Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite
5) Cephalus und Procris, von Guido.
6) Steen's Eheverlöbnis. Die Gesichter des Va-
ters, des Bräutigams, der Braut, der Mutter, des
Wirths, des Notars, sind ungemein karakteristisch.
7) Judith und Holofernes, von Rubens.
8) Ein Familienstück mit einem schönen Kinde, das recht
hervorstechend gemalt ist, von Ravesteyn.
9) Das Bildnis der Eva von Trotta, der Maitresse
von Herz. Heinr. II. die zur Zeit der Reformation
zum Schein begraben wurde. *)

Auch das Aeussere ist schön, die Säle sind breit und hel-
le. Als wir uns hier umgesehen hatten, ging meine
Fahrt weiter nach

Wolfenbüttel, eine Stunde davon. Zwischen
beiden Orten ist die schönste Gegend, wo man den Harz,
den Brocken etc. herlich überschauen kan. Die Stadt
ist noch mehr befestigt als Braunschweig, und kan in
einer halben Stunde unter Wasser gesetzt werden, übri-
gens aber schlecht gebaut.

In der Bibliothek, die im Amphitheater 3. fach,
und in der Höhe noch einmahl herumsteht, sind keine
neue Bücher, aber 2. vortrefliche Handschriften und
Bibelkabinette. Besonders merkwürdig waren mir:

1) Lu-
*) Man hat von dieser Gallerie 2. Beschreibungen: 1)
Querfurts kurze Beschreib. des Lustschlosses Salz-
dahlum.
4. 3. Bogen, mit einem Kupfer, ohne An-
gabe des Jahrs. 2) Beschreib. der Bildergallerie
zu Salzthalum.
8. Braunschw. 1776. Letztere ist
ausführlicher. Herausgeber.
5) Cephalus und Procris, von Guido.
6) Steen’s Eheverloͤbnis. Die Geſichter des Va-
ters, des Braͤutigams, der Braut, der Mutter, des
Wirths, des Notars, ſind ungemein karakteriſtiſch.
7) Judith und Holofernes, von Rubens.
8) Ein Familienſtuͤck mit einem ſchoͤnen Kinde, das recht
hervorſtechend gemalt iſt, von Raveſteyn.
9) Das Bildnis der Eva von Trotta, der Maitreſſe
von Herz. Heinr. II. die zur Zeit der Reformation
zum Schein begraben wurde. *)

Auch das Aeuſſere iſt ſchoͤn, die Saͤle ſind breit und hel-
le. Als wir uns hier umgeſehen hatten, ging meine
Fahrt weiter nach

Wolfenbuͤttel, eine Stunde davon. Zwiſchen
beiden Orten iſt die ſchoͤnſte Gegend, wo man den Harz,
den Brocken ꝛc. herlich uͤberſchauen kan. Die Stadt
iſt noch mehr befeſtigt als Braunſchweig, und kan in
einer halben Stunde unter Waſſer geſetzt werden, uͤbri-
gens aber ſchlecht gebaut.

In der Bibliothek, die im Amphitheater 3. fach,
und in der Hoͤhe noch einmahl herumſteht, ſind keine
neue Buͤcher, aber 2. vortrefliche Handſchriften und
Bibelkabinette. Beſonders merkwuͤrdig waren mir:

1) Lu-
*) Man hat von dieſer Gallerie 2. Beſchreibungen: 1)
Querfurts kurze Beſchreib. des Luſtſchloſſes Salz-
dahlum.
4. 3. Bogen, mit einem Kupfer, ohne An-
gabe des Jahrs. 2) Beſchreib. der Bildergallerie
zu Salzthalum.
8. Braunſchw. 1776. Letztere iſt
ausfuͤhrlicher. Herausgeber.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0268" n="230"/>
            <list>
              <item>5) <hi rendition="#fr">Cephalus</hi> und <hi rendition="#fr">Procris,</hi> von <hi rendition="#fr">Guido.</hi></item><lb/>
              <item>6) <hi rendition="#fr">Steen&#x2019;s</hi> Eheverlo&#x0364;bnis. Die Ge&#x017F;ichter des Va-<lb/>
ters, des Bra&#x0364;utigams, der Braut, der Mutter, des<lb/>
Wirths, des Notars, &#x017F;ind ungemein karakteri&#x017F;ti&#x017F;ch.</item><lb/>
              <item>7) <hi rendition="#fr">Judith</hi> und <hi rendition="#fr">Holofernes,</hi> von <hi rendition="#fr">Rubens.</hi></item><lb/>
              <item>8) Ein Familien&#x017F;tu&#x0364;ck mit einem &#x017F;cho&#x0364;nen Kinde, das recht<lb/>
hervor&#x017F;techend gemalt i&#x017F;t, von <hi rendition="#fr">Rave&#x017F;teyn.</hi></item><lb/>
              <item>9) Das Bildnis der <hi rendition="#fr">Eva von Trotta,</hi> der Maitre&#x017F;&#x017F;e<lb/>
von <hi rendition="#fr">Herz. Heinr.</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> die zur Zeit der Reformation<lb/>
zum Schein begraben wurde. <note place="foot" n="*)">Man hat von die&#x017F;er Gallerie 2. Be&#x017F;chreibungen: 1)<lb/><hi rendition="#fr">Querfurts kurze Be&#x017F;chreib. des Lu&#x017F;t&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;es Salz-<lb/>
dahlum.</hi> 4. 3. Bogen, mit einem Kupfer, ohne An-<lb/>
gabe des Jahrs. 2) <hi rendition="#fr">Be&#x017F;chreib. der Bildergallerie<lb/>
zu Salzthalum.</hi> 8. Braun&#x017F;chw. 1776. Letztere i&#x017F;t<lb/>
ausfu&#x0364;hrlicher. <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Herausgeber.</hi></hi></note></item>
            </list><lb/>
            <p>Auch das Aeu&#x017F;&#x017F;ere i&#x017F;t &#x017F;cho&#x0364;n, die Sa&#x0364;le &#x017F;ind breit und hel-<lb/>
le. Als wir uns hier umge&#x017F;ehen hatten, ging meine<lb/>
Fahrt weiter nach</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Wolfenbu&#x0364;ttel,</hi> eine Stunde davon. Zwi&#x017F;chen<lb/>
beiden Orten i&#x017F;t die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Gegend, wo man den <hi rendition="#fr">Harz,</hi><lb/>
den <hi rendition="#fr">Brocken</hi> &#xA75B;c. herlich u&#x0364;ber&#x017F;chauen kan. Die Stadt<lb/>
i&#x017F;t noch mehr befe&#x017F;tigt als <hi rendition="#fr">Braun&#x017F;chweig,</hi> und kan in<lb/>
einer halben Stunde unter Wa&#x017F;&#x017F;er ge&#x017F;etzt werden, u&#x0364;bri-<lb/>
gens aber &#x017F;chlecht gebaut.</p><lb/>
            <p>In der <hi rendition="#fr">Bibliothek,</hi> die im Amphitheater 3. fach,<lb/>
und in der Ho&#x0364;he noch einmahl herum&#x017F;teht, &#x017F;ind keine<lb/>
neue Bu&#x0364;cher, aber 2. vortrefliche <hi rendition="#fr">Hand&#x017F;chriften</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Bibelkabinette.</hi> Be&#x017F;onders merkwu&#x0364;rdig waren mir:</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">1) <hi rendition="#fr">Lu-</hi></fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0268] 5) Cephalus und Procris, von Guido. 6) Steen’s Eheverloͤbnis. Die Geſichter des Va- ters, des Braͤutigams, der Braut, der Mutter, des Wirths, des Notars, ſind ungemein karakteriſtiſch. 7) Judith und Holofernes, von Rubens. 8) Ein Familienſtuͤck mit einem ſchoͤnen Kinde, das recht hervorſtechend gemalt iſt, von Raveſteyn. 9) Das Bildnis der Eva von Trotta, der Maitreſſe von Herz. Heinr. II. die zur Zeit der Reformation zum Schein begraben wurde. *) Auch das Aeuſſere iſt ſchoͤn, die Saͤle ſind breit und hel- le. Als wir uns hier umgeſehen hatten, ging meine Fahrt weiter nach Wolfenbuͤttel, eine Stunde davon. Zwiſchen beiden Orten iſt die ſchoͤnſte Gegend, wo man den Harz, den Brocken ꝛc. herlich uͤberſchauen kan. Die Stadt iſt noch mehr befeſtigt als Braunſchweig, und kan in einer halben Stunde unter Waſſer geſetzt werden, uͤbri- gens aber ſchlecht gebaut. In der Bibliothek, die im Amphitheater 3. fach, und in der Hoͤhe noch einmahl herumſteht, ſind keine neue Buͤcher, aber 2. vortrefliche Handſchriften und Bibelkabinette. Beſonders merkwuͤrdig waren mir: 1) Lu- *) Man hat von dieſer Gallerie 2. Beſchreibungen: 1) Querfurts kurze Beſchreib. des Luſtſchloſſes Salz- dahlum. 4. 3. Bogen, mit einem Kupfer, ohne An- gabe des Jahrs. 2) Beſchreib. der Bildergallerie zu Salzthalum. 8. Braunſchw. 1776. Letztere iſt ausfuͤhrlicher. Herausgeber.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/268
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/268>, abgerufen am 24.11.2024.