Laß auch von schlechten Kindern frommer Aeltern deine Gnade nicht ganz zurückweichen.
Bereite die alle zum seligen Tod, die, ohne es zu glauben, an der Schwelle der Ewigkeit stehen.
Nimm um deines Sohnes willen die Gefallenen auf, die sich mit der Tugend aussöhnen und über ihre Ver- irrungen weinen.
Du bist doch immer unser bester Vater, unser wah- rer Freund, unser unermüdeter Versorger und unsre bleibende Stütze. Laß, wenn dies Leben dahin ist, meine Seele in deinem Umgang das edelste und erhabenste Glück genießen, dessen sie fähig ist.
Leite uns überall, o Gott, zur Wahrheit, zur seligen Freyheit der Kinder Gottes, zum Genuß deiner Gnade, zum Umgang mit dir, und endlich zu deiner Herrlichkeit.
Leben und Odem, Religion und Weisheit, Verge- bung und Trost, Hoffnung und Erwartung dank ich dir, und deiner unaussprechlichen Liebe.
Vater im Himmel! angebetet und geliebt von allen, die dich kennen, und gepriesen und verehrt von allen den seligen Menschen, die durch Jesum Christum zu dir kom- men, schau herab auf mein Gebet, auf mein Opfer, auf meine Klagen, auf meine Bedürfnisse, auf meine Un- vollkommenheit und Schwäche.
Daß dein Sohn, o Gott, unser Lehrer, Erlöser, Versöhner und Erretter sey! daß seine Lehre unsre Won- ne, und sein Tod unser wichtigstes Gut sey! daß sein schönes Leben unser Muster, und sein liebevolles Herz Aufmunterung für uns sey!
Laß die Thorheit fern von mir seyn, je älter ich werde, immer auf längeres Leben zu hoffen. Erinnre mich ost
daran,
Unterredungen mit Gott.
Laß auch von ſchlechten Kindern frommer Aeltern deine Gnade nicht ganz zurückweichen.
Bereite die alle zum ſeligen Tod, die, ohne es zu glauben, an der Schwelle der Ewigkeit ſtehen.
Nimm um deines Sohnes willen die Gefallenen auf, die ſich mit der Tugend ausſöhnen und über ihre Ver- irrungen weinen.
Du biſt doch immer unſer beſter Vater, unſer wah- rer Freund, unſer unermüdeter Verſorger und unſre bleibende Stütze. Laß, wenn dies Leben dahin iſt, meine Seele in deinem Umgang das edelſte und erhabenſte Glück genießen, deſſen ſie fähig iſt.
Leite uns überall, o Gott, zur Wahrheit, zur ſeligen Freyheit der Kinder Gottes, zum Genuß deiner Gnade, zum Umgang mit dir, und endlich zu deiner Herrlichkeit.
Leben und Odem, Religion und Weisheit, Verge- bung und Troſt, Hoffnung und Erwartung dank ich dir, und deiner unausſprechlichen Liebe.
Vater im Himmel! angebetet und geliebt von allen, die dich kennen, und geprieſen und verehrt von allen den ſeligen Menſchen, die durch Jeſum Chriſtum zu dir kom- men, ſchau herab auf mein Gebet, auf mein Opfer, auf meine Klagen, auf meine Bedürfniſſe, auf meine Un- vollkommenheit und Schwäche.
Daß dein Sohn, o Gott, unſer Lehrer, Erlöſer, Verſöhner und Erretter ſey! daß ſeine Lehre unſre Won- ne, und ſein Tod unſer wichtigſtes Gut ſey! daß ſein ſchönes Leben unſer Muſter, und ſein liebevolles Herz Aufmunterung für uns ſey!
Laß die Thorheit fern von mir ſeyn, je älter ich werde, immer auf längeres Leben zu hoffen. Erinnre mich oſt
daran,
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Unterredungen mit Gott.
Laß auch von ſchlechten Kindern frommer Aeltern
deine Gnade nicht ganz zurückweichen.
Bereite die alle zum ſeligen Tod, die, ohne es zu
glauben, an der Schwelle der Ewigkeit ſtehen.
Nimm um deines Sohnes willen die Gefallenen auf,
die ſich mit der Tugend ausſöhnen und über ihre Ver-
irrungen weinen.
Du biſt doch immer unſer beſter Vater, unſer wah-
rer Freund, unſer unermüdeter Verſorger und unſre
bleibende Stütze. Laß, wenn dies Leben dahin iſt, meine
Seele in deinem Umgang das edelſte und erhabenſte
Glück genießen, deſſen ſie fähig iſt.
Leite uns überall, o Gott, zur Wahrheit, zur ſeligen
Freyheit der Kinder Gottes, zum Genuß deiner Gnade,
zum Umgang mit dir, und endlich zu deiner Herrlichkeit.
Leben und Odem, Religion und Weisheit, Verge-
bung und Troſt, Hoffnung und Erwartung dank ich dir,
und deiner unausſprechlichen Liebe.
Vater im Himmel! angebetet und geliebt von allen,
die dich kennen, und geprieſen und verehrt von allen den
ſeligen Menſchen, die durch Jeſum Chriſtum zu dir kom-
men, ſchau herab auf mein Gebet, auf mein Opfer, auf
meine Klagen, auf meine Bedürfniſſe, auf meine Un-
vollkommenheit und Schwäche.
Daß dein Sohn, o Gott, unſer Lehrer, Erlöſer,
Verſöhner und Erretter ſey! daß ſeine Lehre unſre Won-
ne, und ſein Tod unſer wichtigſtes Gut ſey! daß ſein
ſchönes Leben unſer Muſter, und ſein liebevolles Herz
Aufmunterung für uns ſey!
Laß die Thorheit fern von mir ſeyn, je älter ich werde,
immer auf längeres Leben zu hoffen. Erinnre mich oſt
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Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_erbauungsbuch_1785/26>, abgerufen am 16.02.2025.
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