sophie, die im Nebel der abgezogenen Be- griffe eingehüllt, keine Erfahrung, kein Indi- viduum vor ihren Thron kommen läßt!!
Wie ist mir dagegen der Bibelgott(s) so lieb, aus dem, durch den, und in dem alles ist, deß Auge im Verborgenen sieht, wie an der Mittagshelle, von dessen Wink das große Weltsystem, wie das Erdestäub- chen abhängt, dessen Hand Königreiche wie Wassertropfen leitet, dessen Liebe den Lieb- ling der Schöpfung, den Menschen -- und den nach Speise schreyenden Raben nähret, dessen Weisheit die Schicksale aller Natio- nen, und das Fallen des Sperlinges vom Dache geordnet, dessen allsehender Blick die großen Revolutionen aller Jahrhunderte, und das letzte silberweisse Haar am Schei- tel des Greises bemerket -- Der Bibel- gott, der hört und sieht, hilft und segnet, tröstet und warnet, lebt und belebt, ord- net und lenket, ist und herrscht, antwortet und giebt, der lebendige Allbeleber, Er ist
zwar
(s) Sieh das herrliche Lied: Der Bibelgott, im christl. Magaz. Viert. Band.
Zweyter Abſchnitt.
ſophie, die im Nebel der abgezogenen Be- griffe eingehuͤllt, keine Erfahrung, kein Indi- viduum vor ihren Thron kommen laͤßt!!
Wie iſt mir dagegen der Bibelgott(s) ſo lieb, aus dem, durch den, und in dem alles iſt, deß Auge im Verborgenen ſieht, wie an der Mittagshelle, von deſſen Wink das große Weltſyſtem, wie das Erdeſtaͤub- chen abhaͤngt, deſſen Hand Koͤnigreiche wie Waſſertropfen leitet, deſſen Liebe den Lieb- ling der Schoͤpfung, den Menſchen — und den nach Speiſe ſchreyenden Raben naͤhret, deſſen Weisheit die Schickſale aller Natio- nen, und das Fallen des Sperlinges vom Dache geordnet, deſſen allſehender Blick die großen Revolutionen aller Jahrhunderte, und das letzte ſilberweiſſe Haar am Schei- tel des Greiſes bemerket — Der Bibel- gott, der hoͤrt und ſieht, hilft und ſegnet, troͤſtet und warnet, lebt und belebt, ord- net und lenket, iſt und herrſcht, antwortet und giebt, der lebendige Allbeleber, Er iſt
zwar
(s) Sieh das herrliche Lied: Der Bibelgott, im chriſtl. Magaz. Viert. Band.
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Zweyter Abſchnitt.
ſophie, die im Nebel der abgezogenen Be-
griffe eingehuͤllt, keine Erfahrung, kein Indi-
viduum vor ihren Thron kommen laͤßt!!
Wie iſt mir dagegen der Bibelgott (s)
ſo lieb, aus dem, durch den, und in dem
alles iſt, deß Auge im Verborgenen ſieht,
wie an der Mittagshelle, von deſſen Wink
das große Weltſyſtem, wie das Erdeſtaͤub-
chen abhaͤngt, deſſen Hand Koͤnigreiche wie
Waſſertropfen leitet, deſſen Liebe den Lieb-
ling der Schoͤpfung, den Menſchen — und
den nach Speiſe ſchreyenden Raben naͤhret,
deſſen Weisheit die Schickſale aller Natio-
nen, und das Fallen des Sperlinges vom
Dache geordnet, deſſen allſehender Blick die
großen Revolutionen aller Jahrhunderte,
und das letzte ſilberweiſſe Haar am Schei-
tel des Greiſes bemerket — Der Bibel-
gott, der hoͤrt und ſieht, hilft und ſegnet,
troͤſtet und warnet, lebt und belebt, ord-
net und lenket, iſt und herrſcht, antwortet
und giebt, der lebendige Allbeleber, Er iſt
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Sailer, Johann Michael: Über den Selbstmord. München, 1785, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sailer_selbstmord_1785/120>, abgerufen am 22.07.2024.
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