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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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Glanz, insbesondre aber war ein grosses 6 -- 8. Pfund,
meiner Schätzung nach, wiegendes Stück von einer
Madrepora aus Champagne merkwürdig, die ver-
steinert, und zwar Terra silicina war, so gewis, daß
ich durch den Stahl an allen Orten eine Menge Feuerfun-
ken heraussprühen sah; der vielen Arten aus dem Krebs-
geschlecht, die überall herum lagen, der Embryonen und
monströsen Naturprodukte nicht zu vergessen.

Vom Pflanzenreich ward mir nichts gezeigt, als
ein Versuch, alle Früchte mit Wachs auszufüllen, und sie
so zu erhalten, den aber der Besitzer bald wieder vergaß.

In der Mineralogie fand ich nichts von Erden;
etliche Salzproben, kein Sal Gemmae, keine Schwe-
fel, als gediegenen vom Vesuv etc.; von Steinen nur
Edelsteine, ein Diamant, der 3000. Livres gekostet ha-
ben soll, und den Pierre de Straas darneben verdun-
kelte; alle andre Edelsteine, auch ein Oculus Cati;
ein Onyx; von jedem Metall viele Stufen, auch das
Nagyager Golderz, auch Platina del Pinto in ziemli-
cher Menge (wovon die Unze im Ankauf 100. Liver,
bald hernach aber 300. kostete); viele Hämatit., viele
Quecksilberstufen etc. Hierauf besuchte ich den hiesigen

Botanischen Garten. Man nennt ihn hier den
Doktorgarten. Er liegt am Ende der Stadt, aber doch
in derselben. Er ist mehr breit als lang. Es können
etwa 1500. Gewächse darin stehen. Er ist in 4. Quar-
tiere abgetheilt. Man kauft noch immer mehr dazu,
das Bosket bedeutet noch nicht viel. Die Gewächs-
häuser sind lang, aber breit. Man findet nichts beson-
ders darin. Yuccae sind einige da, aber keine Pal-
mae,
keine Musa, etliche Citri, etc. die Aufsicht hat

Hr.
A 4

Glanz, insbeſondre aber war ein groſſes 6 — 8. Pfund,
meiner Schaͤtzung nach, wiegendes Stuͤck von einer
Madrepora aus Champagne merkwuͤrdig, die ver-
ſteinert, und zwar Terra ſilicina war, ſo gewis, daß
ich durch den Stahl an allen Orten eine Menge Feuerfun-
ken herausſpruͤhen ſah; der vielen Arten aus dem Krebs-
geſchlecht, die uͤberall herum lagen, der Embryonen und
monſtroͤſen Naturprodukte nicht zu vergeſſen.

Vom Pflanzenreich ward mir nichts gezeigt, als
ein Verſuch, alle Fruͤchte mit Wachs auszufuͤllen, und ſie
ſo zu erhalten, den aber der Beſitzer bald wieder vergaß.

In der Mineralogie fand ich nichts von Erden;
etliche Salzproben, kein Sal Gemmae, keine Schwe-
fel, als gediegenen vom Veſuv ꝛc.; von Steinen nur
Edelſteine, ein Diamant, der 3000. Livres gekoſtet ha-
ben ſoll, und den Pierre de Straas darneben verdun-
kelte; alle andre Edelſteine, auch ein Oculus Cati;
ein Onyx; von jedem Metall viele Stufen, auch das
Nagyager Golderz, auch Platina del Pinto in ziemli-
cher Menge (wovon die Unze im Ankauf 100. Liver,
bald hernach aber 300. koſtete); viele Haͤmatit., viele
Queckſilberſtufen ꝛc. Hierauf beſuchte ich den hieſigen

Botaniſchen Garten. Man nennt ihn hier den
Doktorgarten. Er liegt am Ende der Stadt, aber doch
in derſelben. Er iſt mehr breit als lang. Es koͤnnen
etwa 1500. Gewaͤchſe darin ſtehen. Er iſt in 4. Quar-
tiere abgetheilt. Man kauft noch immer mehr dazu,
das Bosket bedeutet noch nicht viel. Die Gewaͤchs-
haͤuſer ſind lang, aber breit. Man findet nichts beſon-
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mae,
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[7/0031] Glanz, insbeſondre aber war ein groſſes 6 — 8. Pfund, meiner Schaͤtzung nach, wiegendes Stuͤck von einer Madrepora aus Champagne merkwuͤrdig, die ver- ſteinert, und zwar Terra ſilicina war, ſo gewis, daß ich durch den Stahl an allen Orten eine Menge Feuerfun- ken herausſpruͤhen ſah; der vielen Arten aus dem Krebs- geſchlecht, die uͤberall herum lagen, der Embryonen und monſtroͤſen Naturprodukte nicht zu vergeſſen. Vom Pflanzenreich ward mir nichts gezeigt, als ein Verſuch, alle Fruͤchte mit Wachs auszufuͤllen, und ſie ſo zu erhalten, den aber der Beſitzer bald wieder vergaß. In der Mineralogie fand ich nichts von Erden; etliche Salzproben, kein Sal Gemmae, keine Schwe- fel, als gediegenen vom Veſuv ꝛc.; von Steinen nur Edelſteine, ein Diamant, der 3000. Livres gekoſtet ha- ben ſoll, und den Pierre de Straas darneben verdun- kelte; alle andre Edelſteine, auch ein Oculus Cati; ein Onyx; von jedem Metall viele Stufen, auch das Nagyager Golderz, auch Platina del Pinto in ziemli- cher Menge (wovon die Unze im Ankauf 100. Liver, bald hernach aber 300. koſtete); viele Haͤmatit., viele Queckſilberſtufen ꝛc. Hierauf beſuchte ich den hieſigen Botaniſchen Garten. Man nennt ihn hier den Doktorgarten. Er liegt am Ende der Stadt, aber doch in derſelben. Er iſt mehr breit als lang. Es koͤnnen etwa 1500. Gewaͤchſe darin ſtehen. Er iſt in 4. Quar- tiere abgetheilt. Man kauft noch immer mehr dazu, das Bosket bedeutet noch nicht viel. Die Gewaͤchs- haͤuſer ſind lang, aber breit. Man findet nichts beſon- ders darin. Yuccae ſind einige da, aber keine Pal- mae, keine Muſa, etliche Citri, ꝛc. die Aufſicht hat Hr. A 4

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/31>, abgerufen am 22.11.2024.