Abends kehrten wir wieder nach Pirna zurück, und waren im Garten beim Apotheker
Hrn. Hofmann, dem der Teschener Friede ein schönes Lusthaus gebaut hat, mit der Inschrift: Hanc pax nobis dedit unbram. 1779.
Den 31sten Aug. Reise nach Stolpen.
Ein Kranker in Bischofswerde schickte dem Hrn. D. Ursinus einen Wagen und lies ihn holen. Diese Gelegenheit benutzte ich, und begleitete ihn, um bei der Gelegenheit die Stolpener Basaltsäulen zu besehen.
Den ganzen Weg bis hin trift man Sand an, dann kommt ein Granitberg, und auf diesen die Basalte. Un- zählig viele gibt es deren hier. -- Das Pflaster, alle Sitze vor den Häusern, alle Stadtmauern, das Schloß, die Mauer um den Berg und Thiergarten -- alles ist aus Basalten, ja Schloß und Städtchen stehen darauf.
Das Schlos ist seit dem siebenjährigen Kriege demo- lirt. Man will es auch verfallen lassen. In den schö- nen Brunnen haben die Preussen eiserne Kanonen, Stei- ne etc. geworfen, und man hat ihn noch nicht räumen können. Dabei sieht man, daß einige Basaltsäulen noch 25. Fuß hoch am Tage herausstehen, und 287. Fuß tief ist der Brunnen, der in sie hineingehauen ist. Ein Steiger sagte, er hätte gar keinen Absatz gefunden, so- nach wären die Säulen 312. Fuß hoch. Sie sind meist 5eckigt; 3, und 6eckigte sind seltener, als 7eckigte. Ganz kleine 4eckigte brechen zuweilen zwischen den 5eckigten.
Schörl-
Abends kehrten wir wieder nach Pirna zuruͤck, und waren im Garten beim Apotheker
Hrn. Hofmann, dem der Teſchener Friede ein ſchoͤnes Luſthaus gebaut hat, mit der Inſchrift: Hanc pax nobis dedit unbram. 1779.
Den 31ſten Aug. Reiſe nach Stolpen.
Ein Kranker in Biſchofswerde ſchickte dem Hrn. D. Urſinus einen Wagen und lies ihn holen. Dieſe Gelegenheit benutzte ich, und begleitete ihn, um bei der Gelegenheit die Stolpener Baſaltſaͤulen zu beſehen.
Den ganzen Weg bis hin trift man Sand an, dann kommt ein Granitberg, und auf dieſen die Baſalte. Un- zaͤhlig viele gibt es deren hier. — Das Pflaſter, alle Sitze vor den Haͤuſern, alle Stadtmauern, das Schloß, die Mauer um den Berg und Thiergarten — alles iſt aus Baſalten, ja Schloß und Staͤdtchen ſtehen darauf.
Das Schlos iſt ſeit dem ſiebenjaͤhrigen Kriege demo- lirt. Man will es auch verfallen laſſen. In den ſchoͤ- nen Brunnen haben die Preuſſen eiſerne Kanonen, Stei- ne ꝛc. geworfen, und man hat ihn noch nicht raͤumen koͤnnen. Dabei ſieht man, daß einige Baſaltſaͤulen noch 25. Fuß hoch am Tage herausſtehen, und 287. Fuß tief iſt der Brunnen, der in ſie hineingehauen iſt. Ein Steiger ſagte, er haͤtte gar keinen Abſatz gefunden, ſo- nach waͤren die Saͤulen 312. Fuß hoch. Sie ſind meiſt 5eckigt; 3, und 6eckigte ſind ſeltener, als 7eckigte. Ganz kleine 4eckigte brechen zuweilen zwiſchen den 5eckigten.
Schoͤrl-
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Abends kehrten wir wieder nach Pirna zuruͤck, und
waren im Garten beim Apotheker
Hrn. Hofmann, dem der Teſchener Friede ein
ſchoͤnes Luſthaus gebaut hat, mit der Inſchrift: Hanc
pax nobis dedit unbram. 1779.
Den 31ſten Aug.
Reiſe nach Stolpen.
Ein Kranker in Biſchofswerde ſchickte dem Hrn.
D. Urſinus einen Wagen und lies ihn holen. Dieſe
Gelegenheit benutzte ich, und begleitete ihn, um bei der
Gelegenheit die Stolpener Baſaltſaͤulen zu beſehen.
Den ganzen Weg bis hin trift man Sand an, dann
kommt ein Granitberg, und auf dieſen die Baſalte. Un-
zaͤhlig viele gibt es deren hier. — Das Pflaſter, alle
Sitze vor den Haͤuſern, alle Stadtmauern, das Schloß,
die Mauer um den Berg und Thiergarten — alles iſt
aus Baſalten, ja Schloß und Staͤdtchen ſtehen darauf.
Das Schlos iſt ſeit dem ſiebenjaͤhrigen Kriege demo-
lirt. Man will es auch verfallen laſſen. In den ſchoͤ-
nen Brunnen haben die Preuſſen eiſerne Kanonen, Stei-
ne ꝛc. geworfen, und man hat ihn noch nicht raͤumen
koͤnnen. Dabei ſieht man, daß einige Baſaltſaͤulen
noch 25. Fuß hoch am Tage herausſtehen, und 287. Fuß
tief iſt der Brunnen, der in ſie hineingehauen iſt. Ein
Steiger ſagte, er haͤtte gar keinen Abſatz gefunden, ſo-
nach waͤren die Saͤulen 312. Fuß hoch. Sie ſind meiſt
5eckigt; 3, und 6eckigte ſind ſeltener, als 7eckigte. Ganz
kleine 4eckigte brechen zuweilen zwiſchen den 5eckigten.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/214>, abgerufen am 25.11.2024.
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