hat Machines sabuleuses dazu, um es zu filtriren. Ganz hell wird es niemals, mir hats bisher nichts ge- than. Fontainen sind aber keine in der Stadt.
Die petite Poste ist eine grosse Bequemlichkeit für so eine grosse Stadt. Man kan mit Hülfe derselben sei- nen Bekannten in den entferntesten Gegenden der Stadt Briese zu schicken. Sie gehen zweimahl am Tage, Morgens und Abends. Und durch dieselbe kan man auch Briefe ausserhalb der Stadt auf die grosse Post bringen. Nach Strasburg kan man alle Tage schrei- ben, nur am Mittwoch nicht.
Zur grossen Bequemlichkeit ist Paris seit etlichen Jahren mit Laternen in allen Strassen versehen. Sie hängen sehr hoch, doch in grossen Distanzen von einander; es sind Reverberierlaternen von gutpolirtem Eisenblech, und werden alle Nacht, ausser im Vollmond, angezündet.
Auch patroulliren beständig und überall Stadttrup- pen der Sicherheit wegen, in der Stadt herum.
Glockenläuten hört man alle Sekunden bei Tag und bei Nacht. Es gibt sehr viele schöne Geläute in der Stadt. Nur am Charfreitag, -- dem einzigen Tag im Jahre, -- wird nicht ein einziges gezogen. Da sagt man zu den Kindern in Paris:On les envoye a Rome sur la riviere.
Den 19ten Mai.
La Morne besuchte ich heute zuerst. So heißt ein mit einem grossen Thor versehener und mit Schild- wachten besetzter Hof, wohinten eine Art von Stall, unten mit Stroh belegt, und vorn ein eisernes Gitter
daran
C 2
hat Machines ſabuleuſes dazu, um es zu filtriren. Ganz hell wird es niemals, mir hats bisher nichts ge- than. Fontainen ſind aber keine in der Stadt.
Die petite Poſte iſt eine groſſe Bequemlichkeit fuͤr ſo eine groſſe Stadt. Man kan mit Huͤlfe derſelben ſei- nen Bekannten in den entfernteſten Gegenden der Stadt Brieſe zu ſchicken. Sie gehen zweimahl am Tage, Morgens und Abends. Und durch dieſelbe kan man auch Briefe auſſerhalb der Stadt auf die groſſe Poſt bringen. Nach Strasburg kan man alle Tage ſchrei- ben, nur am Mittwoch nicht.
Zur groſſen Bequemlichkeit iſt Paris ſeit etlichen Jahren mit Laternen in allen Straſſen verſehen. Sie haͤngen ſehr hoch, doch in groſſen Diſtanzen von einander; es ſind Reverberierlaternen von gutpolirtem Eiſenblech, und werden alle Nacht, auſſer im Vollmond, angezuͤndet.
Auch patroulliren beſtaͤndig und uͤberall Stadttrup- pen der Sicherheit wegen, in der Stadt herum.
Glockenlaͤuten hoͤrt man alle Sekunden bei Tag und bei Nacht. Es gibt ſehr viele ſchoͤne Gelaͤute in der Stadt. Nur am Charfreitag, — dem einzigen Tag im Jahre, — wird nicht ein einziges gezogen. Da ſagt man zu den Kindern in Paris:On les envoye à Rome ſur la riviere.
Den 19ten Mai.
La Morne beſuchte ich heute zuerſt. So heißt ein mit einem groſſen Thor verſehener und mit Schild- wachten beſetzter Hof, wohinten eine Art von Stall, unten mit Stroh belegt, und vorn ein eiſernes Gitter
daran
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hat Machines ſabuleuſes dazu, um es zu filtriren.
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than. Fontainen ſind aber keine in der Stadt.
Die petite Poſte iſt eine groſſe Bequemlichkeit fuͤr
ſo eine groſſe Stadt. Man kan mit Huͤlfe derſelben ſei-
nen Bekannten in den entfernteſten Gegenden der Stadt
Brieſe zu ſchicken. Sie gehen zweimahl am Tage,
Morgens und Abends. Und durch dieſelbe kan man
auch Briefe auſſerhalb der Stadt auf die groſſe Poſt
bringen. Nach Strasburg kan man alle Tage ſchrei-
ben, nur am Mittwoch nicht.
Zur groſſen Bequemlichkeit iſt Paris ſeit etlichen
Jahren mit Laternen in allen Straſſen verſehen. Sie
haͤngen ſehr hoch, doch in groſſen Diſtanzen von einander;
es ſind Reverberierlaternen von gutpolirtem Eiſenblech,
und werden alle Nacht, auſſer im Vollmond, angezuͤndet.
Auch patroulliren beſtaͤndig und uͤberall Stadttrup-
pen der Sicherheit wegen, in der Stadt herum.
Glockenlaͤuten hoͤrt man alle Sekunden bei Tag
und bei Nacht. Es gibt ſehr viele ſchoͤne Gelaͤute in
der Stadt. Nur am Charfreitag, — dem einzigen
Tag im Jahre, — wird nicht ein einziges gezogen. Da
ſagt man zu den Kindern in Paris: On les envoye
à Rome ſur la riviere.
Den 19ten Mai.
La Morne beſuchte ich heute zuerſt. So heißt
ein mit einem groſſen Thor verſehener und mit Schild-
wachten beſetzter Hof, wohinten eine Art von Stall,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/59>, abgerufen am 22.11.2024.
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