daß die Verwendung dieser Düngemittel eine unnütze Verschwendung ist, wenn auch nur einer der wesentlichen Nährstoffe fehlt, seien noch zwei der bereits erwähnten Wagnerschen Photographieen seiner Ver- suche hier nachgebildet. Fig. 222 zeigt Versuche mit Sommerweizen und Gerste ohne und mit Stickstoffdüngung. In die Vegetationsgefäße wurde im Frühjahr ein stickstoffarmer Ackerboden gefüllt; die mit O bezeichneten erhielten nur eine Kaliphosphat-Düngung, die mit S be- zeichneten außerdem noch 10 g Chilisalpeter in jedes Gefäß. Der Unter- schied in der Entwickelung der Pflanzen ist überaus auffallend, denn Weizen und Gerste entwickelten sich ohne Stickstoff, trotz der Kaliphosphat- Düngung nur kümmerlich, während bei Zufuhr von Stickstoff eine
[Abbildung]
Stickstoff-Düngungsversuche mit Weizen. mit Gerste.
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Fig. 222.
Kali-Phosphat-Düngung ohne Stickstoff. Kali-Phosphat-Düngung mit Stickstoff. (10 g Chilisalpeter per Gefäß.) Kali-Phosphat-Düngung ohne Stickstoff. Kali-Phosphat-Düngung mit Stickstoff. (10 g Chilisalpeter per Gefäß.)
geradezu üppige Vegetation eintrat; der Ertrag hatte sich hierbei um das Dreifache gesteigert!
Fig. 223 zeigt Kali-Düngungsversuche mit Sommerroggen auf Lehm- und Sandboden, welchen das Maximalquantum an Stickstoff und Phosphorsäure zugesetzt war. Auch hier sieht man wie überaus üppig sich der Roggen entwickelt, nachdem man pro Gefäß 0,75 g zugesetzt hatte, während er ohne Kali besonders auf dem Sandboden nur sehr kümmerlich fortkam. Der Lehmboden war von Natur aus reicher an Kali, als der Sandboden, denn er hatte 0,23 % davon, während der Sandboden nur 0,04 % Kali enthielt. Gerade diese letzten Ver- suche sind aus den zahlreichen Versuchen Wagners herausgegriffen, weil man bis in neuerer Zeit annahm, und an vielen Orten vielleicht heute noch annimmt, daß das Düngebedürfnis der Halmfrüchte für Kali ein
Die konzentrierten Düngemittel.
daß die Verwendung dieſer Düngemittel eine unnütze Verſchwendung iſt, wenn auch nur einer der weſentlichen Nährſtoffe fehlt, ſeien noch zwei der bereits erwähnten Wagnerſchen Photographieen ſeiner Ver- ſuche hier nachgebildet. Fig. 222 zeigt Verſuche mit Sommerweizen und Gerſte ohne und mit Stickſtoffdüngung. In die Vegetationsgefäße wurde im Frühjahr ein ſtickſtoffarmer Ackerboden gefüllt; die mit O bezeichneten erhielten nur eine Kaliphosphat-Düngung, die mit S be- zeichneten außerdem noch 10 g Chiliſalpeter in jedes Gefäß. Der Unter- ſchied in der Entwickelung der Pflanzen iſt überaus auffallend, denn Weizen und Gerſte entwickelten ſich ohne Stickſtoff, trotz der Kaliphosphat- Düngung nur kümmerlich, während bei Zufuhr von Stickſtoff eine
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Stickſtoff-Düngungsverſuche mit Weizen. mit Gerſte.
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Fig. 222.
Kali-Phosphat-Düngung ohne Stickſtoff. Kali-Phosphat-Düngung mit Stickſtoff. (10 g Chiliſalpeter per Gefäß.) Kali-Phosphat-Düngung ohne Stickſtoff. Kali-Phosphat-Düngung mit Stickſtoff. (10 g Chiliſalpeter per Gefäß.)
geradezu üppige Vegetation eintrat; der Ertrag hatte ſich hierbei um das Dreifache geſteigert!
Fig. 223 zeigt Kali-Düngungsverſuche mit Sommerroggen auf Lehm- und Sandboden, welchen das Maximalquantum an Stickſtoff und Phosphorſäure zugeſetzt war. Auch hier ſieht man wie überaus üppig ſich der Roggen entwickelt, nachdem man pro Gefäß 0,75 g zugeſetzt hatte, während er ohne Kali beſonders auf dem Sandboden nur ſehr kümmerlich fortkam. Der Lehmboden war von Natur aus reicher an Kali, als der Sandboden, denn er hatte 0,23 % davon, während der Sandboden nur 0,04 % Kali enthielt. Gerade dieſe letzten Ver- ſuche ſind aus den zahlreichen Verſuchen Wagners herausgegriffen, weil man bis in neuerer Zeit annahm, und an vielen Orten vielleicht heute noch annimmt, daß das Düngebedürfnis der Halmfrüchte für Kali ein
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Die konzentrierten Düngemittel.
daß die Verwendung dieſer Düngemittel eine unnütze Verſchwendung
iſt, wenn auch nur einer der weſentlichen Nährſtoffe fehlt, ſeien noch
zwei der bereits erwähnten Wagnerſchen Photographieen ſeiner Ver-
ſuche hier nachgebildet. Fig. 222 zeigt Verſuche mit Sommerweizen und
Gerſte ohne und mit Stickſtoffdüngung. In die Vegetationsgefäße
wurde im Frühjahr ein ſtickſtoffarmer Ackerboden gefüllt; die mit O
bezeichneten erhielten nur eine Kaliphosphat-Düngung, die mit S be-
zeichneten außerdem noch 10 g Chiliſalpeter in jedes Gefäß. Der Unter-
ſchied in der Entwickelung der Pflanzen iſt überaus auffallend, denn
Weizen und Gerſte entwickelten ſich ohne Stickſtoff, trotz der Kaliphosphat-
Düngung nur kümmerlich, während bei Zufuhr von Stickſtoff eine
[Abbildung Stickſtoff-Düngungsverſuche
mit Weizen. mit Gerſte.]
[Abbildung Fig. 222.
Kali-Phosphat-Düngung
ohne Stickſtoff.
Kali-Phosphat-Düngung
mit Stickſtoff.
(10 g Chiliſalpeter per Gefäß.)
Kali-Phosphat-Düngung
ohne Stickſtoff.
Kali-Phosphat-Düngung
mit Stickſtoff.
(10 g Chiliſalpeter per Gefäß.)]
geradezu üppige Vegetation eintrat; der Ertrag hatte ſich hierbei um
das Dreifache geſteigert!
Fig. 223 zeigt Kali-Düngungsverſuche mit Sommerroggen auf
Lehm- und Sandboden, welchen das Maximalquantum an Stickſtoff und
Phosphorſäure zugeſetzt war. Auch hier ſieht man wie überaus üppig
ſich der Roggen entwickelt, nachdem man pro Gefäß 0,75 g zugeſetzt
hatte, während er ohne Kali beſonders auf dem Sandboden nur
ſehr kümmerlich fortkam. Der Lehmboden war von Natur aus reicher
an Kali, als der Sandboden, denn er hatte 0,23 % davon, während
der Sandboden nur 0,04 % Kali enthielt. Gerade dieſe letzten Ver-
ſuche ſind aus den zahlreichen Verſuchen Wagners herausgegriffen, weil
man bis in neuerer Zeit annahm, und an vielen Orten vielleicht heute
noch annimmt, daß das Düngebedürfnis der Halmfrüchte für Kali ein
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/465>, abgerufen am 25.11.2024.
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