Eisen wird immer glühend gewalzt, auch Kupfer vielfach, Zink bei der Temperatur seiner größten Dehnbarkeit zwischen 125° und 150°, alle übrigen Metalle werden kalt den Walzen übergeben.
Zur Herstellung des Eisenbleches nimmt man Stürze, d. h. breite, nicht zu dicke Stäbe, die mit einer durch Wasser oder Dampf bewegten Schere zurechtgeschnitten sind. Man steckt sie so hinein, daß die Richtung der Bewegung der ursprünglichen Breite entspricht, die also nachher die Länge der Tafeln wird. Sind sie mehrmals durch die immer enger werdenden Walzen durchgegangen, so biegt man sie mit dem Hammer in der Mitte zusammen, taucht sie in Lehmwasser, steckt zwei oder mehrere in einander und walzt sie weiter aus, indem man das Glühen erneuert, sobald es wieder nötig wird. Nach jedem Glühen wird der Glühspan mit einem Handhammer abgeklopft, damit er nicht mit in das Eisen eingewalzt werde und die Bleche beim nach- herigen Losplastern unansehnlich und rauh mache. Die gewaltigen Platten, wie sie zur Panzerung von Schiffen dienen, werden durch eiserne auf Schienen laufende Wagen an die Walzen gebracht. Die Krümmung wird den Blechen dadurch genommen, daß man sie auf gußeiserne Platten legt und mit Gewichten beschwert. Die Platten der Geldschränke werden auf einer Seite gehärtet, damit sie den In- strumenten Widerstand leisten, an der inneren Seite müssen sie aber geschmeidig bleiben, damit sie auch bei Schlägen und Stößen nicht zersplittern.
Stahlblech wird genau wie Eisenblech behandelt und gewalzt. Beim Kupferblech werden die gegossenen Platten zunächst unter dem Hammer bis zu einer Dicke von 15 mm vorgeschlagen, dann erst rot- glühend oder noch besser kalt gewalzt und wiederum bei ausreichender Dünne zusammengebogen.
Wie Kupfer behandelt man Messing, nur werden hier die Walzen mit Öl abgerieben, um ein Anbacken des Bleches zu verhüten. Das ganz dünne Messingblech, das zur Weihnachtszeit viel benutzte Rausch- oder Knittergold, wird unter den Walzen papierdünn ausgezogen, blank abgebeizt und dann in Lagen bis zu 20 und mehr Tafeln über- einander gelegt und unter dem Schnellhammer gebracht, wodurch es nicht nur breiter und dünner wird, sondern auch seine Steifigkeit und seinen Glanz erhält.
Blei kann seiner Weichheit wegen nur gewalzt, nicht gehämmert werden, doch müssen auch hier Walze und Platte mit Öl bestrichen werden. Eine Methode zur Herstellung des Tabakbleies fand beim Gießen bereits Erwähnung; gewalztes Blei wird noch dünner, indem man 20 und mehr übereinander gelegte Platten durch die Walzen gleichzeitig laufen läßt.
Die Herstellung der Zinnplatten geschieht wie die des Bleibleches, die ganz dünne Zinnfolie, Stanniol, wurde auch schon beim Gießen erwähnt, hier war ihre Behandlungsweise wie die der Bleifolie.
Die Metallverarbeitung.
Eiſen wird immer glühend gewalzt, auch Kupfer vielfach, Zink bei der Temperatur ſeiner größten Dehnbarkeit zwiſchen 125° und 150°, alle übrigen Metalle werden kalt den Walzen übergeben.
Zur Herſtellung des Eiſenbleches nimmt man Stürze, d. h. breite, nicht zu dicke Stäbe, die mit einer durch Waſſer oder Dampf bewegten Schere zurechtgeſchnitten ſind. Man ſteckt ſie ſo hinein, daß die Richtung der Bewegung der urſprünglichen Breite entſpricht, die alſo nachher die Länge der Tafeln wird. Sind ſie mehrmals durch die immer enger werdenden Walzen durchgegangen, ſo biegt man ſie mit dem Hammer in der Mitte zuſammen, taucht ſie in Lehmwaſſer, ſteckt zwei oder mehrere in einander und walzt ſie weiter aus, indem man das Glühen erneuert, ſobald es wieder nötig wird. Nach jedem Glühen wird der Glühſpan mit einem Handhammer abgeklopft, damit er nicht mit in das Eiſen eingewalzt werde und die Bleche beim nach- herigen Losplaſtern unanſehnlich und rauh mache. Die gewaltigen Platten, wie ſie zur Panzerung von Schiffen dienen, werden durch eiſerne auf Schienen laufende Wagen an die Walzen gebracht. Die Krümmung wird den Blechen dadurch genommen, daß man ſie auf gußeiſerne Platten legt und mit Gewichten beſchwert. Die Platten der Geldſchränke werden auf einer Seite gehärtet, damit ſie den In- ſtrumenten Widerſtand leiſten, an der inneren Seite müſſen ſie aber geſchmeidig bleiben, damit ſie auch bei Schlägen und Stößen nicht zerſplittern.
Stahlblech wird genau wie Eiſenblech behandelt und gewalzt. Beim Kupferblech werden die gegoſſenen Platten zunächſt unter dem Hammer bis zu einer Dicke von 15 mm vorgeſchlagen, dann erſt rot- glühend oder noch beſſer kalt gewalzt und wiederum bei ausreichender Dünne zuſammengebogen.
Wie Kupfer behandelt man Meſſing, nur werden hier die Walzen mit Öl abgerieben, um ein Anbacken des Bleches zu verhüten. Das ganz dünne Meſſingblech, das zur Weihnachtszeit viel benutzte Rauſch- oder Knittergold, wird unter den Walzen papierdünn ausgezogen, blank abgebeizt und dann in Lagen bis zu 20 und mehr Tafeln über- einander gelegt und unter dem Schnellhammer gebracht, wodurch es nicht nur breiter und dünner wird, ſondern auch ſeine Steifigkeit und ſeinen Glanz erhält.
Blei kann ſeiner Weichheit wegen nur gewalzt, nicht gehämmert werden, doch müſſen auch hier Walze und Platte mit Öl beſtrichen werden. Eine Methode zur Herſtellung des Tabakbleies fand beim Gießen bereits Erwähnung; gewalztes Blei wird noch dünner, indem man 20 und mehr übereinander gelegte Platten durch die Walzen gleichzeitig laufen läßt.
Die Herſtellung der Zinnplatten geſchieht wie die des Bleibleches, die ganz dünne Zinnfolie, Stanniol, wurde auch ſchon beim Gießen erwähnt, hier war ihre Behandlungsweiſe wie die der Bleifolie.
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Die Metallverarbeitung.
Eiſen wird immer glühend gewalzt, auch Kupfer vielfach, Zink
bei der Temperatur ſeiner größten Dehnbarkeit zwiſchen 125° und 150°,
alle übrigen Metalle werden kalt den Walzen übergeben.
Zur Herſtellung des Eiſenbleches nimmt man Stürze, d. h. breite,
nicht zu dicke Stäbe, die mit einer durch Waſſer oder Dampf bewegten
Schere zurechtgeſchnitten ſind. Man ſteckt ſie ſo hinein, daß die
Richtung der Bewegung der urſprünglichen Breite entſpricht, die alſo
nachher die Länge der Tafeln wird. Sind ſie mehrmals durch
die immer enger werdenden Walzen durchgegangen, ſo biegt man ſie
mit dem Hammer in der Mitte zuſammen, taucht ſie in Lehmwaſſer,
ſteckt zwei oder mehrere in einander und walzt ſie weiter aus, indem
man das Glühen erneuert, ſobald es wieder nötig wird. Nach jedem
Glühen wird der Glühſpan mit einem Handhammer abgeklopft, damit
er nicht mit in das Eiſen eingewalzt werde und die Bleche beim nach-
herigen Losplaſtern unanſehnlich und rauh mache. Die gewaltigen
Platten, wie ſie zur Panzerung von Schiffen dienen, werden durch
eiſerne auf Schienen laufende Wagen an die Walzen gebracht. Die
Krümmung wird den Blechen dadurch genommen, daß man ſie auf
gußeiſerne Platten legt und mit Gewichten beſchwert. Die Platten
der Geldſchränke werden auf einer Seite gehärtet, damit ſie den In-
ſtrumenten Widerſtand leiſten, an der inneren Seite müſſen ſie aber
geſchmeidig bleiben, damit ſie auch bei Schlägen und Stößen nicht
zerſplittern.
Stahlblech wird genau wie Eiſenblech behandelt und gewalzt.
Beim Kupferblech werden die gegoſſenen Platten zunächſt unter dem
Hammer bis zu einer Dicke von 15 mm vorgeſchlagen, dann erſt rot-
glühend oder noch beſſer kalt gewalzt und wiederum bei ausreichender
Dünne zuſammengebogen.
Wie Kupfer behandelt man Meſſing, nur werden hier die Walzen
mit Öl abgerieben, um ein Anbacken des Bleches zu verhüten. Das
ganz dünne Meſſingblech, das zur Weihnachtszeit viel benutzte Rauſch-
oder Knittergold, wird unter den Walzen papierdünn ausgezogen,
blank abgebeizt und dann in Lagen bis zu 20 und mehr Tafeln über-
einander gelegt und unter dem Schnellhammer gebracht, wodurch es nicht
nur breiter und dünner wird, ſondern auch ſeine Steifigkeit und ſeinen
Glanz erhält.
Blei kann ſeiner Weichheit wegen nur gewalzt, nicht gehämmert
werden, doch müſſen auch hier Walze und Platte mit Öl beſtrichen
werden. Eine Methode zur Herſtellung des Tabakbleies fand beim
Gießen bereits Erwähnung; gewalztes Blei wird noch dünner, indem
man 20 und mehr übereinander gelegte Platten durch die Walzen
gleichzeitig laufen läßt.
Die Herſtellung der Zinnplatten geſchieht wie die des Bleibleches,
die ganz dünne Zinnfolie, Stanniol, wurde auch ſchon beim Gießen
erwähnt, hier war ihre Behandlungsweiſe wie die der Bleifolie.
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/678>, abgerufen am 22.11.2024.
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