metallisches Eisen gefällt wird. Solche Lösungen kommen häufig fertig gebildet als Grubenwässer oder Cementwässer vor, und überzieht das darin enthaltene Kupfer das hineingelegte alte Eisen mit einer Haut, welche durch zeitweiliges Bewegen der Eisenstücke abgestoßen wird (vgl. S. 132). Das Anhaften an dem Eisen kann auch durch angebrachte Rührvor- richtungen überhaupt vermieden werden. Die Erze müssen für das nasse Verfahren erst insofern vorbereitet werden, als die Kupferverbindung der- selben in eine lösliche übergeführt werden muß; dies geschieht -- je nach der Art der Erze -- durch Verwittern oder durch Rösten. Die so behandelten Erze werden ausgelaugt, und kann dies sowohl durch Wasser, als auch durch verdünnte Salzsäure, Schwefelsäure, Eisen- chlorid, oder Eisenchlorür haltige Mutterlaugen etc. geschehen. Aus diesen Lösungen wird das Kupfer entweder durch Eisen -- wie beim Cementkupfer -- als metallisches Kupfer gefällt oder auch mittelst Schwefelwasserstoff als Schwefelkupfer und dann weiter verarbeitet. P. Price empfiehlt, das Kupfer aus der dargestellten Lösung durch fein verteiltes Eisen zu fällen, wobei ein Dampf- oder Luftstrom die Lösung in lebhafte Bewegung versetzt. Nach H. Doetsch wird das Kupfer aus seinen Erzen durch eine Lösung von Eisensulfat gelöst, indem man diese zu Haufen aufgeschichteten Erze in gewissen Zwischen- räumen mit der genannten Lösung begießt und die abfließende Flüssig- keit dann nach einer der vorher angegebenen Methoden weiter auf Kupfer verarbeitet.
Die elektrolytischen Methoden zur Gewinnung des Kupfers, haben in den letzten Jahren eine hohe Vervollkommnung erreicht, und in demselben Maße hat auch ihre praktische Verwendung zugenommen. Diese Methoden sind S. 169 bis 171 näher beschrieben.
Eigenschaften. Von den Eigenschaften des Kupfers ist besonders zu erwähnen, daß es einen starken Glanz und ein spezifisches Gewicht von 8,9 hat, sehr schweißbar, geschmeidig und dehnbar ist; es wird deshalb zu sehr feinen Drähten ausgezogen und zu sehr feinen Blättchen ausgewalzt oder auch ausgeschlagen. Ein Draht von nur 2 mm Dicke zerreißt erst bei einer Belastung von 140 kg. Das Kupfer schmilzt bei 1100° C, und überzieht sich leicht an der atmosphärischen Luft mit einer dünnen Schicht von Grünspan, d. i. kohlensaures Kupferoxyd. Es ist das einzige Metall von roter Farbe und überzieht sich beim schwachen Erhitzen mit einer roten Schicht von Kupferoxydul, welches bei stärkerem Erhitzen in Oxyd von schwarzer Farbe übergeht. Ver- dünnte Schwefelsäure und organische Säuren lösen das Kupfer bei Luftzutritt langsam, Salpetersäure und erwärmte, konzentrierte Schwefel- säure sehr schnell auf, Salzsäure hingegen greift es nicht an.
Geschichtliches. Das Kupfer und auch ein Teil seiner Legierungen, namentlich die Bronze waren schon im Altertume bekannt.
Legierungen. Das Kupfer legiert sich mit den meisten Metallen und die am häufigsten verwendeten aller Legierungen sind in der That
Die Rohgewinnung der Metalle.
metalliſches Eiſen gefällt wird. Solche Löſungen kommen häufig fertig gebildet als Grubenwäſſer oder Cementwäſſer vor, und überzieht das darin enthaltene Kupfer das hineingelegte alte Eiſen mit einer Haut, welche durch zeitweiliges Bewegen der Eiſenſtücke abgeſtoßen wird (vgl. S. 132). Das Anhaften an dem Eiſen kann auch durch angebrachte Rührvor- richtungen überhaupt vermieden werden. Die Erze müſſen für das naſſe Verfahren erſt inſofern vorbereitet werden, als die Kupferverbindung der- ſelben in eine lösliche übergeführt werden muß; dies geſchieht — je nach der Art der Erze — durch Verwittern oder durch Röſten. Die ſo behandelten Erze werden ausgelaugt, und kann dies ſowohl durch Waſſer, als auch durch verdünnte Salzſäure, Schwefelſäure, Eiſen- chlorid, oder Eiſenchlorür haltige Mutterlaugen ꝛc. geſchehen. Aus dieſen Löſungen wird das Kupfer entweder durch Eiſen — wie beim Cementkupfer — als metalliſches Kupfer gefällt oder auch mittelſt Schwefelwaſſerſtoff als Schwefelkupfer und dann weiter verarbeitet. P. Price empfiehlt, das Kupfer aus der dargeſtellten Löſung durch fein verteiltes Eiſen zu fällen, wobei ein Dampf- oder Luftſtrom die Löſung in lebhafte Bewegung verſetzt. Nach H. Doetſch wird das Kupfer aus ſeinen Erzen durch eine Löſung von Eiſenſulfat gelöſt, indem man dieſe zu Haufen aufgeſchichteten Erze in gewiſſen Zwiſchen- räumen mit der genannten Löſung begießt und die abfließende Flüſſig- keit dann nach einer der vorher angegebenen Methoden weiter auf Kupfer verarbeitet.
Die elektrolytiſchen Methoden zur Gewinnung des Kupfers, haben in den letzten Jahren eine hohe Vervollkommnung erreicht, und in demſelben Maße hat auch ihre praktiſche Verwendung zugenommen. Dieſe Methoden ſind S. 169 bis 171 näher beſchrieben.
Eigenſchaften. Von den Eigenſchaften des Kupfers iſt beſonders zu erwähnen, daß es einen ſtarken Glanz und ein ſpezifiſches Gewicht von 8,9 hat, ſehr ſchweißbar, geſchmeidig und dehnbar iſt; es wird deshalb zu ſehr feinen Drähten ausgezogen und zu ſehr feinen Blättchen ausgewalzt oder auch ausgeſchlagen. Ein Draht von nur 2 mm Dicke zerreißt erſt bei einer Belaſtung von 140 kg. Das Kupfer ſchmilzt bei 1100° C, und überzieht ſich leicht an der atmoſphäriſchen Luft mit einer dünnen Schicht von Grünſpan, d. i. kohlenſaures Kupferoxyd. Es iſt das einzige Metall von roter Farbe und überzieht ſich beim ſchwachen Erhitzen mit einer roten Schicht von Kupferoxydul, welches bei ſtärkerem Erhitzen in Oxyd von ſchwarzer Farbe übergeht. Ver- dünnte Schwefelſäure und organiſche Säuren löſen das Kupfer bei Luftzutritt langſam, Salpeterſäure und erwärmte, konzentrierte Schwefel- ſäure ſehr ſchnell auf, Salzſäure hingegen greift es nicht an.
Geſchichtliches. Das Kupfer und auch ein Teil ſeiner Legierungen, namentlich die Bronze waren ſchon im Altertume bekannt.
Legierungen. Das Kupfer legiert ſich mit den meiſten Metallen und die am häufigſten verwendeten aller Legierungen ſind in der That
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Die Rohgewinnung der Metalle.
metalliſches Eiſen gefällt wird. Solche Löſungen kommen häufig fertig
gebildet als Grubenwäſſer oder Cementwäſſer vor, und überzieht das
darin enthaltene Kupfer das hineingelegte alte Eiſen mit einer Haut, welche
durch zeitweiliges Bewegen der Eiſenſtücke abgeſtoßen wird (vgl. S. 132).
Das Anhaften an dem Eiſen kann auch durch angebrachte Rührvor-
richtungen überhaupt vermieden werden. Die Erze müſſen für das naſſe
Verfahren erſt inſofern vorbereitet werden, als die Kupferverbindung der-
ſelben in eine lösliche übergeführt werden muß; dies geſchieht — je
nach der Art der Erze — durch Verwittern oder durch Röſten. Die ſo
behandelten Erze werden ausgelaugt, und kann dies ſowohl durch
Waſſer, als auch durch verdünnte Salzſäure, Schwefelſäure, Eiſen-
chlorid, oder Eiſenchlorür haltige Mutterlaugen ꝛc. geſchehen. Aus
dieſen Löſungen wird das Kupfer entweder durch Eiſen — wie
beim Cementkupfer — als metalliſches Kupfer gefällt oder auch mittelſt
Schwefelwaſſerſtoff als Schwefelkupfer und dann weiter verarbeitet.
P. Price empfiehlt, das Kupfer aus der dargeſtellten Löſung durch
fein verteiltes Eiſen zu fällen, wobei ein Dampf- oder Luftſtrom die
Löſung in lebhafte Bewegung verſetzt. Nach H. Doetſch wird das
Kupfer aus ſeinen Erzen durch eine Löſung von Eiſenſulfat gelöſt,
indem man dieſe zu Haufen aufgeſchichteten Erze in gewiſſen Zwiſchen-
räumen mit der genannten Löſung begießt und die abfließende Flüſſig-
keit dann nach einer der vorher angegebenen Methoden weiter auf
Kupfer verarbeitet.
Die elektrolytiſchen Methoden zur Gewinnung des Kupfers, haben
in den letzten Jahren eine hohe Vervollkommnung erreicht, und in
demſelben Maße hat auch ihre praktiſche Verwendung zugenommen.
Dieſe Methoden ſind S. 169 bis 171 näher beſchrieben.
Eigenſchaften. Von den Eigenſchaften des Kupfers iſt beſonders
zu erwähnen, daß es einen ſtarken Glanz und ein ſpezifiſches Gewicht
von 8,9 hat, ſehr ſchweißbar, geſchmeidig und dehnbar iſt; es wird
deshalb zu ſehr feinen Drähten ausgezogen und zu ſehr feinen Blättchen
ausgewalzt oder auch ausgeſchlagen. Ein Draht von nur 2 mm Dicke
zerreißt erſt bei einer Belaſtung von 140 kg. Das Kupfer ſchmilzt
bei 1100° C, und überzieht ſich leicht an der atmoſphäriſchen Luft mit
einer dünnen Schicht von Grünſpan, d. i. kohlenſaures Kupferoxyd.
Es iſt das einzige Metall von roter Farbe und überzieht ſich beim
ſchwachen Erhitzen mit einer roten Schicht von Kupferoxydul, welches
bei ſtärkerem Erhitzen in Oxyd von ſchwarzer Farbe übergeht. Ver-
dünnte Schwefelſäure und organiſche Säuren löſen das Kupfer bei
Luftzutritt langſam, Salpeterſäure und erwärmte, konzentrierte Schwefel-
ſäure ſehr ſchnell auf, Salzſäure hingegen greift es nicht an.
Geſchichtliches. Das Kupfer und auch ein Teil ſeiner Legierungen,
namentlich die Bronze waren ſchon im Altertume bekannt.
Legierungen. Das Kupfer legiert ſich mit den meiſten Metallen
und die am häufigſten verwendeten aller Legierungen ſind in der That
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/608>, abgerufen am 22.11.2024.
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