salt, der treppenweise gebildet ist, aus Schweden, wo er auch Trapp heist. 7) Magnesien, die Sage zu den Zinkminern rechnet. Ganze Suiten, einige wa- ren sehr schwer, andre wieder viel specifisch leichter, und noch viele andre seltne Sachen, die alle in seinem Buch beschrieben sind.
Bemerkungen.
Von der Unsauberkeit der Franzosen sieht man hier und da häsliche Beweise. In den Rues de Bouche- ries, dergleichen in allen Quartieren etliche sind, und seyn müssen, sieht es nicht nur auf der Strasse selber unbeschreiblich garstig aus, das kan nun wohl nicht an- ders seyn; aber die Kerl selbst sehen den Teufeln gleich. An den Armen haben sie weder Kleider noch Hemde, an den Füssen keine Strümpfe, wohl aber grosse hölzerne Latschen. Das übrige ist weis, aber ganz mit frischem Blut beständig besprützt, mit Fett beschmiert, und mit Haaren beklebt. -- So stehen die Kerl um Mittag da, ruhen aus, und haben ihr Mittagessen in der Hand. --
In den Hotels sind die Küchen dunkel, klein, fin- ster, enge; alles wird im Kamin gekocht, der kaum ei- ner Hand hoch über dem Fußboden ist, oder in eingemau- erten Kesseln. In den Cabarets kochen Mannspersonen alles; bei keinem Rotisseur, als in den Porcherons, hab' ich noch eine Weibsperson kochen sehen; die Elsas- ser oder die Teutschen ausgenommen. Vor der Stadt findet man Schindanger. Das gibt bei der Hitze einen unerträglichen Gestank. In einem Garten vor der Rue St. Martin, der ganz mit Melonen, Feigen etc. bepflanzt war, hatten sie hinter der grünen Hecke noch eine ganze
Mauer
ſalt, der treppenweiſe gebildet iſt, aus Schweden, wo er auch Trapp heiſt. 7) Magneſien, die Sage zu den Zinkminern rechnet. Ganze Suiten, einige wa- ren ſehr ſchwer, andre wieder viel ſpecifiſch leichter, und noch viele andre ſeltne Sachen, die alle in ſeinem Buch beſchrieben ſind.
Bemerkungen.
Von der Unſauberkeit der Franzoſen ſieht man hier und da haͤsliche Beweiſe. In den Rues de Bouche- ries, dergleichen in allen Quartieren etliche ſind, und ſeyn muͤſſen, ſieht es nicht nur auf der Straſſe ſelber unbeſchreiblich garſtig aus, das kan nun wohl nicht an- ders ſeyn; aber die Kerl ſelbſt ſehen den Teufeln gleich. An den Armen haben ſie weder Kleider noch Hemde, an den Fuͤſſen keine Struͤmpfe, wohl aber groſſe hoͤlzerne Latſchen. Das uͤbrige iſt weis, aber ganz mit friſchem Blut beſtaͤndig beſpruͤtzt, mit Fett beſchmiert, und mit Haaren beklebt. — So ſtehen die Kerl um Mittag da, ruhen aus, und haben ihr Mittageſſen in der Hand. —
In den Hotels ſind die Kuͤchen dunkel, klein, fin- ſter, enge; alles wird im Kamin gekocht, der kaum ei- ner Hand hoch uͤber dem Fußboden iſt, oder in eingemau- erten Keſſeln. In den Cabarets kochen Mannsperſonen alles; bei keinem Rotiſſeur, als in den Porcherons, hab’ ich noch eine Weibsperſon kochen ſehen; die Elſaſ- ſer oder die Teutſchen ausgenommen. Vor der Stadt findet man Schindanger. Das gibt bei der Hitze einen unertraͤglichen Geſtank. In einem Garten vor der Rue St. Martin, der ganz mit Melonen, Feigen ꝛc. bepflanzt war, hatten ſie hinter der gruͤnen Hecke noch eine ganze
Mauer
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ſalt, der treppenweiſe gebildet iſt, aus Schweden,
wo er auch Trapp heiſt. 7) Magneſien, die Sage
zu den Zinkminern rechnet. Ganze Suiten, einige wa-
ren ſehr ſchwer, andre wieder viel ſpecifiſch leichter, und
noch viele andre ſeltne Sachen, die alle in ſeinem Buch
beſchrieben ſind.
Bemerkungen.
Von der Unſauberkeit der Franzoſen ſieht man hier
und da haͤsliche Beweiſe. In den Rues de Bouche-
ries, dergleichen in allen Quartieren etliche ſind, und
ſeyn muͤſſen, ſieht es nicht nur auf der Straſſe ſelber
unbeſchreiblich garſtig aus, das kan nun wohl nicht an-
ders ſeyn; aber die Kerl ſelbſt ſehen den Teufeln gleich.
An den Armen haben ſie weder Kleider noch Hemde, an
den Fuͤſſen keine Struͤmpfe, wohl aber groſſe hoͤlzerne
Latſchen. Das uͤbrige iſt weis, aber ganz mit friſchem
Blut beſtaͤndig beſpruͤtzt, mit Fett beſchmiert, und mit
Haaren beklebt. — So ſtehen die Kerl um Mittag da,
ruhen aus, und haben ihr Mittageſſen in der Hand. —
In den Hotels ſind die Kuͤchen dunkel, klein, fin-
ſter, enge; alles wird im Kamin gekocht, der kaum ei-
ner Hand hoch uͤber dem Fußboden iſt, oder in eingemau-
erten Keſſeln. In den Cabarets kochen Mannsperſonen
alles; bei keinem Rotiſſeur, als in den Porcherons,
hab’ ich noch eine Weibsperſon kochen ſehen; die Elſaſ-
ſer oder die Teutſchen ausgenommen. Vor der Stadt
findet man Schindanger. Das gibt bei der Hitze einen
unertraͤglichen Geſtank. In einem Garten vor der Rue
St. Martin, der ganz mit Melonen, Feigen ꝛc. bepflanzt
war, hatten ſie hinter der gruͤnen Hecke noch eine ganze
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/375>, abgerufen am 27.11.2024.
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