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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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Gulden koſten. Ein kleines Boͤhmiſches Kelchglas
zum Tockaierwein koſtet hier 17. Kreuzer.

Man hatte dem h. Nepomuk auf den Bruͤcken jetzt
wieder eine gruͤne Huͤtte von Zweigen gemacht. Vor
dieſer kniet das blinde Volk nieder und betet an! —

Den 17ten Mai.

Auch heute war die Witterung wieder ſo kalt und
unfreundlich, daß die Wiener ſelbſt uͤber Katarrhe
klagten.

Heute beſah ich das Naturalienkabinet der Uni-
verſitaͤt.
Es ſteht im Jeſuiterkollegium, im zweiten
Stock da, wo ehemals phyſikaliſche Experimente gemacht
wurden. Hr. Prof. Well, ein guter Freund von Hrn.
Dr. Conradi aus Oedenburg, hat es rangirt, und
die Aufſicht daruͤber. Er iſt eigentlich hier der erſte Prof.
Hiſt. Natur.
vorher war er ein Apotheker, er hat es
aber durch ſeinen Fleis weit gebracht. Er lieſt hier oben
an groſſen, ſchoͤnen, offenen Plaͤtzen, hat ein eigenes
Sommer- und ein eigenes Winterauditorium, und hohlt
dabei die Sachen aus den Schraͤnken vor. Die Natura-
lien ſind in blauangeſtrichenen mit vergoldeten Leiſten ge-
zierten Glasſchraͤnken aufbewahrt, die in einer doppelten
Reihe den langen Saal ganz huͤbſch hinablaufen. Hin-
ten und vorn liegen Mineralien. Die Ordnung iſt
meiſt Lehmanniſch. Jedes Metall iſt meiſt von der
lockern Erde da, bis zuletzt einige Praeparata kommen,
als Regulus, Minium etc.

Die Thiere ſind vierfuͤſſige und Voͤgel ausge-
ſtop[f]t auch in Glaskaͤſten an der Wand. Von den er-
ſtern ſind nicht viele da, meiſt Glires und Muſtelae.

Die

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Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/632>, abgerufen am 24.02.2025.