stet haben. Es ist zum Entzücken schön! *) Dem Hauptaltare zur Seiten sind die Porkirchen für den Hof, roth mit Gold ausgeschlagen. An einem Nebenaltare gefiel mir besonders der Tod des heil. Franciskus Xaver in Japan**). Ein herrliches Stück. Die Kanzel ist eine Gruppe von alabasternen Figuren***). Die Säulen alle aus sächsischem Marmor****). Nicht weit davon ist die herliche
Elbbrücke. Sie ist weit schöner, als Pontneuf in Paris, hat jetzt 19. Pfeiler, in der Mitte steht ein vortrefliches stark vergoldetes Kruzifix, und gegenüber das Sächsische und Pohlnische Wappen. Zu beiden Seiten der Brücke sind erhöhete und mit grossen Quader- steinen belegte Wege zur Bequemlichkeit der Fußgänger, und dabei die Einrichtung, daß die von Dresden nach Neustadt gehen, auf einer Seite alle hinter einander, und die, welche aus letzterm Orte nach erstern wollen, auf der andern Seite und zwar alle hinter einander gehen
müssen.
*) Eine vortrefliche Beschreibung dieses Gemäldes aus der Feder des Hrn. Prof. Casanova steht im 3ten B. der N. Bibl. der schönen Wiss. und Künste. Herausgeber.
**) Vom Grafen Rotari gemahlt. Herausgeber.
***) Sie ist von dem berühmten Balthasar Permoser verfertigt, aber nicht aus Alabaster, sondern blos aus Holz, das aber mit einem Lack so täuschend über- zogen ist, daß man dadurch verführt wird, es für Stein zu halten. Herausgeber.
****) Besonders ist der Hochaltar aus einem inländi- schen, bei Maxen gebrochenen Marmor. Herausgeber.
ſtet haben. Es iſt zum Entzuͤcken ſchoͤn! *) Dem Hauptaltare zur Seiten ſind die Porkirchen fuͤr den Hof, roth mit Gold ausgeſchlagen. An einem Nebenaltare gefiel mir beſonders der Tod des heil. Franciskus Xaver in Japan**). Ein herrliches Stuͤck. Die Kanzel iſt eine Gruppe von alabaſternen Figuren***). Die Saͤulen alle aus ſaͤchſiſchem Marmor****). Nicht weit davon iſt die herliche
Elbbruͤcke. Sie iſt weit ſchoͤner, als Pontneuf in Paris, hat jetzt 19. Pfeiler, in der Mitte ſteht ein vortrefliches ſtark vergoldetes Kruzifix, und gegenuͤber das Saͤchſiſche und Pohlniſche Wappen. Zu beiden Seiten der Bruͤcke ſind erhoͤhete und mit groſſen Quader- ſteinen belegte Wege zur Bequemlichkeit der Fußgaͤnger, und dabei die Einrichtung, daß die von Dresden nach Neuſtadt gehen, auf einer Seite alle hinter einander, und die, welche aus letzterm Orte nach erſtern wollen, auf der andern Seite und zwar alle hinter einander gehen
muͤſſen.
*) Eine vortrefliche Beſchreibung dieſes Gemaͤldes aus der Feder des Hrn. Prof. Caſanova ſteht im 3ten B. der N. Bibl. der ſchoͤnen Wiſſ. und Kuͤnſte. Herausgeber.
**) Vom Grafen Rotari gemahlt. Herausgeber.
***) Sie iſt von dem beruͤhmten Balthaſar Permoſer verfertigt, aber nicht aus Alabaſter, ſondern blos aus Holz, das aber mit einem Lack ſo taͤuſchend uͤber- zogen iſt, daß man dadurch verfuͤhrt wird, es fuͤr Stein zu halten. Herausgeber.
****) Beſonders iſt der Hochaltar aus einem inlaͤndi- ſchen, bei Maxen gebrochenen Marmor. Herausgeber.
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ſtet haben. Es iſt zum Entzuͤcken ſchoͤn! *) Dem
Hauptaltare zur Seiten ſind die Porkirchen fuͤr den Hof,
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gefiel mir beſonders der Tod des heil. Franciskus
Xaver in Japan **). Ein herrliches Stuͤck. Die
Kanzel iſt eine Gruppe von alabaſternen Figuren ***).
Die Saͤulen alle aus ſaͤchſiſchem Marmor ****). Nicht
weit davon iſt die herliche
Elbbruͤcke. Sie iſt weit ſchoͤner, als Pontneuf
in Paris, hat jetzt 19. Pfeiler, in der Mitte ſteht ein
vortrefliches ſtark vergoldetes Kruzifix, und gegenuͤber
das Saͤchſiſche und Pohlniſche Wappen. Zu beiden
Seiten der Bruͤcke ſind erhoͤhete und mit groſſen Quader-
ſteinen belegte Wege zur Bequemlichkeit der Fußgaͤnger,
und dabei die Einrichtung, daß die von Dresden nach
Neuſtadt gehen, auf einer Seite alle hinter einander,
und die, welche aus letzterm Orte nach erſtern wollen,
auf der andern Seite und zwar alle hinter einander gehen
muͤſſen.
*) Eine vortrefliche Beſchreibung dieſes Gemaͤldes aus
der Feder des Hrn. Prof. Caſanova ſteht im 3ten B. der
N. Bibl. der ſchoͤnen Wiſſ. und Kuͤnſte.
Herausgeber.
**) Vom Grafen Rotari gemahlt. Herausgeber.
***) Sie iſt von dem beruͤhmten Balthaſar Permoſer
verfertigt, aber nicht aus Alabaſter, ſondern blos
aus Holz, das aber mit einem Lack ſo taͤuſchend uͤber-
zogen iſt, daß man dadurch verfuͤhrt wird, es fuͤr
Stein zu halten. Herausgeber.
****) Beſonders iſt der Hochaltar aus einem inlaͤndi-
ſchen, bei Maxen gebrochenen Marmor.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/182>, abgerufen am 18.12.2024.
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