Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785.Menschenliebe des Erlösers. wird bald hingeschwunden seyn. Gott! im letzten Au-genblick wirst du dich aufmachen, und bey uns seyn. Ach, dann wird das Sehnen geendigt, der Geist gestillt, und das Herz gesättigt seyn. Dann werden wir, wie die Kinder im Schooße der Mutter, bey dir ruhen, Engel und Menschen werden meine Loblieder hören, und du, großer Freund und Erretter meiner Seele! wirst mir alles in allem seyn! Wir dürfen nicht mehr lange von dem Trost re- und
Menſchenliebe des Erlöſers. wird bald hingeſchwunden ſeyn. Gott! im letzten Au-genblick wirſt du dich aufmachen, und bey uns ſeyn. Ach, dann wird das Sehnen geendigt, der Geiſt geſtillt, und das Herz geſättigt ſeyn. Dann werden wir, wie die Kinder im Schooße der Mutter, bey dir ruhen, Engel und Menſchen werden meine Loblieder hören, und du, großer Freund und Erretter meiner Seele! wirſt mir alles in allem ſeyn! Wir dürfen nicht mehr lange von dem Troſt re- und
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Menſchenliebe des Erlöſers.
wird bald hingeſchwunden ſeyn. Gott! im letzten Au-
genblick wirſt du dich aufmachen, und bey uns ſeyn.
Ach, dann wird das Sehnen geendigt, der Geiſt geſtillt,
und das Herz geſättigt ſeyn. Dann werden wir, wie die
Kinder im Schooße der Mutter, bey dir ruhen, Engel
und Menſchen werden meine Loblieder hören, und du,
großer Freund und Erretter meiner Seele! wirſt mir
alles in allem ſeyn!
Wir dürfen nicht mehr lange von dem Troſt re-
den, der in dem ſchönen Bild der Menſchenliebe Jeſu
Chriſti liegt. Er iſt für euch, ihr, die ihr die Unge-
mächlichkeiten des Standes, die Leiden und Schmerzen
des Körpers, denen ihr bisher unterworfen geweſen ſeyd,
ohne Zweifel auch noch ferner tragen werdet. Selig
ſeyd ihr, wenn ihr in der Gemeinſchaft der Leiden
Jeſu Chriſti ſteht, (Röm. 8, 17. 2. Timoth. 2, 12.)
und euch bey dem Willen Gottes beruhigt. Zittert ihr
der kommenden Zeit entgegen, und fürchtet ſchon wieder
neue Schmerzen? Ach, warum ſo kleinmüthig, meine
betrübte Brüder? Unſer Erlöſer tadelte ſeine Jünger,
ſo oft ſie nur ein kleines Vertrauen auf ihn ſetzten. Un-
ſer König iſt ſelber durch manchen ſchweren Kampf voll-
endet, und zu ſeiner gegenwärtigen Majeſtät vorbereitet
worden. Eben der Gott, der ihn am Tage ſeines
Todes erhörte, da er Gebet, und Flehen mit
ſtarkem Geſchrey opferte, (Ebr. 5, 7.) hat auch uns
bisher geholfen. Ahmen wir ihm darin nach, er iſt er-
hört worden, ſagt ſein großer Schüler, weil er Gott
in Ehren hatte; d. h. weil er ſich allein an ihn wandte,
weil er ſeine Erhaltung nur von ihm erwartete,
und
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