Papin in den ärmlichsten Verhältnissen. Inzwischen wurde dessen Entdeckung von der Kondensation des Dampfes von anderer Seite ausgenutzt und zwar durch den Engländer Savery, dessen zum Heben von Wasser dienender Dampfapparat in Fig. 63 dargestellt ist. Dieser
[Abbildung]
Fig. 63.
Saverys Dampfapparat.
bestand aus den beiden Gefäßen E und E' und dem Dampferzeuger A A. Zunächst wird durch den Hahn a das Gefäß E mit Dampf gefüllt; indem dieser sich kondensiert, tritt in E Luftleere ein, infolge dessen der Druck der äußeren Atmosphäre durch c Wasser in das Gefäß E hineintreibt. Läßt man nun von Neuem Dampf durch a in das Gefäß E eintreten, so drückt derselbe das in diesem befindliche Wasser durch das Ventil b und das Rohr F nach oben. Hierauf benutzt man das Gefäß E' in derselben Weise, wodurch man in den Stand gesetzt ist, einen ununterbrochenen Betrieb einzurichten.
Die durch den atmosphärischen Überdruck betriebene Dampfmaschine Papins fand durch Newcomen in den ersten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts eine erfolgreiche Durchbildung und Neubearbeitung. Diese, einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der Dampfmaschine repräsentierende Maschine Newcomens ist in Fig. 64 dargestellt. Links sehen wir einen mit Unterfeuerung versehenen Dampfkessel, aus welchem der Dampf direkt in den nach oben offenen Cylinder tritt, um den in diesem verschiebbaren Kolben nach oben zu treiben. Hat der Kolben seinen höchsten Stand erreicht, so wird aus einem neben dem Cylinder angeordneten Gefäß kaltes Wasser unter den Kolben eingetrieben, infolge dessen der Dampf im Cylinder sich kondensiert und einer Luftleere Platz macht. Infolge dessen vermag der äußere Luftdruck den Kolben wieder abwärts zu treiben. Hat der Kolben seine tiefste Stellung erreicht, so wird wiederum Dampf in den Cylinder eingelassen, und das Spiel beginnt von Neuem. Man nennt diese Maschine eine einfach wirkende, weil bei ihr der Dampf nur den Kolben nach einer Richtung, nach oben, bewegt. Bei der in Fig. 64 dargestellten Anordnung dient
Die Motoren.
Papin in den ärmlichſten Verhältniſſen. Inzwiſchen wurde deſſen Entdeckung von der Kondenſation des Dampfes von anderer Seite ausgenutzt und zwar durch den Engländer Savery, deſſen zum Heben von Waſſer dienender Dampfapparat in Fig. 63 dargeſtellt iſt. Dieſer
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Fig. 63.
Saverys Dampfapparat.
beſtand aus den beiden Gefäßen E und E' und dem Dampferzeuger A A. Zunächſt wird durch den Hahn a das Gefäß E mit Dampf gefüllt; indem dieſer ſich kondenſiert, tritt in E Luftleere ein, infolge deſſen der Druck der äußeren Atmoſphäre durch c Waſſer in das Gefäß E hineintreibt. Läßt man nun von Neuem Dampf durch a in das Gefäß E eintreten, ſo drückt derſelbe das in dieſem befindliche Waſſer durch das Ventil b und das Rohr F nach oben. Hierauf benutzt man das Gefäß E' in derſelben Weiſe, wodurch man in den Stand geſetzt iſt, einen ununterbrochenen Betrieb einzurichten.
Die durch den atmoſphäriſchen Überdruck betriebene Dampfmaſchine Papins fand durch Newcomen in den erſten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts eine erfolgreiche Durchbildung und Neubearbeitung. Dieſe, einen wichtigen Wendepunkt in der Geſchichte der Dampfmaſchine repräſentierende Maſchine Newcomens iſt in Fig. 64 dargeſtellt. Links ſehen wir einen mit Unterfeuerung verſehenen Dampfkeſſel, aus welchem der Dampf direkt in den nach oben offenen Cylinder tritt, um den in dieſem verſchiebbaren Kolben nach oben zu treiben. Hat der Kolben ſeinen höchſten Stand erreicht, ſo wird aus einem neben dem Cylinder angeordneten Gefäß kaltes Waſſer unter den Kolben eingetrieben, infolge deſſen der Dampf im Cylinder ſich kondenſiert und einer Luftleere Platz macht. Infolge deſſen vermag der äußere Luftdruck den Kolben wieder abwärts zu treiben. Hat der Kolben ſeine tiefſte Stellung erreicht, ſo wird wiederum Dampf in den Cylinder eingelaſſen, und das Spiel beginnt von Neuem. Man nennt dieſe Maſchine eine einfach wirkende, weil bei ihr der Dampf nur den Kolben nach einer Richtung, nach oben, bewegt. Bei der in Fig. 64 dargeſtellten Anordnung dient
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Die Motoren.
Papin in den ärmlichſten Verhältniſſen. Inzwiſchen wurde deſſen
Entdeckung von der Kondenſation des Dampfes von anderer Seite
ausgenutzt und zwar durch den Engländer Savery, deſſen zum Heben
von Waſſer dienender Dampfapparat in Fig. 63 dargeſtellt iſt. Dieſer
[Abbildung Fig. 63. Saverys Dampfapparat.]
beſtand aus den beiden Gefäßen E und E' und dem Dampferzeuger A A.
Zunächſt wird durch den Hahn a das Gefäß E mit Dampf gefüllt;
indem dieſer ſich kondenſiert, tritt in E Luftleere ein, infolge deſſen
der Druck der äußeren Atmoſphäre durch c Waſſer in das Gefäß E
hineintreibt. Läßt man nun von Neuem Dampf durch a in das
Gefäß E eintreten, ſo drückt derſelbe das in dieſem befindliche Waſſer
durch das Ventil b und das Rohr F nach oben. Hierauf benutzt
man das Gefäß E' in derſelben Weiſe, wodurch man in den Stand
geſetzt iſt, einen ununterbrochenen Betrieb einzurichten.
Die durch den atmoſphäriſchen Überdruck betriebene Dampfmaſchine
Papins fand durch Newcomen in den erſten Jahren des achtzehnten
Jahrhunderts eine erfolgreiche Durchbildung und Neubearbeitung.
Dieſe, einen wichtigen Wendepunkt in der Geſchichte der Dampfmaſchine
repräſentierende Maſchine Newcomens iſt in Fig. 64 dargeſtellt. Links
ſehen wir einen mit Unterfeuerung verſehenen Dampfkeſſel, aus welchem
der Dampf direkt in den nach oben offenen Cylinder tritt, um den in
dieſem verſchiebbaren Kolben nach oben zu treiben. Hat der Kolben
ſeinen höchſten Stand erreicht, ſo wird aus einem neben dem Cylinder
angeordneten Gefäß kaltes Waſſer unter den Kolben eingetrieben, infolge
deſſen der Dampf im Cylinder ſich kondenſiert und einer Luftleere Platz
macht. Infolge deſſen vermag der äußere Luftdruck den Kolben wieder
abwärts zu treiben. Hat der Kolben ſeine tiefſte Stellung erreicht, ſo
wird wiederum Dampf in den Cylinder eingelaſſen, und das Spiel
beginnt von Neuem. Man nennt dieſe Maſchine eine einfach wirkende,
weil bei ihr der Dampf nur den Kolben nach einer Richtung, nach
oben, bewegt. Bei der in Fig. 64 dargeſtellten Anordnung dient
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/106>, abgerufen am 28.11.2024.
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