Eigenschaften. Das Arsen ist spröde, stahlgrau und glänzend; sein spezifisches Gewicht ist 5,6. Beim Erhitzen unter Luftabschluß verflüchtigt es sich bei 180°C, ohne zu schmelzen und verdichtet sich beim Erkalten zu Krystallen; wird es an der Luft erhitzt, so verbrennt es mit bläulich-weißer Flamme zu arseniger Säure.
Geschichtliches. Gewisse Verbindungen des Arsens waren schon den Alten bekannt, das Metall selbst wurde 1694 von Schröder und 1733 von Brand aus dem Arsenik dargestellt.
Das Mangan.
Vorkommen. Das Mangan (chemische Formel Mn) wird haupt- sächlich aus dem Braunstein Mn O2 dargestellt, welcher häufig mit Baryt, Kieselerde, Wasser, Nickel, Kobalt und Thallium verunreinigt ist. Ferner dienen, wenn auch seltener, zur Darstellung Braunit Mn2 O3, der Manganit Mn2 O3, H2 O und der Hausmannit Mn3 O4. Der Braun- stein des Handels ist gewöhnlich ein Gemenge von Pyrolusit Mn O2 mit Hausmannit, Braunit und anderen Manganerzen.
Darstellung. Zur Darstellung des Mangans werden die Mangan- oxyde, besonders der Braunstein durch starkes Erhitzen mit Kohle- pulver reduziert. Zur Aufbereitung geringhaltiger Manganerze empfiehlt Dehl das Erhitzen derselben mit wasserhaltigem Chlormagnesium behufs Bildung von Manganchlorür, Schmelzen desselben unter Einwirkung von Luft und Wasserdampf, wobei sich Manganoxyduloxyd und Chlor bildet.
Eigenschaften. Das metallische Mangan ist spröde, von grauer Farbe und hat ein spezifisches Gewicht von 8.
Legierungen. Eine Legierung von Mangan, Eisen und Kupfer vermehrt Festigkeit, Zähigkeit und Härte der später aus solchem Kupfer gefertigten Bronze. G. A. Dick stellt eine Manganbronze dar, indem er reines Kupfer in einem Tiegel mit manganreichem Ferromangan und Silicium zusammenschmelzt, O. M. Thowleß, indem er Ferro- mangan mit Silex, einem Metall und einem Flußmittel mischt, die Mischung in einem geeigneten Behälter erhitzt und die entstandene Le- gierung im geschmolzenen Zustande durch Ausgießen von den übrigen Stoffen trennt. Cowles setzt den Manganlegierungen 5 % Aluminium hinzu, wodurch sie eine weiße Farbe und Silberglanz erhalten, fester, elastischer, leichter gießbar und weniger leicht angreifbar werden. Endlich stellt derselbe aus 18 Teilen Mangan, 1,2 Teilen Aluminium, 5 Teilen Silicium, 13 Teilen Zink und 67,5 Teilen Kupfer eine Silberbronze dar, welche sich zu sehr dünnen Blechen auswalzen und zu sehr feinem Draht ausziehen läßt.
Geschichtliches. Schon die ältesten Chemiker kannten den Braun- stein, zählten ihn aber zu den Eisenerzen, bis 1774 Scheele nachwies, daß er ein eigentümliches Metall enthalte, welches Gahn einige Jahre
Das Arſen. — Das Mangan.
Eigenſchaften. Das Arſen iſt ſpröde, ſtahlgrau und glänzend; ſein ſpezifiſches Gewicht iſt 5,6. Beim Erhitzen unter Luftabſchluß verflüchtigt es ſich bei 180°C, ohne zu ſchmelzen und verdichtet ſich beim Erkalten zu Kryſtallen; wird es an der Luft erhitzt, ſo verbrennt es mit bläulich-weißer Flamme zu arſeniger Säure.
Geſchichtliches. Gewiſſe Verbindungen des Arſens waren ſchon den Alten bekannt, das Metall ſelbſt wurde 1694 von Schröder und 1733 von Brand aus dem Arſenik dargeſtellt.
Das Mangan.
Vorkommen. Das Mangan (chemiſche Formel Mn) wird haupt- ſächlich aus dem Braunſtein Mn O2 dargeſtellt, welcher häufig mit Baryt, Kieſelerde, Waſſer, Nickel, Kobalt und Thallium verunreinigt iſt. Ferner dienen, wenn auch ſeltener, zur Darſtellung Braunit Mn2 O3, der Manganit Mn2 O3, H2 O und der Hausmannit Mn3 O4. Der Braun- ſtein des Handels iſt gewöhnlich ein Gemenge von Pyroluſit Mn O2 mit Hausmannit, Braunit und anderen Manganerzen.
Darſtellung. Zur Darſtellung des Mangans werden die Mangan- oxyde, beſonders der Braunſtein durch ſtarkes Erhitzen mit Kohle- pulver reduziert. Zur Aufbereitung geringhaltiger Manganerze empfiehlt Dehl das Erhitzen derſelben mit waſſerhaltigem Chlormagneſium behufs Bildung von Manganchlorür, Schmelzen desſelben unter Einwirkung von Luft und Waſſerdampf, wobei ſich Manganoxyduloxyd und Chlor bildet.
Eigenſchaften. Das metalliſche Mangan iſt ſpröde, von grauer Farbe und hat ein ſpezifiſches Gewicht von 8.
Legierungen. Eine Legierung von Mangan, Eiſen und Kupfer vermehrt Feſtigkeit, Zähigkeit und Härte der ſpäter aus ſolchem Kupfer gefertigten Bronze. G. A. Dick ſtellt eine Manganbronze dar, indem er reines Kupfer in einem Tiegel mit manganreichem Ferromangan und Silicium zuſammenſchmelzt, O. M. Thowleß, indem er Ferro- mangan mit Silex, einem Metall und einem Flußmittel miſcht, die Miſchung in einem geeigneten Behälter erhitzt und die entſtandene Le- gierung im geſchmolzenen Zuſtande durch Ausgießen von den übrigen Stoffen trennt. Cowles ſetzt den Manganlegierungen 5 % Aluminium hinzu, wodurch ſie eine weiße Farbe und Silberglanz erhalten, feſter, elaſtiſcher, leichter gießbar und weniger leicht angreifbar werden. Endlich ſtellt derſelbe aus 18 Teilen Mangan, 1,2 Teilen Aluminium, 5 Teilen Silicium, 13 Teilen Zink und 67,5 Teilen Kupfer eine Silberbronze dar, welche ſich zu ſehr dünnen Blechen auswalzen und zu ſehr feinem Draht ausziehen läßt.
Geſchichtliches. Schon die älteſten Chemiker kannten den Braun- ſtein, zählten ihn aber zu den Eiſenerzen, bis 1774 Scheele nachwies, daß er ein eigentümliches Metall enthalte, welches Gahn einige Jahre
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Das Arſen. — Das Mangan.
Eigenſchaften. Das Arſen iſt ſpröde, ſtahlgrau und glänzend;
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verflüchtigt es ſich bei 180°C, ohne zu ſchmelzen und verdichtet ſich
beim Erkalten zu Kryſtallen; wird es an der Luft erhitzt, ſo verbrennt
es mit bläulich-weißer Flamme zu arſeniger Säure.
Geſchichtliches. Gewiſſe Verbindungen des Arſens waren ſchon
den Alten bekannt, das Metall ſelbſt wurde 1694 von Schröder und
1733 von Brand aus dem Arſenik dargeſtellt.
Das Mangan.
Vorkommen. Das Mangan (chemiſche Formel Mn) wird haupt-
ſächlich aus dem Braunſtein Mn O2 dargeſtellt, welcher häufig mit
Baryt, Kieſelerde, Waſſer, Nickel, Kobalt und Thallium verunreinigt iſt.
Ferner dienen, wenn auch ſeltener, zur Darſtellung Braunit Mn2 O3,
der Manganit Mn2 O3, H2 O und der Hausmannit Mn3 O4. Der Braun-
ſtein des Handels iſt gewöhnlich ein Gemenge von Pyroluſit Mn O2
mit Hausmannit, Braunit und anderen Manganerzen.
Darſtellung. Zur Darſtellung des Mangans werden die Mangan-
oxyde, beſonders der Braunſtein durch ſtarkes Erhitzen mit Kohle-
pulver reduziert. Zur Aufbereitung geringhaltiger Manganerze empfiehlt
Dehl das Erhitzen derſelben mit waſſerhaltigem Chlormagneſium behufs
Bildung von Manganchlorür, Schmelzen desſelben unter Einwirkung
von Luft und Waſſerdampf, wobei ſich Manganoxyduloxyd und Chlor
bildet.
Eigenſchaften. Das metalliſche Mangan iſt ſpröde, von grauer
Farbe und hat ein ſpezifiſches Gewicht von 8.
Legierungen. Eine Legierung von Mangan, Eiſen und Kupfer
vermehrt Feſtigkeit, Zähigkeit und Härte der ſpäter aus ſolchem Kupfer
gefertigten Bronze. G. A. Dick ſtellt eine Manganbronze dar, indem
er reines Kupfer in einem Tiegel mit manganreichem Ferromangan
und Silicium zuſammenſchmelzt, O. M. Thowleß, indem er Ferro-
mangan mit Silex, einem Metall und einem Flußmittel miſcht, die
Miſchung in einem geeigneten Behälter erhitzt und die entſtandene Le-
gierung im geſchmolzenen Zuſtande durch Ausgießen von den übrigen
Stoffen trennt. Cowles ſetzt den Manganlegierungen 5 % Aluminium
hinzu, wodurch ſie eine weiße Farbe und Silberglanz erhalten, feſter,
elaſtiſcher, leichter gießbar und weniger leicht angreifbar werden. Endlich
ſtellt derſelbe aus 18 Teilen Mangan, 1,2 Teilen Aluminium, 5 Teilen
Silicium, 13 Teilen Zink und 67,5 Teilen Kupfer eine Silberbronze
dar, welche ſich zu ſehr dünnen Blechen auswalzen und zu ſehr feinem
Draht ausziehen läßt.
Geſchichtliches. Schon die älteſten Chemiker kannten den Braun-
ſtein, zählten ihn aber zu den Eiſenerzen, bis 1774 Scheele nachwies,
daß er ein eigentümliches Metall enthalte, welches Gahn einige Jahre
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/625>, abgerufen am 22.11.2024.
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