Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

nützlich sind, dass alsdenn zu Auszügen aus
den alten Schriftstellern fortgeschritten wür-
de, die Kenntnisse enthielten, welche, an
die vorhin erworbnen, passten, und das Le-
sen der alten Schriftsteller selbst, denen über-
lassen würde, die ihr Beruf dazu verbaende; die
Möglichkeit dieser Vorschlaege würde ich
mit dem Schützischen Elementarwerke, mit der
Lieberkühnischen Uebersetzung des Robin-
son, mit dem Gedickischen Lesebuche und
andern dergleichen zweckmaesigen Büchern,
beweisen. Waere zur Behauptung dieser
Vorschlaege bloss die Stimme des Paedagogen
und Moralisten nöthig, so würde ich dafür
sehr nachdrücklich sprechen. Da aber die
Philologen auch ein Wort darein zu reden
haben, und ich die Philologie so zu treiben,
nie Zeit genug gehabt habe, dass ich mit
den Staerkern unter ihnen mich messen dürf-
te, so überlasse ich ihnen gern die Entschei-
dung. Derjenige würde sich gewiss um die
Menschheit ein grosses Verdienst erwerben,
der uns das Mittel zeigte, das Studium der

Philo-

nützlich ſind, daſs alsdenn zu Auszügen aus
den alten Schriftſtellern fortgeſchritten wür-
de, die Kenntniſſe enthielten, welche, an
die vorhin erworbnen, paſsten, und das Le-
ſen der alten Schriftſteller ſelbſt, denen über-
laſſen würde, die ihr Beruf dazu verbænde; die
Möglichkeit dieſer Vorſchlæge würde ich
mit dem Schütziſchen Elementarwerke, mit der
Lieberkühniſchen Ueberſetzung des Robin-
ſon, mit dem Gedickiſchen Leſebuche und
andern dergleichen zweckmæſigen Büchern,
beweiſen. Wære zur Behauptung dieſer
Vorſchlæge bloſs die Stimme des Pædagogen
und Moraliſten nöthig, ſo würde ich dafür
ſehr nachdrücklich ſprechen. Da aber die
Philologen auch ein Wort darein zu reden
haben, und ich die Philologie ſo zu treiben,
nie Zeit genug gehabt habe, daſs ich mit
den Stærkern unter ihnen mich meſſen dürf-
te, ſo überlaſſe ich ihnen gern die Entſchei-
dung. Derjenige würde ſich gewiſs um die
Menſchheit ein groſses Verdienſt erwerben,
der uns das Mittel zeigte, das Studium der

Philo-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0263" n="253"/>
nützlich &#x017F;ind, da&#x017F;s alsdenn zu Auszügen aus<lb/>
den alten Schrift&#x017F;tellern fortge&#x017F;chritten wür-<lb/>
de, die Kenntni&#x017F;&#x017F;e enthielten, welche, an<lb/>
die vorhin erworbnen, pa&#x017F;sten, und das Le-<lb/>
&#x017F;en der alten Schrift&#x017F;teller &#x017F;elb&#x017F;t, denen über-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en würde, die ihr Beruf dazu verbænde; die<lb/>
Möglichkeit die&#x017F;er Vor&#x017F;chlæge würde ich<lb/>
mit dem Schützi&#x017F;chen Elementarwerke, mit der<lb/>
Lieberkühni&#x017F;chen Ueber&#x017F;etzung des Robin-<lb/>
&#x017F;on, mit dem Gedicki&#x017F;chen Le&#x017F;ebuche und<lb/>
andern dergleichen zweckmæ&#x017F;igen Büchern,<lb/>
bewei&#x017F;en. Wære zur Behauptung die&#x017F;er<lb/>
Vor&#x017F;chlæge blo&#x017F;s die Stimme des Pædagogen<lb/>
und Morali&#x017F;ten nöthig, &#x017F;o würde ich dafür<lb/>
&#x017F;ehr nachdrücklich &#x017F;prechen. Da aber die<lb/>
Philologen auch ein Wort darein zu reden<lb/>
haben, und ich die Philologie &#x017F;o zu treiben,<lb/>
nie Zeit genug gehabt habe, da&#x017F;s ich mit<lb/>
den Stærkern unter ihnen mich me&#x017F;&#x017F;en dürf-<lb/>
te, &#x017F;o überla&#x017F;&#x017F;e ich ihnen gern die Ent&#x017F;chei-<lb/>
dung. Derjenige würde &#x017F;ich gewi&#x017F;s um die<lb/>
Men&#x017F;chheit ein gro&#x017F;ses Verdien&#x017F;t erwerben,<lb/>
der uns das Mittel zeigte, das Studium der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Philo-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253/0263] nützlich ſind, daſs alsdenn zu Auszügen aus den alten Schriftſtellern fortgeſchritten wür- de, die Kenntniſſe enthielten, welche, an die vorhin erworbnen, paſsten, und das Le- ſen der alten Schriftſteller ſelbſt, denen über- laſſen würde, die ihr Beruf dazu verbænde; die Möglichkeit dieſer Vorſchlæge würde ich mit dem Schütziſchen Elementarwerke, mit der Lieberkühniſchen Ueberſetzung des Robin- ſon, mit dem Gedickiſchen Leſebuche und andern dergleichen zweckmæſigen Büchern, beweiſen. Wære zur Behauptung dieſer Vorſchlæge bloſs die Stimme des Pædagogen und Moraliſten nöthig, ſo würde ich dafür ſehr nachdrücklich ſprechen. Da aber die Philologen auch ein Wort darein zu reden haben, und ich die Philologie ſo zu treiben, nie Zeit genug gehabt habe, daſs ich mit den Stærkern unter ihnen mich meſſen dürf- te, ſo überlaſſe ich ihnen gern die Entſchei- dung. Derjenige würde ſich gewiſs um die Menſchheit ein groſses Verdienſt erwerben, der uns das Mittel zeigte, das Studium der Philo-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/263
Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/263>, abgerufen am 24.11.2024.