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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die optischen Instrumente.
derselbe in etwas kompendiöserer Form in Fig. 481 dargestellt ist. Ein
mit einer schmalen Spaltöffnung versehenes Fernrohr A dient dazu, von
irgend einer Lichtquelle kommende Strahlen parallel auf die geeignet
aufgestellten vier oder mehr Prismen zu werfen. Das durch starke
[Abbildung] Fig. 481.

Spektralapparat.

Ablenkung und Farbenzerstreuung entstandene Spektrum wird mit dem
Fernrohre B betrachtet, mit welchem überdies eine geeignete Meß-
vorrichtung in Verbindung gebracht werden kann.

Für die Anwendung optischer Prismen wird oft die Farben-
zerstreuung sehr unbequem. Nun beobachtete man, daß, entgegen der von
Newton vertretenen Anschauung, zwischen dem Brechungs- und dem
Farbenzerstreuungsvermögen verschiedener Körper ein einfaches Verhältnis
nicht stattfindet; daher mußte es möglich sein, durch Prismen von ver-
schieden stark brechenden Glassorten, die entgegengesetzt aneinander gefügt
werden, bei geeigneter Wahl ihrer brechenden Winkel die Ablenkung
des Strahles aufzuheben, ohne daß das Spektrum beseitigt wird.
Derartige Prismenkombinationen werden mehrfach seit einiger Zeit
angewendet, namentlich für die Herstellung der bekannten Spektroskope
a vision directe, die zwar weniger vollkommen, aber wegen der geraden
Durchsicht erheblich bequemer sind. Solche geradsichtigen Spektroskope
wurden zuerst von Hoffmann im Jahre 1863 konstruiert und erfreuen
sich noch heute einer großen Beliebtheit. Ein sehr wirksames Instru-
ment dieser Art mit 7 Prismen ist in Fig. 482 abgebildet. Anderer-
seits kann natürlich durch ähnliche Überlegungen gefolgert werden, daß
ein doppeltes Prisma unter Umständen imstande sein wird, immer noch

Die optiſchen Inſtrumente.
derſelbe in etwas kompendiöſerer Form in Fig. 481 dargeſtellt iſt. Ein
mit einer ſchmalen Spaltöffnung verſehenes Fernrohr A dient dazu, von
irgend einer Lichtquelle kommende Strahlen parallel auf die geeignet
aufgeſtellten vier oder mehr Prismen zu werfen. Das durch ſtarke
[Abbildung] Fig. 481.

Spektralapparat.

Ablenkung und Farbenzerſtreuung entſtandene Spektrum wird mit dem
Fernrohre B betrachtet, mit welchem überdies eine geeignete Meß-
vorrichtung in Verbindung gebracht werden kann.

Für die Anwendung optiſcher Prismen wird oft die Farben-
zerſtreuung ſehr unbequem. Nun beobachtete man, daß, entgegen der von
Newton vertretenen Anſchauung, zwiſchen dem Brechungs- und dem
Farbenzerſtreuungsvermögen verſchiedener Körper ein einfaches Verhältnis
nicht ſtattfindet; daher mußte es möglich ſein, durch Prismen von ver-
ſchieden ſtark brechenden Glasſorten, die entgegengeſetzt aneinander gefügt
werden, bei geeigneter Wahl ihrer brechenden Winkel die Ablenkung
des Strahles aufzuheben, ohne daß das Spektrum beſeitigt wird.
Derartige Prismenkombinationen werden mehrfach ſeit einiger Zeit
angewendet, namentlich für die Herſtellung der bekannten Spektroſkope
à vision directe, die zwar weniger vollkommen, aber wegen der geraden
Durchſicht erheblich bequemer ſind. Solche geradſichtigen Spektroſkope
wurden zuerſt von Hoffmann im Jahre 1863 konſtruiert und erfreuen
ſich noch heute einer großen Beliebtheit. Ein ſehr wirkſames Inſtru-
ment dieſer Art mit 7 Prismen iſt in Fig. 482 abgebildet. Anderer-
ſeits kann natürlich durch ähnliche Überlegungen gefolgert werden, daß
ein doppeltes Prisma unter Umſtänden imſtande ſein wird, immer noch

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[894/0912] Die optiſchen Inſtrumente. derſelbe in etwas kompendiöſerer Form in Fig. 481 dargeſtellt iſt. Ein mit einer ſchmalen Spaltöffnung verſehenes Fernrohr A dient dazu, von irgend einer Lichtquelle kommende Strahlen parallel auf die geeignet aufgeſtellten vier oder mehr Prismen zu werfen. Das durch ſtarke [Abbildung Fig. 481. Spektralapparat.] Ablenkung und Farbenzerſtreuung entſtandene Spektrum wird mit dem Fernrohre B betrachtet, mit welchem überdies eine geeignete Meß- vorrichtung in Verbindung gebracht werden kann. Für die Anwendung optiſcher Prismen wird oft die Farben- zerſtreuung ſehr unbequem. Nun beobachtete man, daß, entgegen der von Newton vertretenen Anſchauung, zwiſchen dem Brechungs- und dem Farbenzerſtreuungsvermögen verſchiedener Körper ein einfaches Verhältnis nicht ſtattfindet; daher mußte es möglich ſein, durch Prismen von ver- ſchieden ſtark brechenden Glasſorten, die entgegengeſetzt aneinander gefügt werden, bei geeigneter Wahl ihrer brechenden Winkel die Ablenkung des Strahles aufzuheben, ohne daß das Spektrum beſeitigt wird. Derartige Prismenkombinationen werden mehrfach ſeit einiger Zeit angewendet, namentlich für die Herſtellung der bekannten Spektroſkope à vision directe, die zwar weniger vollkommen, aber wegen der geraden Durchſicht erheblich bequemer ſind. Solche geradſichtigen Spektroſkope wurden zuerſt von Hoffmann im Jahre 1863 konſtruiert und erfreuen ſich noch heute einer großen Beliebtheit. Ein ſehr wirkſames Inſtru- ment dieſer Art mit 7 Prismen iſt in Fig. 482 abgebildet. Anderer- ſeits kann natürlich durch ähnliche Überlegungen gefolgert werden, daß ein doppeltes Prisma unter Umſtänden imſtande ſein wird, immer noch

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 894. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/912>, abgerufen am 28.11.2024.