Schriften, bat mich aber wegen des Redens, fra[n]zösisch zu sprechen, zeigte sich aber gleich mit offner Seele. Sei- ne kleine Konchylien- Fisch- und Schmetterlingssamm- lung steht in einem engen Raum zusammengepfropft. Ich sah und bemerkte darin Folgendes: 1) Die Telline, die im ersten Bande unsrer berliner Akademie beschrie- ben ist. 2) Die Testudo cartilag. die Lacerta am- boin. den Chaetodon etc. und alle die Originalien aus Schlossers in Amsterdam Sammlung, die Boddaert mit illuminirten Kupfern, holländisch und lateinisch in 4to beschrieben hat. 3) Ich erfuhr, daß der lange Sta- chel, den ich von van der Moelen in Amsterdam zum Geschenk erhalten hatte, nichts anders ist, als die Pen- natula juncea aus Grönland, die Pallas im Elench. Zooph.*) beschrieben hat. 4) Auch sah ich viele Ko- rallen- und Zoophytenstücke mit Polypen, welche die beste Widerlegung der müllerischen Einwendungen sind. An jener Penn. junc. die Boddaert hat, sassen auch Anhängsel von Polypen.
Ich erhielt von ihm einen Oursin mit Stacheln, und einen kleinen Nautilus zum Geschenk. Wir rede- ten ab, morgen mit einander beim Apotheker Julianus zusammen zu kommen. Als ich ihn verlassen hatte, be- sucht' ich
Die Fundatie oder das Kinderhaus der Frau von Renswoude. -- Diese reiche, -- und was un- endlich mehr ist, -- diese menschenfreundliche Dame
stiftete
*)Boddaert hat dies Buch ins holländische übersetzt, und viele seltene Stücke, und auch dies dazu in Ku- pfer stechen lassen.
Schriften, bat mich aber wegen des Redens, fra[n]zoͤſiſch zu ſprechen, zeigte ſich aber gleich mit offner Seele. Sei- ne kleine Konchylien- Fiſch- und Schmetterlingsſamm- lung ſteht in einem engen Raum zuſammengepfropft. Ich ſah und bemerkte darin Folgendes: 1) Die Telline, die im erſten Bande unſrer berliner Akademie beſchrie- ben iſt. 2) Die Teſtudo cartilag. die Lacerta am- boin. den Chaetodon etc. und alle die Originalien aus Schloſſers in Amſterdam Sammlung, die Boddaert mit illuminirten Kupfern, hollaͤndiſch und lateiniſch in 4to beſchrieben hat. 3) Ich erfuhr, daß der lange Sta- chel, den ich von van der Moelen in Amſterdam zum Geſchenk erhalten hatte, nichts anders iſt, als die Pen- natula juncea aus Groͤnland, die Pallas im Elench. Zooph.*) beſchrieben hat. 4) Auch ſah ich viele Ko- rallen- und Zoophytenſtuͤcke mit Polypen, welche die beſte Widerlegung der muͤlleriſchen Einwendungen ſind. An jener Penn. junc. die Boddaert hat, ſaſſen auch Anhaͤngſel von Polypen.
Ich erhielt von ihm einen Ourſin mit Stacheln, und einen kleinen Nautilus zum Geſchenk. Wir rede- ten ab, morgen mit einander beim Apotheker Julianus zuſammen zu kommen. Als ich ihn verlaſſen hatte, be- ſucht’ ich
Die Fundatie oder das Kinderhaus der Frau von Renswoude. — Dieſe reiche, — und was un- endlich mehr iſt, — dieſe menſchenfreundliche Dame
ſtiftete
*)Boddaert hat dies Buch ins hollaͤndiſche uͤberſetzt, und viele ſeltene Stuͤcke, und auch dies dazu in Ku- pfer ſtechen laſſen.
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Schriften, bat mich aber wegen des Redens, franzoͤſiſch
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ſah und bemerkte darin Folgendes: 1) Die Telline,
die im erſten Bande unſrer berliner Akademie beſchrie-
ben iſt. 2) Die Teſtudo cartilag. die Lacerta am-
boin. den Chaetodon etc. und alle die Originalien aus
Schloſſers in Amſterdam Sammlung, die Boddaert
mit illuminirten Kupfern, hollaͤndiſch und lateiniſch in 4to
beſchrieben hat. 3) Ich erfuhr, daß der lange Sta-
chel, den ich von van der Moelen in Amſterdam zum
Geſchenk erhalten hatte, nichts anders iſt, als die Pen-
natula juncea aus Groͤnland, die Pallas im Elench.
Zooph. *) beſchrieben hat. 4) Auch ſah ich viele Ko-
rallen- und Zoophytenſtuͤcke mit Polypen, welche die
beſte Widerlegung der muͤlleriſchen Einwendungen ſind.
An jener Penn. junc. die Boddaert hat, ſaſſen auch
Anhaͤngſel von Polypen.
Ich erhielt von ihm einen Ourſin mit Stacheln,
und einen kleinen Nautilus zum Geſchenk. Wir rede-
ten ab, morgen mit einander beim Apotheker Julianus
zuſammen zu kommen. Als ich ihn verlaſſen hatte, be-
ſucht’ ich
Die Fundatie oder das Kinderhaus der Frau
von Renswoude. — Dieſe reiche, — und was un-
endlich mehr iſt, — dieſe menſchenfreundliche Dame
ſtiftete
*) Boddaert hat dies Buch ins hollaͤndiſche uͤberſetzt,
und viele ſeltene Stuͤcke, und auch dies dazu in Ku-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/618>, abgerufen am 25.11.2024.
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