Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Die elektrischen Erfindungen. also ein Ringanker, bei dem nur nicht alle Spulen mit einander inVerbindung stehen. Nehmen wir ferner an, daß durch A ein Strom in der bei I verzeichneten Richtung fließe, so wird der Eisenring zum Magnet, der seine Pole bei N und S hat. Eine Magnetnadel im [Abbildung]
Fig. 139. Innern des Ringes wird sich also so einstellen, wie die Fig. 139 andeutet.Schematische Darstellung der Wirkung des Drehstroms. Jetzt lassen wir den durch A fließenden Strom an Stärke abnehmen, während wir gleichzeitig durch B in der angedeuteten Richtung einen ebenso starken Strom senden. Wird dann nicht der Ring ein Magnet bleiben, wenn auch seine Pole um ein Achtel des Kreisumfanges gewandert sind? Damit wird auch die Magnetnadel im Innern ihre Richtung um ein Achtel einer vollen Umdrehung verschieben. In einem dritten Stadium wollen wir den Strom in B uns stärker angewachsen vorstellen, während der durch A gehende zu fließen aufgehört hat. Wieder hat die Nadel ihre Richtung geändert, da auch die Pole des Kreismagnets ihre Wanderung fortgesetzt haben. Bei IV sei der Strom A wieder erschienen, aber freilich von der entgegengesetzten Richtung her kommend, während der bei B seinen Wert so weit herabgesetzt habe, bis er dem andern gleich wird, wieder haben die Ringpole ihren Ort verlegt, wieder hat die Magnetnadel eine Drehung ausgeführt. So könnten wir weiter gehen und wir würden finden, daß zwei Ströme, welche je ein Paar von dem Spulenkreuz durchfließen, wenn sie in einem solchen Rythmus ihre Richtung und Stärke ändern, in dem Eisenringe zwei einander gegenüberliegende Magnetpole auf die Wanderschaft schicken und einer Magnetnadel in ihrem Innern eine fortgesetzte Drehung erteilen. Wenn wir eine solche Einrichtung treffen könnten und recht Die elektriſchen Erfindungen. alſo ein Ringanker, bei dem nur nicht alle Spulen mit einander inVerbindung ſtehen. Nehmen wir ferner an, daß durch A ein Strom in der bei I verzeichneten Richtung fließe, ſo wird der Eiſenring zum Magnet, der ſeine Pole bei N und S hat. Eine Magnetnadel im [Abbildung]
Fig. 139. Innern des Ringes wird ſich alſo ſo einſtellen, wie die Fig. 139 andeutet.Schematiſche Darſtellung der Wirkung des Drehſtroms. Jetzt laſſen wir den durch A fließenden Strom an Stärke abnehmen, während wir gleichzeitig durch B in der angedeuteten Richtung einen ebenſo ſtarken Strom ſenden. Wird dann nicht der Ring ein Magnet bleiben, wenn auch ſeine Pole um ein Achtel des Kreisumfanges gewandert ſind? Damit wird auch die Magnetnadel im Innern ihre Richtung um ein Achtel einer vollen Umdrehung verſchieben. In einem dritten Stadium wollen wir den Strom in B uns ſtärker angewachſen vorſtellen, während der durch A gehende zu fließen aufgehört hat. Wieder hat die Nadel ihre Richtung geändert, da auch die Pole des Kreismagnets ihre Wanderung fortgeſetzt haben. Bei IV ſei der Strom A wieder erſchienen, aber freilich von der entgegengeſetzten Richtung her kommend, während der bei B ſeinen Wert ſo weit herabgeſetzt habe, bis er dem andern gleich wird, wieder haben die Ringpole ihren Ort verlegt, wieder hat die Magnetnadel eine Drehung ausgeführt. So könnten wir weiter gehen und wir würden finden, daß zwei Ströme, welche je ein Paar von dem Spulenkreuz durchfließen, wenn ſie in einem ſolchen Rythmus ihre Richtung und Stärke ändern, in dem Eiſenringe zwei einander gegenüberliegende Magnetpole auf die Wanderſchaft ſchicken und einer Magnetnadel in ihrem Innern eine fortgeſetzte Drehung erteilen. Wenn wir eine ſolche Einrichtung treffen könnten und recht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0212" n="194"/><fw place="top" type="header">Die elektriſchen Erfindungen.</fw><lb/> alſo ein Ringanker, bei dem nur nicht alle Spulen mit einander in<lb/> Verbindung ſtehen. Nehmen wir ferner an, daß durch <hi rendition="#aq">A</hi> ein Strom<lb/> in der bei <hi rendition="#aq">I</hi> verzeichneten Richtung fließe, ſo wird der Eiſenring zum<lb/> Magnet, der ſeine Pole bei <hi rendition="#aq">N</hi> und <hi rendition="#aq">S</hi> hat. Eine Magnetnadel im<lb/><figure><head>Fig. 139. </head><p>Schematiſche Darſtellung der Wirkung des Drehſtroms.</p></figure><lb/> Innern des Ringes wird ſich alſo ſo einſtellen, wie die Fig. 139 andeutet.<lb/> Jetzt laſſen wir den durch <hi rendition="#aq">A</hi> fließenden Strom an Stärke abnehmen,<lb/> während wir gleichzeitig durch <hi rendition="#aq">B</hi> in der angedeuteten Richtung einen<lb/> ebenſo ſtarken Strom ſenden. Wird dann nicht der Ring ein Magnet<lb/> bleiben, wenn auch ſeine Pole um ein Achtel des Kreisumfanges gewandert<lb/> ſind? Damit wird auch die Magnetnadel im Innern ihre Richtung<lb/> um ein Achtel einer vollen Umdrehung verſchieben. In einem dritten<lb/> Stadium wollen wir den Strom in <hi rendition="#aq">B</hi> uns ſtärker angewachſen vorſtellen,<lb/> während der durch <hi rendition="#aq">A</hi> gehende zu fließen aufgehört hat. Wieder hat<lb/> die Nadel ihre Richtung geändert, da auch die Pole des Kreismagnets<lb/> ihre Wanderung fortgeſetzt haben. Bei <hi rendition="#aq">IV</hi> ſei der Strom <hi rendition="#aq">A</hi> wieder<lb/> erſchienen, aber freilich von der entgegengeſetzten Richtung her kommend,<lb/> während der bei <hi rendition="#aq">B</hi> ſeinen Wert ſo weit herabgeſetzt habe, bis er dem<lb/> andern gleich wird, wieder haben die Ringpole ihren Ort verlegt,<lb/> wieder hat die Magnetnadel eine Drehung ausgeführt. So könnten<lb/> wir weiter gehen und wir würden finden, daß zwei Ströme, welche<lb/> je ein Paar von dem Spulenkreuz durchfließen, wenn ſie in einem<lb/> ſolchen Rythmus ihre Richtung und Stärke ändern, in dem Eiſenringe<lb/> zwei einander gegenüberliegende Magnetpole auf die Wanderſchaft<lb/> ſchicken und einer Magnetnadel in ihrem Innern eine fortgeſetzte Drehung<lb/> erteilen. Wenn wir eine ſolche Einrichtung treffen könnten und recht<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [194/0212]
Die elektriſchen Erfindungen.
alſo ein Ringanker, bei dem nur nicht alle Spulen mit einander in
Verbindung ſtehen. Nehmen wir ferner an, daß durch A ein Strom
in der bei I verzeichneten Richtung fließe, ſo wird der Eiſenring zum
Magnet, der ſeine Pole bei N und S hat. Eine Magnetnadel im
[Abbildung Fig. 139. Schematiſche Darſtellung der Wirkung des Drehſtroms.]
Innern des Ringes wird ſich alſo ſo einſtellen, wie die Fig. 139 andeutet.
Jetzt laſſen wir den durch A fließenden Strom an Stärke abnehmen,
während wir gleichzeitig durch B in der angedeuteten Richtung einen
ebenſo ſtarken Strom ſenden. Wird dann nicht der Ring ein Magnet
bleiben, wenn auch ſeine Pole um ein Achtel des Kreisumfanges gewandert
ſind? Damit wird auch die Magnetnadel im Innern ihre Richtung
um ein Achtel einer vollen Umdrehung verſchieben. In einem dritten
Stadium wollen wir den Strom in B uns ſtärker angewachſen vorſtellen,
während der durch A gehende zu fließen aufgehört hat. Wieder hat
die Nadel ihre Richtung geändert, da auch die Pole des Kreismagnets
ihre Wanderung fortgeſetzt haben. Bei IV ſei der Strom A wieder
erſchienen, aber freilich von der entgegengeſetzten Richtung her kommend,
während der bei B ſeinen Wert ſo weit herabgeſetzt habe, bis er dem
andern gleich wird, wieder haben die Ringpole ihren Ort verlegt,
wieder hat die Magnetnadel eine Drehung ausgeführt. So könnten
wir weiter gehen und wir würden finden, daß zwei Ströme, welche
je ein Paar von dem Spulenkreuz durchfließen, wenn ſie in einem
ſolchen Rythmus ihre Richtung und Stärke ändern, in dem Eiſenringe
zwei einander gegenüberliegende Magnetpole auf die Wanderſchaft
ſchicken und einer Magnetnadel in ihrem Innern eine fortgeſetzte Drehung
erteilen. Wenn wir eine ſolche Einrichtung treffen könnten und recht
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