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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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long, die orificia arter. carotid. etc. Alles ist höchst
natürlich nachgemacht. Jedes von diesen Stücken ist
einzeln, kan herausgenommen werden, paßt aufs genau-
ste hinein, und ist durch Nadeln, oder seidene Schnüre be-
festigt, so daß das Ganze herrlich ist. Die Arterien sind
blau, die Venen roth, die Nerven weis, die Subst.
cortic
und medull. der pars ossea und cutac. alles
ist unterschieden. Wer auch vorher nicht au fait ist,
kan sich da schnell eine Idee machen. Die Theilung
zwischen der Brust und dem Bauch durch das Zwerg-
fell
hat sie wohl nachgeahmt, und am Zwergfell den
pars tendinosa und musculosa unterschieden. Alles
was zur Brust gehört, konnte sie heraus nehmen. Man
sah das Mediastinum, die beiden Lungen, die Bron-
chi
oben, sie konnte sie aufblasen durch die arter. aspe-
ra,
der Oesophagus unterschied sich schon durch seine
Farbe von der arter. asp. Von der linken Lunge konte
man ein Stück abnehmen, so sah man das Herz mit der
lebhaftesten Farbe, mit den arter. und ven. coron.
recht in seiner natürlichen Lage. Die Rippen, die wah-
ren und die falschen, hatte sie sichtbar unterschieden.
Man sah das Sternum, die Claviculas, Musculos
intercost.,
in der Pleura die Nerven. Das Cavum
war gar schön, wenn man es leerte, und dann hinein sah.
In dem Bauch machten wiederum alle dazu gehörige
Theile einen Klumpen aus. Sie hob das Diaphragma
und Epiploon auf, so konnte man die Masse heraus
nehmen, und um uns von der Festigkeit ihrer Arbeit zu
überzeugen, warf sie den Magen und den ganzen Tra-
ctum intestinorum
auf den steinern Stubenboden,
und es wurde nichts versehrt. Auch am Magen sah man
die ernährenden Gefässe, die Cardia, den Pylorus,

und

long, die orificia arter. carotid. ꝛc. Alles iſt hoͤchſt
natuͤrlich nachgemacht. Jedes von dieſen Stuͤcken iſt
einzeln, kan herausgenommen werden, paßt aufs genau-
ſte hinein, und iſt durch Nadeln, oder ſeidene Schnuͤre be-
feſtigt, ſo daß das Ganze herrlich iſt. Die Arterien ſind
blau, die Venen roth, die Nerven weis, die Subſt.
cortic
und medull. der pars oſſea und cutac. alles
iſt unterſchieden. Wer auch vorher nicht au fait iſt,
kan ſich da ſchnell eine Idee machen. Die Theilung
zwiſchen der Bruſt und dem Bauch durch das Zwerg-
fell
hat ſie wohl nachgeahmt, und am Zwergfell den
pars tendinoſa und muſculoſa unterſchieden. Alles
was zur Bruſt gehoͤrt, konnte ſie heraus nehmen. Man
ſah das Mediaſtinum, die beiden Lungen, die Bron-
chi
oben, ſie konnte ſie aufblaſen durch die arter. aſpe-
ra,
der Oeſophagus unterſchied ſich ſchon durch ſeine
Farbe von der arter. aſp. Von der linken Lunge konte
man ein Stuͤck abnehmen, ſo ſah man das Herz mit der
lebhafteſten Farbe, mit den arter. und ven. coron.
recht in ſeiner natuͤrlichen Lage. Die Rippen, die wah-
ren und die falſchen, hatte ſie ſichtbar unterſchieden.
Man ſah das Sternum, die Claviculas, Muſculos
intercoſt.,
in der Pleura die Nerven. Das Cavum
war gar ſchoͤn, wenn man es leerte, und dann hinein ſah.
In dem Bauch machten wiederum alle dazu gehoͤrige
Theile einen Klumpen aus. Sie hob das Diaphragma
und Epiploon auf, ſo konnte man die Maſſe heraus
nehmen, und um uns von der Feſtigkeit ihrer Arbeit zu
uͤberzeugen, warf ſie den Magen und den ganzen Tra-
ctum inteſtinorum
auf den ſteinern Stubenboden,
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die ernaͤhrenden Gefaͤſſe, die Cardia, den Pylorus,

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[92/0116] long, die orificia arter. carotid. ꝛc. Alles iſt hoͤchſt natuͤrlich nachgemacht. Jedes von dieſen Stuͤcken iſt einzeln, kan herausgenommen werden, paßt aufs genau- ſte hinein, und iſt durch Nadeln, oder ſeidene Schnuͤre be- feſtigt, ſo daß das Ganze herrlich iſt. Die Arterien ſind blau, die Venen roth, die Nerven weis, die Subſt. cortic und medull. der pars oſſea und cutac. alles iſt unterſchieden. Wer auch vorher nicht au fait iſt, kan ſich da ſchnell eine Idee machen. Die Theilung zwiſchen der Bruſt und dem Bauch durch das Zwerg- fell hat ſie wohl nachgeahmt, und am Zwergfell den pars tendinoſa und muſculoſa unterſchieden. Alles was zur Bruſt gehoͤrt, konnte ſie heraus nehmen. Man ſah das Mediaſtinum, die beiden Lungen, die Bron- chi oben, ſie konnte ſie aufblaſen durch die arter. aſpe- ra, der Oeſophagus unterſchied ſich ſchon durch ſeine Farbe von der arter. aſp. Von der linken Lunge konte man ein Stuͤck abnehmen, ſo ſah man das Herz mit der lebhafteſten Farbe, mit den arter. und ven. coron. recht in ſeiner natuͤrlichen Lage. Die Rippen, die wah- ren und die falſchen, hatte ſie ſichtbar unterſchieden. Man ſah das Sternum, die Claviculas, Muſculos intercoſt., in der Pleura die Nerven. Das Cavum war gar ſchoͤn, wenn man es leerte, und dann hinein ſah. In dem Bauch machten wiederum alle dazu gehoͤrige Theile einen Klumpen aus. Sie hob das Diaphragma und Epiploon auf, ſo konnte man die Maſſe heraus nehmen, und um uns von der Feſtigkeit ihrer Arbeit zu uͤberzeugen, warf ſie den Magen und den ganzen Tra- ctum inteſtinorum auf den ſteinern Stubenboden, und es wurde nichts verſehrt. Auch am Magen ſah man die ernaͤhrenden Gefaͤſſe, die Cardia, den Pylorus, und

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/116>, abgerufen am 22.11.2024.