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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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leicht war es daher diesen Unglücklichen
möglich, sich den abscheulichsten Lastern zu
ergeben, die jedoch ihr Lehrer, welches ich
zu seiner Ehre sagen muss, nicht kannte, und
auch die Ausübung derselben, wegen Mangel
an Menschenkenntniss, an seinen Schülern
nicht entdecken konnte. So war die Schu-
le beschaffen, in welcher mein Verstand
durch nützliche Wissenschaften aufgeklaert,
und mein Herz der Tugend geöfnet, und für
alle Eindrücke des Guten und Edeln empfaeng-
lich gemacht werden sollte.

Anmerkung.

So übertrieben diese Beschreibung zu
seyn scheint, so gewiss ist es doch leider,
dass es Lehrer giebt, die die ganze morali-
sche Besserung ihrer Schüler im Glauben
setzen, der, wenn man es genau untersucht
gar nicht Glaube an Jesum Christum, son-
dern Glaube an die Symbolischen Bücher
ist, mit dem sich diese, und viele andere
Sünden, gar wohl vertragen.

VIII.
(B 4)

leicht war es daher dieſen Unglücklichen
möglich, ſich den abſcheulichſten Laſtern zu
ergeben, die jedoch ihr Lehrer, welches ich
zu ſeiner Ehre ſagen muſs, nicht kannte, und
auch die Ausübung derſelben, wegen Mangel
an Menſchenkenntniſs, an ſeinen Schülern
nicht entdecken konnte. So war die Schu-
le beſchaffen, in welcher mein Verſtand
durch nützliche Wiſſenſchaften aufgeklært,
und mein Herz der Tugend geöfnet, und für
alle Eindrücke des Guten und Edeln empfæng-
lich gemacht werden ſollte.

Anmerkung.

So übertrieben dieſe Beſchreibung zu
ſeyn ſcheint, ſo gewiſs iſt es doch leider,
daſs es Lehrer giebt, die die ganze morali-
ſche Beſſerung ihrer Schüler im Glauben
ſetzen, der, wenn man es genau unterſucht
gar nicht Glaube an Jeſum Chriſtum, ſon-
dern Glaube an die Symboliſchen Bücher
iſt, mit dem ſich dieſe, und viele andere
Sünden, gar wohl vertragen.

VIII.
(B 4)
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[23/0033] leicht war es daher dieſen Unglücklichen möglich, ſich den abſcheulichſten Laſtern zu ergeben, die jedoch ihr Lehrer, welches ich zu ſeiner Ehre ſagen muſs, nicht kannte, und auch die Ausübung derſelben, wegen Mangel an Menſchenkenntniſs, an ſeinen Schülern nicht entdecken konnte. So war die Schu- le beſchaffen, in welcher mein Verſtand durch nützliche Wiſſenſchaften aufgeklært, und mein Herz der Tugend geöfnet, und für alle Eindrücke des Guten und Edeln empfæng- lich gemacht werden ſollte. Anmerkung. So übertrieben dieſe Beſchreibung zu ſeyn ſcheint, ſo gewiſs iſt es doch leider, daſs es Lehrer giebt, die die ganze morali- ſche Beſſerung ihrer Schüler im Glauben ſetzen, der, wenn man es genau unterſucht gar nicht Glaube an Jeſum Chriſtum, ſon- dern Glaube an die Symboliſchen Bücher iſt, mit dem ſich dieſe, und viele andere Sünden, gar wohl vertragen. VIII. (B 4)

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/33>, abgerufen am 21.11.2024.