Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.Vorbericht wenigstens in Deutschland, eine Reisebeschrei-bung wird aufweisen können, in der das Lehr- reiche und Nützliche mit dem Unterhaltenden und Mannichfaltigen auf eine angenehmere Art ab- wechselte. Sander's weitumfassender Be- obachtungsgeist blieb nicht blos bei Einem Ge- genstande stehen. Daher wird auch beinahe jede Gattung von Lesern bei diesem Buche ihre Rechnung finden. Den Menschenforscher wer- den häufige, -- oft mit eben so vieler Wahr- heitsliebe, als Freimüthigkeit -- entworfene Schilderungen der Karaktere ganzer Nationen sowohl, als einzeler Personen, und Bemerkun- gen über ihre Vorzüge und Gebrechen, über ih- re gute und böse Seite, interessiren. Der Na- turkündiger wird neue Beobachtungen über die Naturgeschichte der vom Wohlseel. bereisten Län- der mit umständlichen Nachrichten von den von ihm besehenen Naturalienkabinettern antreffen; eine Eigenschaft, welche dieses Buch dem in glei- cher Absicht reisenden Naturforscher zum beinahe unentbehrlichen Handbuche macht. Eben so wenig wird es der Litterator, der Kunstfreund, der
Vorbericht wenigſtens in Deutſchland, eine Reiſebeſchrei-bung wird aufweiſen koͤnnen, in der das Lehr- reiche und Nuͤtzliche mit dem Unterhaltenden und Mannichfaltigen auf eine angenehmere Art ab- wechſelte. Sander’s weitumfaſſender Be- obachtungsgeiſt blieb nicht blos bei Einem Ge- genſtande ſtehen. Daher wird auch beinahe jede Gattung von Leſern bei dieſem Buche ihre Rechnung finden. Den Menſchenforſcher wer- den haͤufige, — oft mit eben ſo vieler Wahr- heitsliebe, als Freimuͤthigkeit — entworfene Schilderungen der Karaktere ganzer Nationen ſowohl, als einzeler Perſonen, und Bemerkun- gen uͤber ihre Vorzuͤge und Gebrechen, uͤber ih- re gute und boͤſe Seite, intereſſiren. Der Na- turkuͤndiger wird neue Beobachtungen uͤber die Naturgeſchichte der vom Wohlſeel. bereiſten Laͤn- der mit umſtaͤndlichen Nachrichten von den von ihm beſehenen Naturalienkabinettern antreffen; eine Eigenſchaft, welche dieſes Buch dem in glei- cher Abſicht reiſenden Naturforſcher zum beinahe unentbehrlichen Handbuche macht. Eben ſo wenig wird es der Litterator, der Kunſtfreund, der
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorbericht</hi></hi></fw><lb/> wenigſtens in Deutſchland, eine Reiſebeſchrei-<lb/> bung wird aufweiſen koͤnnen, in der das Lehr-<lb/> reiche und Nuͤtzliche mit dem Unterhaltenden und<lb/> Mannichfaltigen auf eine angenehmere Art ab-<lb/> wechſelte. <hi rendition="#g"><hi rendition="#fr">Sander</hi>’s</hi> weitumfaſſender Be-<lb/> obachtungsgeiſt blieb nicht blos bei Einem Ge-<lb/> genſtande ſtehen. Daher wird auch beinahe<lb/> jede Gattung von Leſern bei dieſem Buche ihre<lb/> Rechnung finden. Den Menſchenforſcher wer-<lb/> den haͤufige, — oft mit eben ſo vieler Wahr-<lb/> heitsliebe, als Freimuͤthigkeit — entworfene<lb/> Schilderungen der Karaktere ganzer Nationen<lb/> ſowohl, als einzeler Perſonen, und Bemerkun-<lb/> gen uͤber ihre Vorzuͤge und Gebrechen, uͤber ih-<lb/> re gute und boͤſe Seite, intereſſiren. Der Na-<lb/> turkuͤndiger wird neue Beobachtungen uͤber die<lb/> Naturgeſchichte der vom Wohlſeel. bereiſten Laͤn-<lb/> der mit umſtaͤndlichen Nachrichten von den von<lb/> ihm beſehenen Naturalienkabinettern antreffen;<lb/> eine Eigenſchaft, welche dieſes Buch dem in glei-<lb/> cher Abſicht reiſenden Naturforſcher zum beinahe<lb/> unentbehrlichen Handbuche macht. Eben ſo<lb/> wenig wird es der Litterator, der Kunſtfreund,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0018]
Vorbericht
wenigſtens in Deutſchland, eine Reiſebeſchrei-
bung wird aufweiſen koͤnnen, in der das Lehr-
reiche und Nuͤtzliche mit dem Unterhaltenden und
Mannichfaltigen auf eine angenehmere Art ab-
wechſelte. Sander’s weitumfaſſender Be-
obachtungsgeiſt blieb nicht blos bei Einem Ge-
genſtande ſtehen. Daher wird auch beinahe
jede Gattung von Leſern bei dieſem Buche ihre
Rechnung finden. Den Menſchenforſcher wer-
den haͤufige, — oft mit eben ſo vieler Wahr-
heitsliebe, als Freimuͤthigkeit — entworfene
Schilderungen der Karaktere ganzer Nationen
ſowohl, als einzeler Perſonen, und Bemerkun-
gen uͤber ihre Vorzuͤge und Gebrechen, uͤber ih-
re gute und boͤſe Seite, intereſſiren. Der Na-
turkuͤndiger wird neue Beobachtungen uͤber die
Naturgeſchichte der vom Wohlſeel. bereiſten Laͤn-
der mit umſtaͤndlichen Nachrichten von den von
ihm beſehenen Naturalienkabinettern antreffen;
eine Eigenſchaft, welche dieſes Buch dem in glei-
cher Abſicht reiſenden Naturforſcher zum beinahe
unentbehrlichen Handbuche macht. Eben ſo
wenig wird es der Litterator, der Kunſtfreund,
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeErst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |