bürge heraus, will auch eine metallurgische und minera- logische Technologie liefern. Die Mineralien, welche er besitzt, hat er alle im Feuer probirt, sich dabei der Porzel- lantiegel und Porzellanöfen bedient, und dabei manche Entdeckung gemacht. Das Verhalten des Minerals im Feuer steht überall dabei. -- Ich sah bei ihm; -- sehr grosse Granaten aus Schweden; -- Rubine in der Mutter, ein wahrer talkartiger Stein. -- Blaue Tur- maline. -- Sehr viel von dem Quarzo inciso. -- Krystallisirten Feldspat. -- Krystallisirten Schörl, Bergleder, Haarsilber und Kalkspat an einander, von Allemand in Dauphine'. -- Viel schönes gediegenes Silber, Rothgülden, eben daher. -- Weisses Blei, gar schön. -- Ich erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß die klingenden Quarze, in denen man die Lamellen deutlich sehen kan, von Krumersdorf in Schlesien herkommen.
Auf den Abend sah ich eine Ilkumination im Krausenschen Garten. Man zahlte 4. Groschen für die Entree, für die Musik ward besonders kollektirt. Es waren viele artige Erfindungen dabei, ein fliegender Ad- ler mit Lichtern, eine Menge Lampen mit buntgefärbtem Wasser. Ueberall erblickte man das FR. und Fr. W. Im Garten waren unüberfehbare buntgemischte Gesell- schaften, aber ohne Getümmel. Drauf soupirte ich in Gesellschaft Hrn. Nikolai's und Hrn. O. K. R. Tel- ler's.
Den 7ten Sept.
Ich fuhr heute mit Besuchen fort, und ging zu
Hrn. D. Krünitz. Er arbeitete eben den Art. Hals zu seiner ökon. Eneykl. aus. Ein fleissiger Ge-
lehrter.
M 4
buͤrge heraus, will auch eine metallurgiſche und minera- logiſche Technologie liefern. Die Mineralien, welche er beſitzt, hat er alle im Feuer probirt, ſich dabei der Porzel- lantiegel und Porzellanoͤfen bedient, und dabei manche Entdeckung gemacht. Das Verhalten des Minerals im Feuer ſteht uͤberall dabei. — Ich ſah bei ihm; — ſehr groſſe Granaten aus Schweden; — Rubine in der Mutter, ein wahrer talkartiger Stein. — Blaue Tur- maline. — Sehr viel von dem Quarzo inciſo. — Kryſtalliſirten Feldſpat. — Kryſtalliſirten Schoͤrl, Bergleder, Haarſilber und Kalkſpat an einander, von Allemand in Dauphine’. — Viel ſchoͤnes gediegenes Silber, Rothguͤlden, eben daher. — Weiſſes Blei, gar ſchoͤn. — Ich erfuhr bei dieſer Gelegenheit, daß die klingenden Quarze, in denen man die Lamellen deutlich ſehen kan, von Krumersdorf in Schleſien herkommen.
Auf den Abend ſah ich eine Ilkumination im Krauſenſchen Garten. Man zahlte 4. Groſchen fuͤr die Entree, fuͤr die Muſik ward beſonders kollektirt. Es waren viele artige Erfindungen dabei, ein fliegender Ad- ler mit Lichtern, eine Menge Lampen mit buntgefaͤrbtem Waſſer. Ueberall erblickte man das FR. und Fr. W. Im Garten waren unuͤberfehbare buntgemiſchte Geſell- ſchaften, aber ohne Getuͤmmel. Drauf ſoupirte ich in Geſellſchaft Hrn. Nikolai’s und Hrn. O. K. R. Tel- ler’s.
Den 7ten Sept.
Ich fuhr heute mit Beſuchen fort, und ging zu
Hrn. D. Kruͤnitz. Er arbeitete eben den Art. Hals zu ſeiner oͤkon. Eneykl. aus. Ein fleiſſiger Ge-
lehrter.
M 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0221"n="183"/>
buͤrge heraus, will auch eine metallurgiſche und minera-<lb/>
logiſche Technologie liefern. Die Mineralien, welche er<lb/>
beſitzt, hat er alle im Feuer probirt, ſich dabei der Porzel-<lb/>
lantiegel und Porzellanoͤfen bedient, und dabei manche<lb/>
Entdeckung gemacht. Das Verhalten des Minerals im<lb/>
Feuer ſteht uͤberall dabei. — Ich ſah bei ihm; —ſehr<lb/>
groſſe Granaten aus <hirendition="#fr">Schweden;</hi>— Rubine in der<lb/>
Mutter, ein wahrer talkartiger Stein. — Blaue Tur-<lb/>
maline. — Sehr viel von dem <hirendition="#aq">Quarzo inciſo.</hi>—<lb/>
Kryſtalliſirten <hirendition="#fr">Feldſpat.</hi>— Kryſtalliſirten Schoͤrl,<lb/>
Bergleder, Haarſilber und Kalkſpat an einander, von<lb/><hirendition="#fr">Allemand</hi> in <hirendition="#fr">Dauphine’.</hi>— Viel ſchoͤnes gediegenes<lb/>
Silber, Rothguͤlden, eben daher. — Weiſſes Blei, gar<lb/>ſchoͤn. — Ich erfuhr bei dieſer Gelegenheit, daß die<lb/>
klingenden Quarze, in denen man die Lamellen deutlich<lb/>ſehen kan, von <hirendition="#fr">Krumersdorf</hi> in <hirendition="#fr">Schleſien</hi> herkommen.</p><lb/><p>Auf den Abend ſah ich eine <hirendition="#fr">Ilkumination</hi> im<lb/><hirendition="#fr">Krauſenſ</hi>chen Garten. Man zahlte 4. Groſchen fuͤr<lb/>
die Entree, fuͤr die Muſik ward beſonders kollektirt. Es<lb/>
waren viele artige Erfindungen dabei, ein fliegender Ad-<lb/>
ler mit Lichtern, eine Menge Lampen mit buntgefaͤrbtem<lb/>
Waſſer. Ueberall erblickte man das <hirendition="#aq">FR.</hi> und <hirendition="#aq">Fr. W.</hi><lb/>
Im Garten waren unuͤberfehbare buntgemiſchte Geſell-<lb/>ſchaften, aber ohne Getuͤmmel. Drauf ſoupirte ich in<lb/>
Geſellſchaft Hrn. <hirendition="#fr">Nikolai</hi>’s und Hrn. O. K. R. <hirendition="#fr">Tel-<lb/>
ler</hi>’s.</p></div><lb/><divn="3"><head>Den 7ten Sept.</head><lb/><p>Ich fuhr heute mit Beſuchen fort, und ging zu</p><lb/><p>Hrn. D. <hirendition="#fr">Kruͤnitz.</hi> Er arbeitete eben den Art.<lb/><hirendition="#fr">Hals</hi> zu ſeiner <hirendition="#fr">oͤkon. Eneykl.</hi> aus. Ein fleiſſiger Ge-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">M 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">lehrter.</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[183/0221]
buͤrge heraus, will auch eine metallurgiſche und minera-
logiſche Technologie liefern. Die Mineralien, welche er
beſitzt, hat er alle im Feuer probirt, ſich dabei der Porzel-
lantiegel und Porzellanoͤfen bedient, und dabei manche
Entdeckung gemacht. Das Verhalten des Minerals im
Feuer ſteht uͤberall dabei. — Ich ſah bei ihm; — ſehr
groſſe Granaten aus Schweden; — Rubine in der
Mutter, ein wahrer talkartiger Stein. — Blaue Tur-
maline. — Sehr viel von dem Quarzo inciſo. —
Kryſtalliſirten Feldſpat. — Kryſtalliſirten Schoͤrl,
Bergleder, Haarſilber und Kalkſpat an einander, von
Allemand in Dauphine’. — Viel ſchoͤnes gediegenes
Silber, Rothguͤlden, eben daher. — Weiſſes Blei, gar
ſchoͤn. — Ich erfuhr bei dieſer Gelegenheit, daß die
klingenden Quarze, in denen man die Lamellen deutlich
ſehen kan, von Krumersdorf in Schleſien herkommen.
Auf den Abend ſah ich eine Ilkumination im
Krauſenſchen Garten. Man zahlte 4. Groſchen fuͤr
die Entree, fuͤr die Muſik ward beſonders kollektirt. Es
waren viele artige Erfindungen dabei, ein fliegender Ad-
ler mit Lichtern, eine Menge Lampen mit buntgefaͤrbtem
Waſſer. Ueberall erblickte man das FR. und Fr. W.
Im Garten waren unuͤberfehbare buntgemiſchte Geſell-
ſchaften, aber ohne Getuͤmmel. Drauf ſoupirte ich in
Geſellſchaft Hrn. Nikolai’s und Hrn. O. K. R. Tel-
ler’s.
Den 7ten Sept.
Ich fuhr heute mit Beſuchen fort, und ging zu
Hrn. D. Kruͤnitz. Er arbeitete eben den Art.
Hals zu ſeiner oͤkon. Eneykl. aus. Ein fleiſſiger Ge-
lehrter.
M 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/221>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.