bringen! Ich hab' einen gebrechlichen Körper, -- aber gebt mir Geld und noch einen botanischen Freund, voll Leben und Geist, morgen will ich hin. -- -- So denk ich allemahl, wenn ich Sachen von dieser Insel sehe. 19) Markasit auf einer Schiefertafel; die Platte war ganz dünn damit überzogen. Sloane hatte sie dem Prinzen geschenkt. 20) Astroite agatisee, grosse und kleine Stücke, weis wie Chalcedonier, waren herr- lich, voller Abdrücke von Astroiten. 21) Ambre jau- ne contenant un poisson. Ah! j'ouvrois des grands yeux; das Stück war fast einen kleinen Finger lang. Der Fisch schien mir ein junger Karpen zu seyn; Er liegt ganz darin, man siehts ihm an, wie er, um- flossen von der Materie, sich losarbeiten wollte und ago- nisirte. Er sperrt das Maul auf und der Schwanz ist in die Höhe geschlagen. Die Ortsangabe fehlte. 22) Tabatiere de Cornaline, -- so heissen hier unsre Carniole -- du grand Conde -- Ein Familienstück, aber auch ein wichtiges Naturale wegen seiner Grösse. Sie hat die Form einer Flasche, oben mit einem Zäpf- chen im Halse, und mit einem dicken Bauche. 23) Aga- the oeillee, kleine, rundlichte Stücke mit Ringen und schwarzen Punkten darin. 24) Pierre fusiliere, qui represente un Mouton. -- Der Hammel ist ganz natürlich in Migniatur darin zu sehen. Bomare wunderte sich nicht, wie ich zweifelte, ob die Zeichnung natürlich sei. Er sagte aber, daß er den Stein in einem Pokal gefunden, und alles angewendet habe, zu entde- cken, ob er gekünstelt sei -- aber vergebens. 25) Tran- che du Bois flotte, -- gelb mit schwarzen irregulären Zeichnungen -- qui porte le meme dessein par toute sa longeur; das dünkt mir, ist für die Phy-
siologie
bringen! Ich hab’ einen gebrechlichen Koͤrper, — aber gebt mir Geld und noch einen botaniſchen Freund, voll Leben und Geiſt, morgen will ich hin. — — So denk ich allemahl, wenn ich Sachen von dieſer Inſel ſehe. 19) Markaſit auf einer Schiefertafel; die Platte war ganz duͤnn damit uͤberzogen. Sloane hatte ſie dem Prinzen geſchenkt. 20) Aſtroite agatiſée, groſſe und kleine Stuͤcke, weis wie Chalcedonier, waren herr- lich, voller Abdruͤcke von Aſtroiten. 21) Ambre jau- ne contenant un poiſſon. Ah! j’ouvrois des grands yeux; das Stuͤck war faſt einen kleinen Finger lang. Der Fiſch ſchien mir ein junger Karpen zu ſeyn; Er liegt ganz darin, man ſiehts ihm an, wie er, um- floſſen von der Materie, ſich losarbeiten wollte und ago- niſirte. Er ſperrt das Maul auf und der Schwanz iſt in die Hoͤhe geſchlagen. Die Ortsangabe fehlte. 22) Tabatiere de Cornaline, — ſo heiſſen hier unſre Carniole — du grand Condé — Ein Familienſtuͤck, aber auch ein wichtiges Naturale wegen ſeiner Groͤſſe. Sie hat die Form einer Flaſche, oben mit einem Zaͤpf- chen im Halſe, und mit einem dicken Bauche. 23) Aga- the oeillée, kleine, rundlichte Stuͤcke mit Ringen und ſchwarzen Punkten darin. 24) Pierre fuſiliere, qui repreſente un Mouton. — Der Hammel iſt ganz natuͤrlich in Migniatur darin zu ſehen. Bomare wunderte ſich nicht, wie ich zweifelte, ob die Zeichnung natuͤrlich ſei. Er ſagte aber, daß er den Stein in einem Pokal gefunden, und alles angewendet habe, zu entde- cken, ob er gekuͤnſtelt ſei — aber vergebens. 25) Tran- che du Bois flotté, — gelb mit ſchwarzen irregulaͤren Zeichnungen — qui porte le même deſſein par toute ſa longeur; das duͤnkt mir, iſt fuͤr die Phy-
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bringen! Ich hab’ einen gebrechlichen Koͤrper, — aber
gebt mir Geld und noch einen botaniſchen Freund, voll
Leben und Geiſt, morgen will ich hin. — — So denk
ich allemahl, wenn ich Sachen von dieſer Inſel ſehe.
19) Markaſit auf einer Schiefertafel; die Platte
war ganz duͤnn damit uͤberzogen. Sloane hatte ſie dem
Prinzen geſchenkt. 20) Aſtroite agatiſée, groſſe
und kleine Stuͤcke, weis wie Chalcedonier, waren herr-
lich, voller Abdruͤcke von Aſtroiten. 21) Ambre jau-
ne contenant un poiſſon. Ah! j’ouvrois des
grands yeux; das Stuͤck war faſt einen kleinen Finger
lang. Der Fiſch ſchien mir ein junger Karpen zu ſeyn;
Er liegt ganz darin, man ſiehts ihm an, wie er, um-
floſſen von der Materie, ſich losarbeiten wollte und ago-
niſirte. Er ſperrt das Maul auf und der Schwanz iſt
in die Hoͤhe geſchlagen. Die Ortsangabe fehlte. 22)
Tabatiere de Cornaline, — ſo heiſſen hier unſre
Carniole — du grand Condé — Ein Familienſtuͤck,
aber auch ein wichtiges Naturale wegen ſeiner Groͤſſe.
Sie hat die Form einer Flaſche, oben mit einem Zaͤpf-
chen im Halſe, und mit einem dicken Bauche. 23) Aga-
the oeillée, kleine, rundlichte Stuͤcke mit Ringen und
ſchwarzen Punkten darin. 24) Pierre fuſiliere, qui
repreſente un Mouton. — Der Hammel iſt ganz
natuͤrlich in Migniatur darin zu ſehen. Bomare
wunderte ſich nicht, wie ich zweifelte, ob die Zeichnung
natuͤrlich ſei. Er ſagte aber, daß er den Stein in einem
Pokal gefunden, und alles angewendet habe, zu entde-
cken, ob er gekuͤnſtelt ſei — aber vergebens. 25) Tran-
che du Bois flotté, — gelb mit ſchwarzen irregulaͤren
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/388>, abgerufen am 24.11.2024.
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