Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite

etliche Loth schwer, auf die Passage des Belts mit der
schwedischen Armee etc. sah ich auch hier. Bei den Mün-
zen vom Preussisch Schlesischen Kriege ist auch die,
welche der König wieder aufkaufen lies, und die daher
sehr selten ist. Sie führt die Umschrift: Henricus
Boruss. princeps sine clade victor.
Ferner alle
Münzen auf Göttingen. -- Schandmünzen auf den
Utrechter Frieden und mehrere.

Nach Tische fuhren Hr. Götze und ich nach der

Fasanerie, wo wir die vielen Goldfasanen, und die
Weibchen mit Männchenfedern besahen (S. davon das
Hanauische Magaz. 1779.) In der

Menagerie waren:

a) Ein Paar Kronenvögel von der Insel Banda.
Sie haben eine herliche crista, die auch blau ist.
Wie schläft der Vogel mit der Krone?
b) Eine Gemse aus Tyrol, mit schwarzen Streifen
auf dem Rücken, in einem Tannewäldchen. Sie hat-
te einen Ziegenbock zur Gesellschaft und frißt Heu.
c) Bengalensche Hirsche, ein ganzer Rudel. Sind
fahl mit weissen runden Flecken und zeugen Junge
hier.
d) Eine Mus marmota? genannt Ouramente.
Graugrünlicht, statt der gewöhnlichen Farbe.

Drauf besuchten wir das

Willhelmsbad *), das jetzt von Englischen durch
die Truppen in Amerika erworbenen Guineen erbaut wird.

Der
*) Es wird beschrieben in den Briefen eines Schwei-
zers über das Wilhelmsbad bei Hanau.
Zweite
sehr

etliche Loth ſchwer, auf die Paſſage des Belts mit der
ſchwediſchen Armee ꝛc. ſah ich auch hier. Bei den Muͤn-
zen vom Preuſſiſch Schleſiſchen Kriege iſt auch die,
welche der Koͤnig wieder aufkaufen lies, und die daher
ſehr ſelten iſt. Sie fuͤhrt die Umſchrift: Henricus
Boruſſ. princeps ſine clade victor.
Ferner alle
Muͤnzen auf Goͤttingen. — Schandmuͤnzen auf den
Utrechter Frieden und mehrere.

Nach Tiſche fuhren Hr. Goͤtze und ich nach der

Faſanerie, wo wir die vielen Goldfaſanen, und die
Weibchen mit Maͤnnchenfedern beſahen (S. davon das
Hanauiſche Magaz. 1779.) In der

Menagerie waren:

a) Ein Paar Kronenvoͤgel von der Inſel Banda.
Sie haben eine herliche criſta, die auch blau iſt.
Wie ſchlaͤft der Vogel mit der Krone?
b) Eine Gemſe aus Tyrol, mit ſchwarzen Streifen
auf dem Ruͤcken, in einem Tannewaͤldchen. Sie hat-
te einen Ziegenbock zur Geſellſchaft und frißt Heu.
c) Bengalenſche Hirſche, ein ganzer Rudel. Sind
fahl mit weiſſen runden Flecken und zeugen Junge
hier.
d) Eine Mus marmota? genannt Ouramente.
Graugruͤnlicht, ſtatt der gewoͤhnlichen Farbe.

Drauf beſuchten wir das

Willhelmsbad *), das jetzt von Engliſchen durch
die Truppen in Amerika erworbenen Guineen erbaut wird.

Der
*) Es wird beſchrieben in den Briefen eines Schwei-
zers uͤber das Wilhelmsbad bei Hanau.
Zweite
ſehr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0278" n="240"/>
etliche Loth &#x017F;chwer, auf die Pa&#x017F;&#x017F;age des Belts mit der<lb/>
&#x017F;chwedi&#x017F;chen Armee &#xA75B;c. &#x017F;ah ich auch hier. Bei den Mu&#x0364;n-<lb/>
zen vom <hi rendition="#fr">Preu&#x017F;&#x017F;i&#x017F;ch Schle&#x017F;i&#x017F;chen</hi> Kriege i&#x017F;t auch die,<lb/>
welche der Ko&#x0364;nig wieder aufkaufen lies, und die daher<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;elten i&#x017F;t. Sie fu&#x0364;hrt die Um&#x017F;chrift: <hi rendition="#aq">Henricus<lb/>
Boru&#x017F;&#x017F;. princeps &#x017F;ine clade victor.</hi> Ferner alle<lb/>
Mu&#x0364;nzen auf <hi rendition="#fr">Go&#x0364;ttingen. &#x2014; Schandmu&#x0364;nzen</hi> auf den<lb/><hi rendition="#fr">Utrechter</hi> Frieden und mehrere.</p><lb/>
            <p>Nach Ti&#x017F;che fuhren Hr. <hi rendition="#fr">Go&#x0364;tze</hi> und ich nach der</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Fa&#x017F;anerie,</hi> wo wir die vielen Goldfa&#x017F;anen, und die<lb/>
Weibchen mit Ma&#x0364;nnchenfedern be&#x017F;ahen (S. davon das<lb/><hi rendition="#fr">Hanaui&#x017F;che Magaz.</hi> 1779.) In der</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Menagerie</hi> waren:</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Ein Paar <hi rendition="#fr">Kronenvo&#x0364;gel</hi> von der In&#x017F;el <hi rendition="#fr">Banda.</hi><lb/>
Sie haben eine herliche <hi rendition="#aq">cri&#x017F;ta,</hi> die auch blau i&#x017F;t.<lb/>
Wie &#x017F;chla&#x0364;ft der Vogel mit der Krone?</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">b)</hi> Eine <hi rendition="#fr">Gem&#x017F;e</hi> aus <hi rendition="#fr">Tyrol,</hi> mit &#x017F;chwarzen Streifen<lb/>
auf dem Ru&#x0364;cken, in einem Tannewa&#x0364;ldchen. Sie hat-<lb/>
te einen Ziegenbock zur Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft und frißt Heu.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">c)</hi><hi rendition="#fr">Bengalen&#x017F;che Hir&#x017F;che,</hi> ein ganzer Rudel. Sind<lb/>
fahl mit wei&#x017F;&#x017F;en runden Flecken und zeugen Junge<lb/>
hier.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">d)</hi> Eine <hi rendition="#aq">Mus <hi rendition="#i">marmota</hi>?</hi> genannt <hi rendition="#aq">Ouramente.</hi><lb/>
Graugru&#x0364;nlicht, &#x017F;tatt der gewo&#x0364;hnlichen Farbe.</item>
            </list><lb/>
            <p>Drauf be&#x017F;uchten wir das</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Willhelmsbad</hi><note xml:id="fn8" next="#nfn8" place="foot" n="*)">Es wird be&#x017F;chrieben in den <hi rendition="#fr">Briefen eines Schwei-<lb/>
zers u&#x0364;ber das Wilhelmsbad bei Hanau.</hi> Zweite<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehr</fw></note>, das jetzt von Engli&#x017F;chen durch<lb/>
die Truppen in <hi rendition="#fr">Amerika</hi> erworbenen Guineen erbaut wird.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[240/0278] etliche Loth ſchwer, auf die Paſſage des Belts mit der ſchwediſchen Armee ꝛc. ſah ich auch hier. Bei den Muͤn- zen vom Preuſſiſch Schleſiſchen Kriege iſt auch die, welche der Koͤnig wieder aufkaufen lies, und die daher ſehr ſelten iſt. Sie fuͤhrt die Umſchrift: Henricus Boruſſ. princeps ſine clade victor. Ferner alle Muͤnzen auf Goͤttingen. — Schandmuͤnzen auf den Utrechter Frieden und mehrere. Nach Tiſche fuhren Hr. Goͤtze und ich nach der Faſanerie, wo wir die vielen Goldfaſanen, und die Weibchen mit Maͤnnchenfedern beſahen (S. davon das Hanauiſche Magaz. 1779.) In der Menagerie waren: a) Ein Paar Kronenvoͤgel von der Inſel Banda. Sie haben eine herliche criſta, die auch blau iſt. Wie ſchlaͤft der Vogel mit der Krone? b) Eine Gemſe aus Tyrol, mit ſchwarzen Streifen auf dem Ruͤcken, in einem Tannewaͤldchen. Sie hat- te einen Ziegenbock zur Geſellſchaft und frißt Heu. c) Bengalenſche Hirſche, ein ganzer Rudel. Sind fahl mit weiſſen runden Flecken und zeugen Junge hier. d) Eine Mus marmota? genannt Ouramente. Graugruͤnlicht, ſtatt der gewoͤhnlichen Farbe. Drauf beſuchten wir das Willhelmsbad *), das jetzt von Engliſchen durch die Truppen in Amerika erworbenen Guineen erbaut wird. Der *) Es wird beſchrieben in den Briefen eines Schwei- zers uͤber das Wilhelmsbad bei Hanau. Zweite ſehr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/278
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/278>, abgerufen am 24.11.2024.