es bey Besuchen noch mehrere. Ob man gleich in der Folge mehr Rücksicht darauf zu nehmen schien, ihm diese Sache durch abge- brochene oder verblaumte Redensarten zu ver- bergen: so entwischte ihm doch selten die Bedeutung davon, und haette man auch wirk- lich was anders damit sagen wollen, so arg- wöhnte er doch dergleichen, und war ausser- ordentlich neugierig nach Dingen von der Art.
Die Bey[sp]iele von Unverschaemtheit im gemeinen Leben, wenn er sah, dass erwach- sene unzüchtige Mannspersonen die Maedchen unverschaemt behandelten, diese ein Geschrey und jene ein Gelaechter erhoben, waren auf ihn nicht ohne Wirkung; sondern er sah sol- ches gefühlvoll und mit Erstaunen an, und bemerkte bey sich einen ihm unbekannten Trieb.
Wenn im Sommer die Feldarbeit seine El- tern aufforderte, ihr Haus zu verlassen und ihm aufgetragen wurde, dasselbe alleine zu verwahren, alsdann kamen die Kinder der Nachbarn, und erzaehlten aehnliche Geschich-
ten,
es bey Beſuchen noch mehrere. Ob man gleich in der Folge mehr Rückſicht darauf zu nehmen ſchien, ihm dieſe Sache durch abge- brochene oder verblûmte Redensarten zu ver- bergen: ſo entwiſchte ihm doch ſelten die Bedeutung davon, und hætte man auch wirk- lich was anders damit ſagen wollen, ſo arg- wöhnte er doch dergleichen, und war auſſer- ordentlich neugierig nach Dingen von der Art.
Die Bey[ſp]iele von Unverſchæmtheit im gemeinen Leben, wenn er ſah, daſs erwach- ſene unzüchtige Mannsperſonen die Mædchen unverſchæmt behandelten, dieſe ein Geſchrey und jene ein Gelæchter erhoben, waren auf ihn nicht ohne Wirkung; ſondern er ſah ſol- ches gefühlvoll und mit Erſtaunen an, und bemerkte bey ſich einen ihm unbekannten Trieb.
Wenn im Sommer die Feldarbeit ſeine El- tern aufforderte, ihr Haus zu verlaſſen und ihm aufgetragen wurde, daſſelbe alleine zu verwahren, alsdann kamen die Kinder der Nachbarn, und erzæhlten æhnliche Geſchich-
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es bey Beſuchen noch mehrere. Ob man
gleich in der Folge mehr Rückſicht darauf zu
nehmen ſchien, ihm dieſe Sache durch abge-
brochene oder verblûmte Redensarten zu ver-
bergen: ſo entwiſchte ihm doch ſelten die
Bedeutung davon, und hætte man auch wirk-
lich was anders damit ſagen wollen, ſo arg-
wöhnte er doch dergleichen, und war auſſer-
ordentlich neugierig nach Dingen von der
Art.
Die Beyſpiele von Unverſchæmtheit im
gemeinen Leben, wenn er ſah, daſs erwach-
ſene unzüchtige Mannsperſonen die Mædchen
unverſchæmt behandelten, dieſe ein Geſchrey
und jene ein Gelæchter erhoben, waren auf
ihn nicht ohne Wirkung; ſondern er ſah ſol-
ches gefühlvoll und mit Erſtaunen an, und
bemerkte bey ſich einen ihm unbekannten
Trieb.
Wenn im Sommer die Feldarbeit ſeine El-
tern aufforderte, ihr Haus zu verlaſſen und
ihm aufgetragen wurde, daſſelbe alleine zu
verwahren, alsdann kamen die Kinder der
Nachbarn, und erzæhlten æhnliche Geſchich-
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/124>, abgerufen am 22.11.2024.
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