rerischen Unterthanen wegzuschlagen von seinem seligen Angesicht?
Die aber auf dem guten Lande, das sind die, die die Religion Christi hören und bewahren in einem folgsamen guten Herzen, und bringen Frucht unter geduldiger Ausharrung im Guten. (Lucä 8, 8. 15.) So preist unser Erlöser das Glück frommer Menschen, und ihr werdet ihn ohne mich verste- hen, ihr gate, edle Seelen, die ihr in der Gottesfurcht wandelt, auf jede Wohlthat, auf jeden Ruf vom Him- mel aufmerksam seyd, und alle Künste versucht, euch recht oft zum Himmel zu erheben. Gott erhalte euch bey diesen seligen Gesinnungen! Gott gebe euch immer ein frohes Herz, ein heitres Leben, und sey auch, wenn er Schmerzen schickt, mit seinem Trost bey euch. Bewei- set nur immer eure Hochachtung gegen den Erlöser durch beständige Nachahmung seines heiligen Wandels. So lange die Welt ist, wie sie ist, so lange ist es auch unsre Pflicht, uns zu scheiden von den Unglaubigen, und durch einen unbefleckten Wandel, durch eine freye offene Brust, durch ein Gewissen, das sich in jedem Augenblick zu Gott erhebt, zu zeigen, daß unser Vaterland im Himmel, und unsre Erwartung ausserhalb der Welt ist. So lang uns dazu nicht ein wahrer Eifer ergreift, wird das Herz nur immer unartiger und härter, die ausschweifenden Lüste er- heden sich mächtiger, die Arbeiten diefes Lebens zerstreuen die Bemühungen der Gnade, wir sind ruhig bey unsern falschen Tugenden, wir schläfern uns ein mit einer schein- baren Gerechtigkeit, wir thun oft nur aus Eigennutz Gu- tes, wir erlauben uns manchen Fehltritt, und erklären
hinten
Ueber die Erzählung vom Sämann.
reriſchen Unterthanen wegzuſchlagen von ſeinem ſeligen Angeſicht?
Die aber auf dem guten Lande, das ſind die, die die Religion Chriſti hören und bewahren in einem folgſamen guten Herzen, und bringen Frucht unter geduldiger Ausharrung im Guten. (Lucä 8, 8. 15.) So preiſt unſer Erlöſer das Glück frommer Menſchen, und ihr werdet ihn ohne mich verſte- hen, ihr gate, edle Seelen, die ihr in der Gottesfurcht wandelt, auf jede Wohlthat, auf jeden Ruf vom Him- mel aufmerkſam ſeyd, und alle Künſte verſucht, euch recht oft zum Himmel zu erheben. Gott erhalte euch bey dieſen ſeligen Geſinnungen! Gott gebe euch immer ein frohes Herz, ein heitres Leben, und ſey auch, wenn er Schmerzen ſchickt, mit ſeinem Troſt bey euch. Bewei- ſet nur immer eure Hochachtung gegen den Erlöſer durch beſtändige Nachahmung ſeines heiligen Wandels. So lange die Welt iſt, wie ſie iſt, ſo lange iſt es auch unſre Pflicht, uns zu ſcheiden von den Unglaubigen, und durch einen unbefleckten Wandel, durch eine freye offene Bruſt, durch ein Gewiſſen, das ſich in jedem Augenblick zu Gott erhebt, zu zeigen, daß unſer Vaterland im Himmel, und unſre Erwartung auſſerhalb der Welt iſt. So lang uns dazu nicht ein wahrer Eifer ergreift, wird das Herz nur immer unartiger und härter, die ausſchweifenden Lüſte er- heden ſich mächtiger, die Arbeiten diefes Lebens zerſtreuen die Bemühungen der Gnade, wir ſind ruhig bey unſern falſchen Tugenden, wir ſchläfern uns ein mit einer ſchein- baren Gerechtigkeit, wir thun oft nur aus Eigennutz Gu- tes, wir erlauben uns manchen Fehltritt, und erklären
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Ueber die Erzählung vom Sämann.
reriſchen Unterthanen wegzuſchlagen von ſeinem ſeligen
Angeſicht?
Die aber auf dem guten Lande, das ſind die,
die die Religion Chriſti hören und bewahren in
einem folgſamen guten Herzen, und bringen
Frucht unter geduldiger Ausharrung im Guten.
(Lucä 8, 8. 15.) So preiſt unſer Erlöſer das Glück
frommer Menſchen, und ihr werdet ihn ohne mich verſte-
hen, ihr gate, edle Seelen, die ihr in der Gottesfurcht
wandelt, auf jede Wohlthat, auf jeden Ruf vom Him-
mel aufmerkſam ſeyd, und alle Künſte verſucht, euch
recht oft zum Himmel zu erheben. Gott erhalte euch bey
dieſen ſeligen Geſinnungen! Gott gebe euch immer ein
frohes Herz, ein heitres Leben, und ſey auch, wenn er
Schmerzen ſchickt, mit ſeinem Troſt bey euch. Bewei-
ſet nur immer eure Hochachtung gegen den Erlöſer durch
beſtändige Nachahmung ſeines heiligen Wandels. So
lange die Welt iſt, wie ſie iſt, ſo lange iſt es auch unſre
Pflicht, uns zu ſcheiden von den Unglaubigen, und durch
einen unbefleckten Wandel, durch eine freye offene Bruſt,
durch ein Gewiſſen, das ſich in jedem Augenblick zu Gott
erhebt, zu zeigen, daß unſer Vaterland im Himmel, und
unſre Erwartung auſſerhalb der Welt iſt. So lang uns
dazu nicht ein wahrer Eifer ergreift, wird das Herz nur
immer unartiger und härter, die ausſchweifenden Lüſte er-
heden ſich mächtiger, die Arbeiten diefes Lebens zerſtreuen
die Bemühungen der Gnade, wir ſind ruhig bey unſern
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Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_erbauungsbuch_1785/193>, abgerufen am 16.02.2025.
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