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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Branntweinbrennerei.
wie Äther, Aldehyde etc., die ohne Zuhilfenahme von Chemikalien --
welche aber leicht ein geschmack- und geruchloses Fabrikat zu erzielen
verhindern -- schwer zu entfernen sind. R. Eisenmann ist ein Verfahren
patentiert worden, nach welchem eine große Menge Ozon in sehr starkem
Luftstrom erzeugt wird. Das Ozon verbrennt dabei alle genannten Ver-
unreinigungen des Spiritus, und die luftförmigen Verbrennungsprodukte
werden von dem starken Luft-
strom vollständig heraus-
geblasen. Fig. 297 zeigt die
Kombination des Ozoni-
sations-Apparates von Eisen-
mann, mit dem Savalleschen
Destillations-Apparat. A ist
die Blase, B die Kolonne,
C der Dephlegmator, D der
Kühler, E der Regulator,
F der Spiritusabfluß des
Savalleschen Destillations-
Apparates. G ist das Re-
servoir, in welchem die Ge-
winnung des Sprits vor-
genommen wird, und mit G
in Verbindung sind H der
Dephlegmator, I der Kühler
und K der Spiritusabfluß.
[Abbildung] Fig. 297.

Ozonisations-Apparat zur Reinigung des Spiritus
nach Eisenmann.

Zur Erwärmung des Spiritus im Reservoir G dient die Dampfleitung a,
welche innerhalb des Reservoirs in einen durchlöcherten Röhrenkranz b
endet, und wird durch das Thermometer c die erzielte Temperatur
angezeigt. Eine zweite Dampfleitung d setzt das Dampfstrahlgebläse e
in Thätigkeit. Der von diesem erzeugte kräftige Luftstrom entweicht
aus den zahlreichen Öffnungen des innern Röhrenkranzes f, durchströmt
in vielen Blasen den erwärmten Spiritus im Reservoir G und gelangt
durch das Rohr g in den Dephlegmator H, woselbst die flüchtigen
Spiritusteile wieder kondensiert werden und durch das Rohr h zum
Reservoir zurückfließen, während sich die herausgeblasenen, leichtflüchtigen
Zersetzungsprodukte erst im Kühler I verdichten und durch den Abfluß K
nach besonderen Sammelgefäßen abfließen.

Um den Sauerstoff der Luft nun in den ozonisierten Zustand zu
versetzen, passiert dieselbe, bevor sie durch den Spiritus geblasen wird,
einen Apparat i, in welchem durch langsame elektrische Entladung einer
Batterie k in Verbindung mit dem Funkengeber l die Ozonisation
stattfindet. Nach erfolgter Reinigung fließt der Spiritus aus dem
Reservoir, alsdann durch das Rohr m in die Blase A, um in be-
kannter Weise destilliert zu werden. Hierbei resultiert ein geruch- und
geschmackloser Sprit von 96 bis 97 %, der von allen Verunreinigungen

Die Branntweinbrennerei.
wie Äther, Aldehyde ꝛc., die ohne Zuhilfenahme von Chemikalien —
welche aber leicht ein geſchmack- und geruchloſes Fabrikat zu erzielen
verhindern — ſchwer zu entfernen ſind. R. Eiſenmann iſt ein Verfahren
patentiert worden, nach welchem eine große Menge Ozon in ſehr ſtarkem
Luftſtrom erzeugt wird. Das Ozon verbrennt dabei alle genannten Ver-
unreinigungen des Spiritus, und die luftförmigen Verbrennungsprodukte
werden von dem ſtarken Luft-
ſtrom vollſtändig heraus-
geblaſen. Fig. 297 zeigt die
Kombination des Ozoni-
ſations-Apparates von Eiſen-
mann, mit dem Savalleſchen
Deſtillations-Apparat. A iſt
die Blaſe, B die Kolonne,
C der Dephlegmator, D der
Kühler, E der Regulator,
F der Spiritusabfluß des
Savalleſchen Deſtillations-
Apparates. G iſt das Re-
ſervoir, in welchem die Ge-
winnung des Sprits vor-
genommen wird, und mit G
in Verbindung ſind H der
Dephlegmator, I der Kühler
und K der Spiritusabfluß.
[Abbildung] Fig. 297.

Ozoniſations-Apparat zur Reinigung des Spiritus
nach Eiſenmann.

Zur Erwärmung des Spiritus im Reſervoir G dient die Dampfleitung a,
welche innerhalb des Reſervoirs in einen durchlöcherten Röhrenkranz b
endet, und wird durch das Thermometer c die erzielte Temperatur
angezeigt. Eine zweite Dampfleitung d ſetzt das Dampfſtrahlgebläſe e
in Thätigkeit. Der von dieſem erzeugte kräftige Luftſtrom entweicht
aus den zahlreichen Öffnungen des innern Röhrenkranzes f, durchſtrömt
in vielen Blaſen den erwärmten Spiritus im Reſervoir G und gelangt
durch das Rohr g in den Dephlegmator H, woſelbſt die flüchtigen
Spiritusteile wieder kondenſiert werden und durch das Rohr h zum
Reſervoir zurückfließen, während ſich die herausgeblaſenen, leichtflüchtigen
Zerſetzungsprodukte erſt im Kühler I verdichten und durch den Abfluß K
nach beſonderen Sammelgefäßen abfließen.

Um den Sauerſtoff der Luft nun in den ozoniſierten Zuſtand zu
verſetzen, paſſiert dieſelbe, bevor ſie durch den Spiritus geblaſen wird,
einen Apparat i, in welchem durch langſame elektriſche Entladung einer
Batterie k in Verbindung mit dem Funkengeber l die Ozoniſation
ſtattfindet. Nach erfolgter Reinigung fließt der Spiritus aus dem
Reſervoir, alsdann durch das Rohr m in die Blaſe A, um in be-
kannter Weiſe deſtilliert zu werden. Hierbei reſultiert ein geruch- und
geſchmackloſer Sprit von 96 bis 97 %, der von allen Verunreinigungen

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[509/0527] Die Branntweinbrennerei. wie Äther, Aldehyde ꝛc., die ohne Zuhilfenahme von Chemikalien — welche aber leicht ein geſchmack- und geruchloſes Fabrikat zu erzielen verhindern — ſchwer zu entfernen ſind. R. Eiſenmann iſt ein Verfahren patentiert worden, nach welchem eine große Menge Ozon in ſehr ſtarkem Luftſtrom erzeugt wird. Das Ozon verbrennt dabei alle genannten Ver- unreinigungen des Spiritus, und die luftförmigen Verbrennungsprodukte werden von dem ſtarken Luft- ſtrom vollſtändig heraus- geblaſen. Fig. 297 zeigt die Kombination des Ozoni- ſations-Apparates von Eiſen- mann, mit dem Savalleſchen Deſtillations-Apparat. A iſt die Blaſe, B die Kolonne, C der Dephlegmator, D der Kühler, E der Regulator, F der Spiritusabfluß des Savalleſchen Deſtillations- Apparates. G iſt das Re- ſervoir, in welchem die Ge- winnung des Sprits vor- genommen wird, und mit G in Verbindung ſind H der Dephlegmator, I der Kühler und K der Spiritusabfluß. [Abbildung Fig. 297. Ozoniſations-Apparat zur Reinigung des Spiritus nach Eiſenmann.] Zur Erwärmung des Spiritus im Reſervoir G dient die Dampfleitung a, welche innerhalb des Reſervoirs in einen durchlöcherten Röhrenkranz b endet, und wird durch das Thermometer c die erzielte Temperatur angezeigt. Eine zweite Dampfleitung d ſetzt das Dampfſtrahlgebläſe e in Thätigkeit. Der von dieſem erzeugte kräftige Luftſtrom entweicht aus den zahlreichen Öffnungen des innern Röhrenkranzes f, durchſtrömt in vielen Blaſen den erwärmten Spiritus im Reſervoir G und gelangt durch das Rohr g in den Dephlegmator H, woſelbſt die flüchtigen Spiritusteile wieder kondenſiert werden und durch das Rohr h zum Reſervoir zurückfließen, während ſich die herausgeblaſenen, leichtflüchtigen Zerſetzungsprodukte erſt im Kühler I verdichten und durch den Abfluß K nach beſonderen Sammelgefäßen abfließen. Um den Sauerſtoff der Luft nun in den ozoniſierten Zuſtand zu verſetzen, paſſiert dieſelbe, bevor ſie durch den Spiritus geblaſen wird, einen Apparat i, in welchem durch langſame elektriſche Entladung einer Batterie k in Verbindung mit dem Funkengeber l die Ozoniſation ſtattfindet. Nach erfolgter Reinigung fließt der Spiritus aus dem Reſervoir, alsdann durch das Rohr m in die Blaſe A, um in be- kannter Weiſe deſtilliert zu werden. Hierbei reſultiert ein geruch- und geſchmackloſer Sprit von 96 bis 97 %, der von allen Verunreinigungen

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/527>, abgerufen am 22.11.2024.