinere Werk Ihres Beifalls würdi-
gen könnten und wollten. Mein Streben bei der Ausarbeitung
desselben ging dahin, auch in den weiten Kreisen, denen das gro-
ße Werk unzugänglich ist und bleiben muß,– so weit meine Kräfte
reichen – tiefre und gründlichere Keñtnis unsere herrliche Mutterspra-
che anzubahnen, was unausbleiblich höhere Achtung vor dem deutschen
Geiste und iñigern Liebe zu deutschem Wesen zur Folge haben
muß. Ob und in wie weit mir dies Streben geglückt,– wer wäre
darüber ein befähigterer Richter als der Schriftsteller, der in
seinen Werken mit der größten Feinfühligkeit deutsches Sein
und Wesen zur Anschauung gebracht? Daraus werden Sie leicht
ermessen können, wieviel wir grade an Ihrem Vortheil gelegen

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[[1r]/0001] Hr. B. Auerbach in Berlin. Innig verehrter Herr und Freund. Indem ich Ihnen beifolgend ein Exemplar meines Handwörter- buchs zugehen lasse, bitte ich Sie, die kleine Gabe als ein Zeichen treu- en Gedenkens und bewundernder Verehrung freundlich aufneh- men zu wollen. Ungemein erfreuen würde es mich, von Ihnen zu hören, daß Sie auch dies kleinere Werk Ihres Beifalls würdi- gen könnten und wollten. Mein Streben bei der Ausarbeitung desselben ging dahin, auch in den weiten Kreisen, denen das gro- ße Werk unzugänglich ist und bleiben muß,– so weit meine Kräfte reichen – tiefre und gründlichere Keñtnis unsere herrliche Mutterspra- che anzubahnen, was unausbleiblich höhere Achtung vor dem deutschen Geiste und iñigern Liebe zu deutschem Wesen zur Folge haben muß. Ob und in wie weit mir dies Streben geglückt,– wer wäre darüber ein befähigterer Richter als der Schriftsteller, der in seinen Werken mit der größten Feinfühligkeit deutsches Sein und Wesen zur Anschauung gebracht? Daraus werden Sie leicht ermessen können, wieviel wir grade an Ihrem Vortheil gelegen

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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Berthold Auerbach. Altstrelitz, 3. Mai 1869, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_auerbach_1869/1>, abgerufen am 03.12.2024.