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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Dynamomaschinen.
maschine gebaut wird. Statt des einen Elektromagnets in Fig. 119
sehen wir hier acht Pole als Feldmagnete, die zusammen wie vier Huf-
eisen-Elektromagnete wirken; sie liegen hier wagerecht und sind mit
der Grundplatte und den Seitenwänden zu einem festen Ganzen ver-
einigt. Die einander rechts und links gegenüberstehenden Pole sind
gleichnamig und verstärken sich in ihren induzierenden Wirkungen. Der
Strom umkreist zuerst die Magnete auf der linken Seite, tritt dann
auf die rechte über und geht dann noch weiter rechts zur Achse; dort
ist der Kollektor zu sehen, welcher zwei Paar Bürsten zur Abnahme
des Stromes hat. Durch die eine Bürste fortgeführt, läuft der Strom
nun um den Ring, dessen Kern aus einer Menge von gegeneinander
isolierten Eisenblechstücken zusammengesetzt ist, dann geht er zur anderen
Bürste und von dieser durch den Schließungsbogen, wo er seine
mannigfachen Arbeiten leistet, und kehrt schließlich auf die linke Seite
der Maschine zurück. Die flache Form des Ringes macht es möglich,
daß die Wickelung des Ankers in allen ihren Teilen dem Feldmagneten
möglichst nahe ist. Da-
durch werden die Draht-
windungen gut aus-
genutzt, so daß die
Leistungsfähigkeit der
Maschine im Verhältnis
zu ihrer Größe eine recht
beträchtliche ist.

Die Fig. 122 zeigt
eine Siemenssche Ma-
schine, bei welcher ein
Trommelinduktor inner-
halb der flachen, senkrecht
stehenden Elektromagnete
sich umdreht, die vorderen
sowohl, wie die hinteren
Pole sind mit einander
durch flache Eisenstücke,
sogenannte Polschuhe,
verbunden, welche auch
Magnetismus annehmen
und zwar etwa vorn
den Nordmagnetismus,
hinten den Südmagne-
tismus; dadurch werden
auch die vorn und hinten

[Abbildung] Fig. 122.

Älterer Typus der Dynamomaschine mit Trommelanker
von Siemens & Halske.

liegenden Windungen, nicht allein die gerade an den Polen vorbei-
laufenden für die Stromlieferung gewonnen. Die auf der rechten Seite
sichtbaren Metallbürsten nehmen von dem Kollektor den Strom ab.

Die Dynamomaſchinen.
maſchine gebaut wird. Statt des einen Elektromagnets in Fig. 119
ſehen wir hier acht Pole als Feldmagnete, die zuſammen wie vier Huf-
eiſen-Elektromagnete wirken; ſie liegen hier wagerecht und ſind mit
der Grundplatte und den Seitenwänden zu einem feſten Ganzen ver-
einigt. Die einander rechts und links gegenüberſtehenden Pole ſind
gleichnamig und verſtärken ſich in ihren induzierenden Wirkungen. Der
Strom umkreiſt zuerſt die Magnete auf der linken Seite, tritt dann
auf die rechte über und geht dann noch weiter rechts zur Achſe; dort
iſt der Kollektor zu ſehen, welcher zwei Paar Bürſten zur Abnahme
des Stromes hat. Durch die eine Bürſte fortgeführt, läuft der Strom
nun um den Ring, deſſen Kern aus einer Menge von gegeneinander
iſolierten Eiſenblechſtücken zuſammengeſetzt iſt, dann geht er zur anderen
Bürſte und von dieſer durch den Schließungsbogen, wo er ſeine
mannigfachen Arbeiten leiſtet, und kehrt ſchließlich auf die linke Seite
der Maſchine zurück. Die flache Form des Ringes macht es möglich,
daß die Wickelung des Ankers in allen ihren Teilen dem Feldmagneten
möglichſt nahe iſt. Da-
durch werden die Draht-
windungen gut aus-
genutzt, ſo daß die
Leiſtungsfähigkeit der
Maſchine im Verhältnis
zu ihrer Größe eine recht
beträchtliche iſt.

Die Fig. 122 zeigt
eine Siemensſche Ma-
ſchine, bei welcher ein
Trommelinduktor inner-
halb der flachen, ſenkrecht
ſtehenden Elektromagnete
ſich umdreht, die vorderen
ſowohl, wie die hinteren
Pole ſind mit einander
durch flache Eiſenſtücke,
ſogenannte Polſchuhe,
verbunden, welche auch
Magnetismus annehmen
und zwar etwa vorn
den Nordmagnetismus,
hinten den Südmagne-
tismus; dadurch werden
auch die vorn und hinten

[Abbildung] Fig. 122.

Älterer Typus der Dynamomaſchine mit Trommelanker
von Siemens & Halske.

liegenden Windungen, nicht allein die gerade an den Polen vorbei-
laufenden für die Stromlieferung gewonnen. Die auf der rechten Seite
ſichtbaren Metallbürſten nehmen von dem Kollektor den Strom ab.

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[167/0185] Die Dynamomaſchinen. maſchine gebaut wird. Statt des einen Elektromagnets in Fig. 119 ſehen wir hier acht Pole als Feldmagnete, die zuſammen wie vier Huf- eiſen-Elektromagnete wirken; ſie liegen hier wagerecht und ſind mit der Grundplatte und den Seitenwänden zu einem feſten Ganzen ver- einigt. Die einander rechts und links gegenüberſtehenden Pole ſind gleichnamig und verſtärken ſich in ihren induzierenden Wirkungen. Der Strom umkreiſt zuerſt die Magnete auf der linken Seite, tritt dann auf die rechte über und geht dann noch weiter rechts zur Achſe; dort iſt der Kollektor zu ſehen, welcher zwei Paar Bürſten zur Abnahme des Stromes hat. Durch die eine Bürſte fortgeführt, läuft der Strom nun um den Ring, deſſen Kern aus einer Menge von gegeneinander iſolierten Eiſenblechſtücken zuſammengeſetzt iſt, dann geht er zur anderen Bürſte und von dieſer durch den Schließungsbogen, wo er ſeine mannigfachen Arbeiten leiſtet, und kehrt ſchließlich auf die linke Seite der Maſchine zurück. Die flache Form des Ringes macht es möglich, daß die Wickelung des Ankers in allen ihren Teilen dem Feldmagneten möglichſt nahe iſt. Da- durch werden die Draht- windungen gut aus- genutzt, ſo daß die Leiſtungsfähigkeit der Maſchine im Verhältnis zu ihrer Größe eine recht beträchtliche iſt. Die Fig. 122 zeigt eine Siemensſche Ma- ſchine, bei welcher ein Trommelinduktor inner- halb der flachen, ſenkrecht ſtehenden Elektromagnete ſich umdreht, die vorderen ſowohl, wie die hinteren Pole ſind mit einander durch flache Eiſenſtücke, ſogenannte Polſchuhe, verbunden, welche auch Magnetismus annehmen und zwar etwa vorn den Nordmagnetismus, hinten den Südmagne- tismus; dadurch werden auch die vorn und hinten [Abbildung Fig. 122. Älterer Typus der Dynamomaſchine mit Trommelanker von Siemens & Halske.] liegenden Windungen, nicht allein die gerade an den Polen vorbei- laufenden für die Stromlieferung gewonnen. Die auf der rechten Seite ſichtbaren Metallbürſten nehmen von dem Kollektor den Strom ab.

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/185>, abgerufen am 24.11.2024.