1) Eine Tabula Peutingeriana, davon das Original in Wien ist; sie ist 1. Schuh breit und 22. Schuh lang; Ortelius in Antwerpen hat sie gestochen 1598, auf Welsers Veranlassung. Das Original kam mit der Bibliothek des Prinzen Eugens von Sa- voyen nach Wien. Ueber ihre Entstehung ist viel gestritten worden. Dieser Abdruck war in der Lizel- schen Bibliothek.
2) Noch viele Handschriften von Mag. Georg. Lizel.
3) Römische Urnen und bei Speier gefundene Römi- sche Münzen.
4) Handschriften von Samuel Glonerus. Dieser Mann war erst Lehrer der vierten Klasse, als das Gymnasium, das jetzt in Carlsruhe ist, noch in Durlach war. Von dort kam er nach Stras- burg, und starb daselbst. Er war ein guter Freund von Lizel, daher kaufte dieser nach Gloner's Tode seine Papiere. In einem unter diesen Manuskripten sind alle Psalmen in lateinische Verse gebracht. Es ist vom Jahr 1617. In Strasburg arbeitete er das alles, als er einmahl lange das Fieber hatte, und diese Handschrift ist dasselbige Exemplar, das Glo- ner dem Markgrafen Georg Friederich übergab, oder wenigstens vorlegte. Lizel, der eine Beschrei- bung von allen bekannt gewordenen lateinischen Dich- tern in Deutschland hinterlassen, die Hr. Kuhl- mann auch besitzt, sagt von ihm, er habe auch das Buch Hiob, und andre Stücke der heiligen Schrift eben so behandelt.
5) In
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1) Eine Tabula Peutingeriana, davon das Original in Wien iſt; ſie iſt 1. Schuh breit und 22. Schuh lang; Ortelius in Antwerpen hat ſie geſtochen 1598, auf Welſers Veranlaſſung. Das Original kam mit der Bibliothek des Prinzen Eugens von Sa- voyen nach Wien. Ueber ihre Entſtehung iſt viel geſtritten worden. Dieſer Abdruck war in der Lizel- ſchen Bibliothek.
2) Noch viele Handſchriften von Mag. Georg. Lizel.
3) Roͤmiſche Urnen und bei Speier gefundene Roͤmi- ſche Muͤnzen.
4) Handſchriften von Samuel Glonerus. Dieſer Mann war erſt Lehrer der vierten Klaſſe, als das Gymnaſium, das jetzt in Carlsruhe iſt, noch in Durlach war. Von dort kam er nach Stras- burg, und ſtarb daſelbſt. Er war ein guter Freund von Lizel, daher kaufte dieſer nach Gloner’s Tode ſeine Papiere. In einem unter dieſen Manuſkripten ſind alle Pſalmen in lateiniſche Verſe gebracht. Es iſt vom Jahr 1617. In Strasburg arbeitete er das alles, als er einmahl lange das Fieber hatte, und dieſe Handſchrift iſt daſſelbige Exemplar, das Glo- ner dem Markgrafen Georg Friederich uͤbergab, oder wenigſtens vorlegte. Lizel, der eine Beſchrei- bung von allen bekannt gewordenen lateiniſchen Dich- tern in Deutſchland hinterlaſſen, die Hr. Kuhl- mann auch beſitzt, ſagt von ihm, er habe auch das Buch Hiob, und andre Stuͤcke der heiligen Schrift eben ſo behandelt.
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1) Eine Tabula Peutingeriana, davon das Original
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lang; Ortelius in Antwerpen hat ſie geſtochen 1598,
auf Welſers Veranlaſſung. Das Original kam
mit der Bibliothek des Prinzen Eugens von Sa-
voyen nach Wien. Ueber ihre Entſtehung iſt viel
geſtritten worden. Dieſer Abdruck war in der Lizel-
ſchen Bibliothek.
2) Noch viele Handſchriften von Mag. Georg. Lizel.
3) Roͤmiſche Urnen und bei Speier gefundene Roͤmi-
ſche Muͤnzen.
4) Handſchriften von Samuel Glonerus. Dieſer
Mann war erſt Lehrer der vierten Klaſſe, als das
Gymnaſium, das jetzt in Carlsruhe iſt, noch in
Durlach war. Von dort kam er nach Stras-
burg, und ſtarb daſelbſt. Er war ein guter Freund
von Lizel, daher kaufte dieſer nach Gloner’s Tode
ſeine Papiere. In einem unter dieſen Manuſkripten
ſind alle Pſalmen in lateiniſche Verſe gebracht. Es
iſt vom Jahr 1617. In Strasburg arbeitete er
das alles, als er einmahl lange das Fieber hatte, und
dieſe Handſchrift iſt daſſelbige Exemplar, das Glo-
ner dem Markgrafen Georg Friederich uͤbergab,
oder wenigſtens vorlegte. Lizel, der eine Beſchrei-
bung von allen bekannt gewordenen lateiniſchen Dich-
tern in Deutſchland hinterlaſſen, die Hr. Kuhl-
mann auch beſitzt, ſagt von ihm, er habe auch das
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/361>, abgerufen am 16.02.2025.
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