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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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ten Weg, der dazu führt, ausgenommen. Wie ange-
nehm, wie begeisternd, wie empfindsam! -- das läßt
sich nicht beschreiben. -- Der Garten hat heitre und
dunkle Gänge, Berge und Thäler, aber die laufen alle
so angenehm untereinander, und bis zu den Alleen im
Walde hinaus, daß mans nicht merkt, wenn mans nicht
von einer Höhe übersieht. Es stehen auch hier und da
Statüen, die aber nicht besonders sind. Ich traf den
Jungen an, der sie mit weisser Farbe wieder anstrich.
Menschenköpfe mit Löwentatzen und Schwänzen kommen
auch noch vor etc.

Die Schwane konnt' ich nicht genug ansehen. Es
ist fast gar nichts am Körper, wenn die Flügel in die
Höhe stehen. Sie strecken die Füsse, an denen die
Schwimmhaut sehr breit, und ganz schwarz ist, hinter
sich, und stossen sich nur zuweilen damit fort. Ihre
Wachshaut ist schwarz, der Schnabel ist roth. An den
Jungen, die auch schon untertauchten, und sich umstürz-
ten, war der Schnabel ganz schwarz. Man sollte die
Zeit bemerken, und die Umstände, unter denen sich das
Rothe zeigt. Sie waren auch ganz grau, da hingegen
die Alten weis sind. Am Bauch und unterm Halse wa-
ren auch schon die Jungen weis. Wenn ihnen etwas am
Schnabel hängt, so streichen sie's an den Rückenfedern
der Alten ab. Das Männchen ist viel grösser, als das
Weibchen. Ihre Federn, -- die vielleicht noch leichter
sind, als die Federn aller andern Vögel, -- lagen im
ganzen Garten herum. Das Thier hat die Gesellschaft
der Menschen gern. Sie kommen gleich, stellen sich hin,
und werden vertraulich. D. Luther hatte ja immer ei-
nen bei sich. Drauf nahm ich auch

La
Z 4

ten Weg, der dazu fuͤhrt, ausgenommen. Wie ange-
nehm, wie begeiſternd, wie empfindſam! — das laͤßt
ſich nicht beſchreiben. — Der Garten hat heitre und
dunkle Gaͤnge, Berge und Thaͤler, aber die laufen alle
ſo angenehm untereinander, und bis zu den Alleen im
Walde hinaus, daß mans nicht merkt, wenn mans nicht
von einer Hoͤhe uͤberſieht. Es ſtehen auch hier und da
Statuͤen, die aber nicht beſonders ſind. Ich traf den
Jungen an, der ſie mit weiſſer Farbe wieder anſtrich.
Menſchenkoͤpfe mit Loͤwentatzen und Schwaͤnzen kommen
auch noch vor ꝛc.

Die Schwane konnt’ ich nicht genug anſehen. Es
iſt faſt gar nichts am Koͤrper, wenn die Fluͤgel in die
Hoͤhe ſtehen. Sie ſtrecken die Fuͤſſe, an denen die
Schwimmhaut ſehr breit, und ganz ſchwarz iſt, hinter
ſich, und ſtoſſen ſich nur zuweilen damit fort. Ihre
Wachshaut iſt ſchwarz, der Schnabel iſt roth. An den
Jungen, die auch ſchon untertauchten, und ſich umſtuͤrz-
ten, war der Schnabel ganz ſchwarz. Man ſollte die
Zeit bemerken, und die Umſtaͤnde, unter denen ſich das
Rothe zeigt. Sie waren auch ganz grau, da hingegen
die Alten weis ſind. Am Bauch und unterm Halſe wa-
ren auch ſchon die Jungen weis. Wenn ihnen etwas am
Schnabel haͤngt, ſo ſtreichen ſie’s an den Ruͤckenfedern
der Alten ab. Das Maͤnnchen iſt viel groͤſſer, als das
Weibchen. Ihre Federn, — die vielleicht noch leichter
ſind, als die Federn aller andern Voͤgel, — lagen im
ganzen Garten herum. Das Thier hat die Geſellſchaft
der Menſchen gern. Sie kommen gleich, ſtellen ſich hin,
und werden vertraulich. D. Luther hatte ja immer ei-
nen bei ſich. Drauf nahm ich auch

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Z 4
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[359/0383] ten Weg, der dazu fuͤhrt, ausgenommen. Wie ange- nehm, wie begeiſternd, wie empfindſam! — das laͤßt ſich nicht beſchreiben. — Der Garten hat heitre und dunkle Gaͤnge, Berge und Thaͤler, aber die laufen alle ſo angenehm untereinander, und bis zu den Alleen im Walde hinaus, daß mans nicht merkt, wenn mans nicht von einer Hoͤhe uͤberſieht. Es ſtehen auch hier und da Statuͤen, die aber nicht beſonders ſind. Ich traf den Jungen an, der ſie mit weiſſer Farbe wieder anſtrich. Menſchenkoͤpfe mit Loͤwentatzen und Schwaͤnzen kommen auch noch vor ꝛc. Die Schwane konnt’ ich nicht genug anſehen. Es iſt faſt gar nichts am Koͤrper, wenn die Fluͤgel in die Hoͤhe ſtehen. Sie ſtrecken die Fuͤſſe, an denen die Schwimmhaut ſehr breit, und ganz ſchwarz iſt, hinter ſich, und ſtoſſen ſich nur zuweilen damit fort. Ihre Wachshaut iſt ſchwarz, der Schnabel iſt roth. An den Jungen, die auch ſchon untertauchten, und ſich umſtuͤrz- ten, war der Schnabel ganz ſchwarz. Man ſollte die Zeit bemerken, und die Umſtaͤnde, unter denen ſich das Rothe zeigt. Sie waren auch ganz grau, da hingegen die Alten weis ſind. Am Bauch und unterm Halſe wa- ren auch ſchon die Jungen weis. Wenn ihnen etwas am Schnabel haͤngt, ſo ſtreichen ſie’s an den Ruͤckenfedern der Alten ab. Das Maͤnnchen iſt viel groͤſſer, als das Weibchen. Ihre Federn, — die vielleicht noch leichter ſind, als die Federn aller andern Voͤgel, — lagen im ganzen Garten herum. Das Thier hat die Geſellſchaft der Menſchen gern. Sie kommen gleich, ſtellen ſich hin, und werden vertraulich. D. Luther hatte ja immer ei- nen bei ſich. Drauf nahm ich auch La Z 4

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/383>, abgerufen am 24.11.2024.