Rest der Schlacke aus der entkohlten Eisenmasse, jetzt "Luppe" oder "Wolf" genannt, wird durch Auspressen unter dem Dampfhammer entfernt.
Der Flammenofen für den Puddlingsprozeß ist ein überdeckter Herd, in welchem fortwährend atmosphärische Luft auf das geschmolzene Roheisen strömt, während auf der Herdsohle das flüssige Eisen mit Krücken umgerührt -- "gepuddelt" -- wir. Hierbei bildet sich zuerst Eisenoxydul und giebt dann seinen Sauerstoff an den Kohlenstoff ab, welcher zu Kohlenoxyd verbrennt. In demselben Maße, wie die Ent- kohlung fortschreitet, wird die Eisenmasse zäher und dickflüssiger, bis sie schließlich mittels der Krücken zu mehreren Ballen zusammengehäuft werden kann. Die Schlacke wird von Zeit zu Zeit abge- lassen und hier der Rest der- selben unter dem Dampf- hammer herausgepreßt, wobei die Luppen gleichzeitig dichter werden.
Die Handarbeit beim Puddeln wird beim rotieren- den Puddelofen von Danks durch Maschinenkraft ersetzt; Fig. 340 stellt den Vertikal- schnitt, Fig. 341 die Vorder-
[Abbildung]
Fig. 340.
Puddelofen (Vertikalschnitt).
ansicht dieses Ofens dar. A ist der Herd mit dem Rost für die Feuerung, in welchen die Luft eingeblasen wird. B ist der Drehherd, der auf zwei Rollen läuft und mit dem Zahnrad E, welches durch das kleine Zahnrad F in Bewegung gesetzt wird, fest verbunden ist.
[Abbildung]
Fig. 341.
Puddelofen (Vorderansicht).
Das Buch der Erfindungen. 37
Das Eiſen.
Reſt der Schlacke aus der entkohlten Eiſenmaſſe, jetzt „Luppe“ oder „Wolf“ genannt, wird durch Auspreſſen unter dem Dampfhammer entfernt.
Der Flammenofen für den Puddlingsprozeß iſt ein überdeckter Herd, in welchem fortwährend atmoſphäriſche Luft auf das geſchmolzene Roheiſen ſtrömt, während auf der Herdſohle das flüſſige Eiſen mit Krücken umgerührt — „gepuddelt“ — wir. Hierbei bildet ſich zuerſt Eiſenoxydul und giebt dann ſeinen Sauerſtoff an den Kohlenſtoff ab, welcher zu Kohlenoxyd verbrennt. In demſelben Maße, wie die Ent- kohlung fortſchreitet, wird die Eiſenmaſſe zäher und dickflüſſiger, bis ſie ſchließlich mittels der Krücken zu mehreren Ballen zuſammengehäuft werden kann. Die Schlacke wird von Zeit zu Zeit abge- laſſen und hier der Reſt der- ſelben unter dem Dampf- hammer herausgepreßt, wobei die Luppen gleichzeitig dichter werden.
Die Handarbeit beim Puddeln wird beim rotieren- den Puddelofen von Danks durch Maſchinenkraft erſetzt; Fig. 340 ſtellt den Vertikal- ſchnitt, Fig. 341 die Vorder-
[Abbildung]
Fig. 340.
Puddelofen (Vertikalſchnitt).
anſicht dieſes Ofens dar. A iſt der Herd mit dem Roſt für die Feuerung, in welchen die Luft eingeblaſen wird. B iſt der Drehherd, der auf zwei Rollen läuft und mit dem Zahnrad E, welches durch das kleine Zahnrad F in Bewegung geſetzt wird, feſt verbunden iſt.
[Abbildung]
Fig. 341.
Puddelofen (Vorderanſicht).
Das Buch der Erfindungen. 37
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Das Eiſen.
Reſt der Schlacke aus der entkohlten Eiſenmaſſe, jetzt „Luppe“ oder
„Wolf“ genannt, wird durch Auspreſſen unter dem Dampfhammer
entfernt.
Der Flammenofen für den Puddlingsprozeß iſt ein überdeckter
Herd, in welchem fortwährend atmoſphäriſche Luft auf das geſchmolzene
Roheiſen ſtrömt, während auf der Herdſohle das flüſſige Eiſen mit
Krücken umgerührt — „gepuddelt“ — wir. Hierbei bildet ſich zuerſt
Eiſenoxydul und giebt dann ſeinen Sauerſtoff an den Kohlenſtoff ab,
welcher zu Kohlenoxyd verbrennt. In demſelben Maße, wie die Ent-
kohlung fortſchreitet, wird die Eiſenmaſſe zäher und dickflüſſiger, bis ſie
ſchließlich mittels der Krücken zu mehreren Ballen zuſammengehäuft
werden kann. Die Schlacke
wird von Zeit zu Zeit abge-
laſſen und hier der Reſt der-
ſelben unter dem Dampf-
hammer herausgepreßt, wobei
die Luppen gleichzeitig dichter
werden.
Die Handarbeit beim
Puddeln wird beim rotieren-
den Puddelofen von Danks
durch Maſchinenkraft erſetzt;
Fig. 340 ſtellt den Vertikal-
ſchnitt, Fig. 341 die Vorder-
[Abbildung Fig. 340. Puddelofen (Vertikalſchnitt).]
anſicht dieſes Ofens dar. A iſt der Herd mit dem Roſt für die
Feuerung, in welchen die Luft eingeblaſen wird. B iſt der Drehherd,
der auf zwei Rollen läuft und mit dem Zahnrad E, welches durch
das kleine Zahnrad F in Bewegung geſetzt wird, feſt verbunden iſt.
[Abbildung Fig. 341. Puddelofen (Vorderanſicht).]
Das Buch der Erfindungen. 37
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/595>, abgerufen am 22.11.2024.
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