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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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es wohl 2 Jahre durch nicht sehr stark fort;
nachher brachten mich bessere Gesinnungen
dahin, die ich durch Religion erhielt, dass es
aeusserst selten, und wohl 12 Jahr vor meinem
Ehestande gar nicht mehr geschahe. Das si-
cherste Mittel würde (wenn einmal Bedienung
seyn sollte) wohl ein guter Mensch, von ge-
setztem Alter, hiergegen seyn.

II.

Die Amme meiner Mutter schlief bey mir.
Seit meinem achten Jahre weiss ich es, dass
sie mich auf die schaendlichste Art missbrauch-
te. Ich musste ihr das thun, was ehehin, wie
sie 30 Jahr jünger war -- -- Sie scheute sich
nicht, in meiner Gegenwart zuweilen etwas
zu veruntreuen. Wenn ich nun drohete, ich
wollte es nachsagen, so drohete sie mir: ich
sollte die Nacht nicht -- (ich weis das Wort
nicht mehr; es war ein National Ausdruck)
und ich schwieg. Endlich wurde ich hinfael-
lig; man wurde aufmerksam, und der Doctor
war so klug, mich durch ein paar Zuckerplaez-
chen zum Gestaendniss zu bringen.

Eben

es wohl 2 Jahre durch nicht ſehr ſtark fort;
nachher brachten mich beſſere Geſinnungen
dahin, die ich durch Religion erhielt, daſs es
æuſſerſt ſelten, und wohl 12 Jahr vor meinem
Eheſtande gar nicht mehr geſchahe. Das ſi-
cherſte Mittel würde (wenn einmal Bedienung
ſeyn ſollte) wohl ein guter Menſch, von ge-
ſetztem Alter, hiergegen ſeyn.

II.

Die Amme meiner Mutter ſchlief bey mir.
Seit meinem achten Jahre weiſs ich es, daſs
ſie mich auf die ſchændlichſte Art miſsbrauch-
te. Ich muſste ihr das thun, was ehehin, wie
ſie 30 Jahr jünger war — — Sie ſcheute ſich
nicht, in meiner Gegenwart zuweilen etwas
zu veruntreuen. Wenn ich nun drohete, ich
wollte es nachſagen, ſo drohete ſie mir: ich
ſollte die Nacht nicht — (ich weis das Wort
nicht mehr; es war ein National Ausdruck)
und ich ſchwieg. Endlich wurde ich hinfæl-
lig; man wurde aufmerkſam, und der Doctor
war ſo klug, mich durch ein paar Zuckerplæz-
chen zum Geſtændniſs zu bringen.

Eben
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[173/0183] es wohl 2 Jahre durch nicht ſehr ſtark fort; nachher brachten mich beſſere Geſinnungen dahin, die ich durch Religion erhielt, daſs es æuſſerſt ſelten, und wohl 12 Jahr vor meinem Eheſtande gar nicht mehr geſchahe. Das ſi- cherſte Mittel würde (wenn einmal Bedienung ſeyn ſollte) wohl ein guter Menſch, von ge- ſetztem Alter, hiergegen ſeyn. II. Die Amme meiner Mutter ſchlief bey mir. Seit meinem achten Jahre weiſs ich es, daſs ſie mich auf die ſchændlichſte Art miſsbrauch- te. Ich muſste ihr das thun, was ehehin, wie ſie 30 Jahr jünger war — — Sie ſcheute ſich nicht, in meiner Gegenwart zuweilen etwas zu veruntreuen. Wenn ich nun drohete, ich wollte es nachſagen, ſo drohete ſie mir: ich ſollte die Nacht nicht — (ich weis das Wort nicht mehr; es war ein National Ausdruck) und ich ſchwieg. Endlich wurde ich hinfæl- lig; man wurde aufmerkſam, und der Doctor war ſo klug, mich durch ein paar Zuckerplæz- chen zum Geſtændniſs zu bringen. Eben

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/183>, abgerufen am 22.11.2024.