9) Silberne und vergoldete Kelche mit vielen Emaille- Gemälden. Ich als ein Laie durfte sie nur mit dem Tuch in der Hand anrühren.
10) Ganz goldene Kelche. -- In jedem ein klei- nes Löffelchen, um etliche Tropfen Wasser in den h. Wein zu thun.
11) Ein ganz goldner Kelch, den Kaiser KarlVI. hieher schenkte.
12) Eine goldne Monstranz, neun Pfund schwer, mit ächten Steinen, hat einen Werth von 60,000 Gulden.
13) Ein Reliquarium vom h. Leopold, das Maria Theresia hieher schenkte.
14) Ein silberner Kelch von InnocentiusXI. mit Reliquien vom Benedikt.
15) Ein grosses Krucifix mit einer Menge ächter Steine, worin in der Mitte noch Stücke vom Kreuz Christi und noch Löcher von seinen Nägeln seyn sollen. Man hat dasselbige mit einer alten Fassung. Ueber die Beschaffenheit des Holzes werden Sie mich wohl nicht hören wollen. Ich schone das irrende Gewissen, und ehre die fromme Einfalt, die sich an Holzspänen erbauen kan.
Erlauben Sie, daß ich hier abbreche. Ich habe Ihnen freilich noch einiges von St. Blasien, und noch
manches
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9) Silberne und vergoldete Kelche mit vielen Emaille- Gemaͤlden. Ich als ein Laie durfte ſie nur mit dem Tuch in der Hand anruͤhren.
10) Ganz goldene Kelche. — In jedem ein klei- nes Loͤffelchen, um etliche Tropfen Waſſer in den h. Wein zu thun.
11) Ein ganz goldner Kelch, den Kaiſer KarlVI. hieher ſchenkte.
12) Eine goldne Monſtranz, neun Pfund ſchwer, mit aͤchten Steinen, hat einen Werth von 60,000 Gulden.
13) Ein Reliquarium vom h. Leopold, das Maria Thereſia hieher ſchenkte.
14) Ein ſilberner Kelch von InnocentiusXI. mit Reliquien vom Benedikt.
15) Ein groſſes Krucifix mit einer Menge aͤchter Steine, worin in der Mitte noch Stuͤcke vom Kreuz Chriſti und noch Loͤcher von ſeinen Naͤgeln ſeyn ſollen. Man hat daſſelbige mit einer alten Faſſung. Ueber die Beſchaffenheit des Holzes werden Sie mich wohl nicht hoͤren wollen. Ich ſchone das irrende Gewiſſen, und ehre die fromme Einfalt, die ſich an Holzſpaͤnen erbauen kan.
Erlauben Sie, daß ich hier abbreche. Ich habe Ihnen freilich noch einiges von St. Blaſien, und noch
manches
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[423/0461]
9) Silberne und vergoldete Kelche mit vielen Emaille-
Gemaͤlden. Ich als ein Laie durfte ſie nur mit dem Tuch
in der Hand anruͤhren.
10) Ganz goldene Kelche. — In jedem ein klei-
nes Loͤffelchen, um etliche Tropfen Waſſer in den h. Wein
zu thun.
11) Ein ganz goldner Kelch, den Kaiſer Karl VI.
hieher ſchenkte.
12) Eine goldne Monſtranz, neun Pfund ſchwer,
mit aͤchten Steinen, hat einen Werth von 60,000 Gulden.
13) Ein Reliquarium vom h. Leopold, das
Maria Thereſia hieher ſchenkte.
14) Ein ſilberner Kelch von Innocentius XI. mit
Reliquien vom Benedikt.
15) Ein groſſes Krucifix mit einer Menge aͤchter
Steine, worin in der Mitte noch Stuͤcke vom Kreuz
Chriſti und noch Loͤcher von ſeinen Naͤgeln ſeyn ſollen.
Man hat daſſelbige mit einer alten Faſſung. Ueber die
Beſchaffenheit des Holzes werden Sie mich wohl nicht
hoͤren wollen. Ich ſchone das irrende Gewiſſen, und
ehre die fromme Einfalt, die ſich an Holzſpaͤnen erbauen
kan.
Erlauben Sie, daß ich hier abbreche. Ich habe
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/461>, abgerufen am 25.11.2024.
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