Geist deiner treuen Knechte, die schon den Preis der Voll- endung erhalten haben, auf denen ruhen, die jezt auf ih- rer Stelle stehen, und die üppige Welt erleuchten sollen.
Jn einer Welt, wo alles Spiel und Ball ist, lehre uns an deinen ewigen Gesetzen festhalten, und besestige auch die wiederum, die etwa durch unser Beyspiel, oder durch Reden und Schreiben, irre und ungewiß gemacht worden sind.
Wenn man mich verfolgt, herabsetzt und lästert, wenn mich die, die mich unterstützen sollten, selber hin- dern, das kleine Brod in Ruhe zu essen, und in deinem Reich Gutes zu stiften, so erinnere mich daran, daß dein größter Apostel dir auch unter vielen Anfechtungen, und oft mit Thränen dienen mußte.
Jesus Christus! laß mich mit der aufrichtigsten Treue, mit dem willigsten Herzen, mit den dankbarsten Gesinnungen überall nach deinem Willen leben und han- deln. Mein ganzes Herz umfaßt dich, meine Seele ge- nießt dich, mein Geist labt sich an dir und deinem herr- lichen Muster.
Oft wall ich ohne Trost, und sehne mich weg vom Joch. Die Drängungen des Erdenlebens häufen sich, aber ich will getrost seyn. Du wirst den Feyerabend zu rechter Zeit herbeyführen, du wirst dem Arbeiter sei- nen Lohn geben. Du wirst mir vergelten, was ich mit redlichem Herzen thue. Die Seele regt sich oft verge- bens, ich suche Freuden, und finde keine: aber Labung, Ruhe und Kühlung erwartet den Dulder nach langem Kämpfen.
Wir wollen unter einander einen Himmel ausma- chen. Jn deiner frommen Gesellschaft, bester Erlöser!
trug
Unterredungen mit Gott.
Geiſt deiner treuen Knechte, die ſchon den Preis der Voll- endung erhalten haben, auf denen ruhen, die jezt auf ih- rer Stelle ſtehen, und die üppige Welt erleuchten ſollen.
Jn einer Welt, wo alles Spiel und Ball iſt, lehre uns an deinen ewigen Geſetzen feſthalten, und beſeſtige auch die wiederum, die etwa durch unſer Beyſpiel, oder durch Reden und Schreiben, irre und ungewiß gemacht worden ſind.
Wenn man mich verfolgt, herabſetzt und läſtert, wenn mich die, die mich unterſtützen ſollten, ſelber hin- dern, das kleine Brod in Ruhe zu eſſen, und in deinem Reich Gutes zu ſtiften, ſo erinnere mich daran, daß dein größter Apoſtel dir auch unter vielen Anfechtungen, und oft mit Thränen dienen mußte.
Jeſus Chriſtus! laß mich mit der aufrichtigſten Treue, mit dem willigſten Herzen, mit den dankbarſten Geſinnungen überall nach deinem Willen leben und han- deln. Mein ganzes Herz umfaßt dich, meine Seele ge- nießt dich, mein Geiſt labt ſich an dir und deinem herr- lichen Muſter.
Oft wall ich ohne Troſt, und ſehne mich weg vom Joch. Die Drängungen des Erdenlebens häufen ſich, aber ich will getroſt ſeyn. Du wirſt den Feyerabend zu rechter Zeit herbeyführen, du wirſt dem Arbeiter ſei- nen Lohn geben. Du wirſt mir vergelten, was ich mit redlichem Herzen thue. Die Seele regt ſich oft verge- bens, ich ſuche Freuden, und finde keine: aber Labung, Ruhe und Kühlung erwartet den Dulder nach langem Kämpfen.
Wir wollen unter einander einen Himmel ausma- chen. Jn deiner frommen Geſellſchaft, beſter Erlöſer!
trug
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Unterredungen mit Gott.
Geiſt deiner treuen Knechte, die ſchon den Preis der Voll-
endung erhalten haben, auf denen ruhen, die jezt auf ih-
rer Stelle ſtehen, und die üppige Welt erleuchten ſollen.
Jn einer Welt, wo alles Spiel und Ball iſt, lehre
uns an deinen ewigen Geſetzen feſthalten, und beſeſtige
auch die wiederum, die etwa durch unſer Beyſpiel, oder
durch Reden und Schreiben, irre und ungewiß gemacht
worden ſind.
Wenn man mich verfolgt, herabſetzt und läſtert,
wenn mich die, die mich unterſtützen ſollten, ſelber hin-
dern, das kleine Brod in Ruhe zu eſſen, und in deinem
Reich Gutes zu ſtiften, ſo erinnere mich daran, daß dein
größter Apoſtel dir auch unter vielen Anfechtungen, und
oft mit Thränen dienen mußte.
Jeſus Chriſtus! laß mich mit der aufrichtigſten
Treue, mit dem willigſten Herzen, mit den dankbarſten
Geſinnungen überall nach deinem Willen leben und han-
deln. Mein ganzes Herz umfaßt dich, meine Seele ge-
nießt dich, mein Geiſt labt ſich an dir und deinem herr-
lichen Muſter.
Oft wall ich ohne Troſt, und ſehne mich weg vom
Joch. Die Drängungen des Erdenlebens häufen ſich,
aber ich will getroſt ſeyn. Du wirſt den Feyerabend
zu rechter Zeit herbeyführen, du wirſt dem Arbeiter ſei-
nen Lohn geben. Du wirſt mir vergelten, was ich mit
redlichem Herzen thue. Die Seele regt ſich oft verge-
bens, ich ſuche Freuden, und finde keine: aber Labung,
Ruhe und Kühlung erwartet den Dulder nach langem
Kämpfen.
Wir wollen unter einander einen Himmel ausma-
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Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_erbauungsbuch_1785/32>, abgerufen am 25.07.2024.
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