1) Alte Grammatiker aus Sec. VII. VIII. Die Skriptur ist noch die alte Angel Sächsische.
2) Ein altes Meßbuch, woraus man die Noten sieht, die damals in der Kirche waren, ehe Guido Are- tinus die jetzigen Musikzeichen erfand. Es scheint dies ein Choralbuch aus Sec. X. zu seyn.
3) Ein Codex fumigatus ebraicus, ist für D. Kennicott verglichen worden; am Ende des fünften Buchs von Mose steht in der Masora die Jahrzahl 1277.
4) Ein Missale aus Sec. IX. gerade so, wie das, das ich in Gengenbach gesehen habe. Auch in Solo- thurn soll eine von der Art und dem Alter seyn. Christus der Herr am Kreuz, ist auch abgemalt, mit einer Schür- ze, und mit vier Nägeln, doch ohne ein Subpedancum. Auf dem Einband ist eine Himmelfahrt Christi in El- fenbein.
5) Canones Conciliorum, sollen aus dem Sec. VIII. seyn.
6) Noch eine andre Sammlung, in welcher erst die Titel der Canonum, hernach erst die Canones selber sind. Sie fängt bei dem Concilio Nicaeno an, und ist unabgesetzt aneinander fortgeschrieben.
7) Hieronymus in Ecclesiasten, aus Sec. VII. oder VIII, hat noch den Merovingischen Karakter; doch konnten wir einiges lesen.
8) Capitula Legis Allemannorum, worin viele stehen, die Baluzius nicht hat; man schickte die, so ihm fehlten, nach Paris, daher stehn sie nun in der neuen Ausgabe. Dies Buch ist offenbar unter Karl dem Dicken geschrieben. Der Schriftsteller sagt es sel-
ber,
1) Alte Grammatiker aus Sec. VII. VIII. Die Skriptur iſt noch die alte Angel Saͤchſiſche.
2) Ein altes Meßbuch, woraus man die Noten ſieht, die damals in der Kirche waren, ehe Guido Are- tinus die jetzigen Muſikzeichen erfand. Es ſcheint dies ein Choralbuch aus Sec. X. zu ſeyn.
3) Ein Codex fumigatus ebraicus, iſt fuͤr D. Kennicott verglichen worden; am Ende des fuͤnften Buchs von Moſe ſteht in der Maſora die Jahrzahl 1277.
4) Ein Miſſale aus Sec. IX. gerade ſo, wie das, das ich in Gengenbach geſehen habe. Auch in Solo- thurn ſoll eine von der Art und dem Alter ſeyn. Chriſtus der Herr am Kreuz, iſt auch abgemalt, mit einer Schuͤr- ze, und mit vier Naͤgeln, doch ohne ein Subpedancum. Auf dem Einband iſt eine Himmelfahrt Chriſti in El- fenbein.
5) Canones Conciliorum, ſollen aus dem Sec. VIII. ſeyn.
6) Noch eine andre Sammlung, in welcher erſt die Titel der Canonum, hernach erſt die Canones ſelber ſind. Sie faͤngt bei dem Concilio Nicaeno an, und iſt unabgeſetzt aneinander fortgeſchrieben.
7) Hieronymus in Eccleſiaſten, aus Sec. VII. oder VIII, hat noch den Merovingiſchen Karakter; doch konnten wir einiges leſen.
8) Capitula Legis Allemannorum, worin viele ſtehen, die Baluzius nicht hat; man ſchickte die, ſo ihm fehlten, nach Paris, daher ſtehn ſie nun in der neuen Ausgabe. Dies Buch iſt offenbar unter Karl dem Dicken geſchrieben. Der Schriftſteller ſagt es ſel-
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Skriptur iſt noch die alte Angel Saͤchſiſche.
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ſieht, die damals in der Kirche waren, ehe Guido Are-
tinus die jetzigen Muſikzeichen erfand. Es ſcheint dies
ein Choralbuch aus Sec. X. zu ſeyn.
3) Ein Codex fumigatus ebraicus, iſt fuͤr D.
Kennicott verglichen worden; am Ende des fuͤnften
Buchs von Moſe ſteht in der Maſora die Jahrzahl 1277.
4) Ein Miſſale aus Sec. IX. gerade ſo, wie das,
das ich in Gengenbach geſehen habe. Auch in Solo-
thurn ſoll eine von der Art und dem Alter ſeyn. Chriſtus
der Herr am Kreuz, iſt auch abgemalt, mit einer Schuͤr-
ze, und mit vier Naͤgeln, doch ohne ein Subpedancum.
Auf dem Einband iſt eine Himmelfahrt Chriſti in El-
fenbein.
5) Canones Conciliorum, ſollen aus dem Sec.
VIII. ſeyn.
6) Noch eine andre Sammlung, in welcher erſt die
Titel der Canonum, hernach erſt die Canones ſelber
ſind. Sie faͤngt bei dem Concilio Nicaeno an, und
iſt unabgeſetzt aneinander fortgeſchrieben.
7) Hieronymus in Eccleſiaſten, aus Sec. VII.
oder VIII, hat noch den Merovingiſchen Karakter; doch
konnten wir einiges leſen.
8) Capitula Legis Allemannorum, worin viele
ſtehen, die Baluzius nicht hat; man ſchickte die, ſo
ihm fehlten, nach Paris, daher ſtehn ſie nun in der
neuen Ausgabe. Dies Buch iſt offenbar unter Karl
dem Dicken geſchrieben. Der Schriftſteller ſagt es ſel-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/454>, abgerufen am 16.02.2025.
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