mir in die Hand faellt, und schreibe sie zu meiner Rechtfertigung her. Sie ist aus der Andria genommen, und lautet folgender- massen:
Primum haec pudice vitam, parce ac duriter Agebat, lana ac tela victum quaeritans: Sed postquam amans accessit, pretium pol- licens, Unus et item alter, ita ut ingenium est om- nium| Hominum a labore provlive ab lubidinem; Accepit conditionem, dein quaestum occipit. -- -- -- -- -- -- Observabam mane illorum servulos Venientes aut abeuntes: rogitabam, heus puer, Dic sodes, quis hodie Chrysidem habuit?
Man wird leicht sehen, dass ich nicht vorsetzlich die schlüpfrigste Stelle gewaehlt habe. Im Grunde ist diese gar nicht schlü- pfrig, sie ist weiter nichts als eine sehr sitt-
same
mir in die Hand fællt, und ſchreibe ſie zu meiner Rechtfertigung her. Sie iſt aus der Andria genommen, und lautet folgender- maſsen:
Primum hæc pudice vitam, parce ac duriter Agebat, lana ac tela victum quæritans: Sed poſtquam amans acceſſit, pretium pol- licens, Unus et item alter, ita ut ingenium eſt om- nium| Hominum a labore provlive ab lubidinem; Accepit conditionem, dein quæſtum occipit. — — — — — — Obſervabam mane illorum ſervulos Venientes aut abeuntes: rogitabam, heus puer, Dic ſodes, quis hodie Chryſidem habuit?
Man wird leicht ſehen, daſs ich nicht vorſetzlich die ſchlüpfrigſte Stelle gewæhlt habe. Im Grunde iſt dieſe gar nicht ſchlü- pfrig, ſie iſt weiter nichts als eine ſehr ſitt-
ſame
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mir in die Hand fællt, und ſchreibe ſie zu
meiner Rechtfertigung her. Sie iſt aus der
Andria genommen, und lautet folgender-
maſsen:
Primum hæc pudice vitam, parce ac duriter
Agebat, lana ac tela victum quæritans:
Sed poſtquam amans acceſſit, pretium pol-
licens,
Unus et item alter, ita ut ingenium eſt om-
nium|
Hominum a labore provlive ab lubidinem;
Accepit conditionem, dein quæſtum occipit.
— — — — —
— Obſervabam mane illorum ſervulos
Venientes aut abeuntes: rogitabam, heus
puer,
Dic ſodes, quis hodie Chryſidem habuit?
Man wird leicht ſehen, daſs ich nicht
vorſetzlich die ſchlüpfrigſte Stelle gewæhlt
habe. Im Grunde iſt dieſe gar nicht ſchlü-
pfrig, ſie iſt weiter nichts als eine ſehr ſitt-
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/150>, abgerufen am 16.02.2025.
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