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Sailer, Johann Michael: Kurzgefaßte Erinnerungen an junge Prediger. München, 1791.

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(Röm. XII. 1-3.); Unmässigkeit und Unzucht, Hader
und Neid etc. zu meiden, und den Herrn Jesum anzu-
ziehen (Röm. XIII. 13. 14.); den alten Sauerteig weg-
zuschaffen und ein Süssteig zu werden (I. Cor. V. 6-8.);
nicht zu suchen, was unser ist, sondern was des an-
dern ist, und alles zur Ehre Gottes zu thun (I. Cor. X.
24-31.); nicht mehr uns zu leben, sondern dem, der
für alle gestorben ist (II. Cor. V. 14. 15.); niemanden
ein Aergerniss zu geben, sondern uns in allen Dingen
als Diener Gottes zu beweisen (II. Cor. VI. 3-10.);
kein Götzenbild in uns zu dulden, sondern vielmehr
selbst ein Tempel des lebendigen Gottes zu seyn (II.
Cor. VI. 14-18.); das Fleisch samt den Lüsten zu kreu-
zigen und sich vom Geiste regieren zu lassen (Gal. V.
16-24. VI. 25.); Gutes zu thun und im Gutesthun
nicht müde zu werden (Gal. VI. 9.); den alten Men-
schen auszuziehen und den neuen anzulegen (Ephes.
IV. 22-24.); Gottes Nachfolger zu seyn und in Liebe
zu wandeln, wie Christus uns geliebt hat, und alle Un-
reinigkeit, allen Geiz, schändliche Worte etc. zu mei-
den (Ephes. V. 1-6.); den Harnisch Gottes anzuziehen
und gegen alles Böse zu streiten (Ephes. VI. 16. 17.)
u. s. f. Alle diese und noch viele andere Vorstellungs-
arten sagen im Grunde nur das Eine: Liebet, achtet,
thut und fördert alles Gute, und hasset, verabscheut,
meidet, hindert alles Böse -- nach der ganzen Kraft,
die euch gegeben ist
.

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Aus diesem, was von a. bis k. bloss historisch gesagt
worden, lässt sich ganz leicht ein Begriff abstrahiren

von

(Röm. XII. 1-3.); Unmäſſigkeit und Unzucht, Hader
und Neid etc. zu meiden, und den Herrn Jeſum anzu-
ziehen (Röm. XIII. 13. 14.); den alten Sauerteig weg-
zuſchaffen und ein Süſsteig zu werden (I. Cor. V. 6-8.);
nicht zu ſuchen, was unſer iſt, ſondern was des an-
dern iſt, und alles zur Ehre Gottes zu thun (I. Cor. X.
24-31.); nicht mehr uns zu leben, ſondern dem, der
für alle geſtorben iſt (II. Cor. V. 14. 15.); niemanden
ein Aergerniſs zu geben, ſondern uns in allen Dingen
als Diener Gottes zu beweiſen (II. Cor. VI. 3-10.);
kein Götzenbild in uns zu dulden, ſondern vielmehr
ſelbſt ein Tempel des lebendigen Gottes zu ſeyn (II.
Cor. VI. 14-18.); das Fleiſch ſamt den Lüſten zu kreu-
zigen und ſich vom Geiſte regieren zu laſſen (Gal. V.
16-24. VI. 25.); Gutes zu thun und im Gutesthun
nicht müde zu werden (Gal. VI. 9.); den alten Men-
ſchen auszuziehen und den neuen anzulegen (Epheſ.
IV. 22-24.); Gottes Nachfolger zu ſeyn und in Liebe
zu wandeln, wie Chriſtus uns geliebt hat, und alle Un-
reinigkeit, allen Geiz, ſchändliche Worte etc. zu mei-
den (Epheſ. V. 1-6.); den Harniſch Gottes anzuziehen
und gegen alles Böſe zu ſtreiten (Epheſ. VI. 16. 17.)
u. ſ. f. Alle dieſe und noch viele andere Vorſtellungs-
arten ſagen im Grunde nur das Eine: Liebet, achtet,
thut und fördert alles Gute, und haſſet, verabſcheut,
meidet, hindert alles Böſe — nach der ganzen Kraft,
die euch gegeben iſt
.

— — — — — — — —
Aus dieſem, was von a. bis k. bloſs hiſtoriſch geſagt
worden, läſst ſich ganz leicht ein Begriff abſtrahiren

von
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[80/0094] (Röm. XII. 1-3.); Unmäſſigkeit und Unzucht, Hader und Neid etc. zu meiden, und den Herrn Jeſum anzu- ziehen (Röm. XIII. 13. 14.); den alten Sauerteig weg- zuſchaffen und ein Süſsteig zu werden (I. Cor. V. 6-8.); nicht zu ſuchen, was unſer iſt, ſondern was des an- dern iſt, und alles zur Ehre Gottes zu thun (I. Cor. X. 24-31.); nicht mehr uns zu leben, ſondern dem, der für alle geſtorben iſt (II. Cor. V. 14. 15.); niemanden ein Aergerniſs zu geben, ſondern uns in allen Dingen als Diener Gottes zu beweiſen (II. Cor. VI. 3-10.); kein Götzenbild in uns zu dulden, ſondern vielmehr ſelbſt ein Tempel des lebendigen Gottes zu ſeyn (II. Cor. VI. 14-18.); das Fleiſch ſamt den Lüſten zu kreu- zigen und ſich vom Geiſte regieren zu laſſen (Gal. V. 16-24. VI. 25.); Gutes zu thun und im Gutesthun nicht müde zu werden (Gal. VI. 9.); den alten Men- ſchen auszuziehen und den neuen anzulegen (Epheſ. IV. 22-24.); Gottes Nachfolger zu ſeyn und in Liebe zu wandeln, wie Chriſtus uns geliebt hat, und alle Un- reinigkeit, allen Geiz, ſchändliche Worte etc. zu mei- den (Epheſ. V. 1-6.); den Harniſch Gottes anzuziehen und gegen alles Böſe zu ſtreiten (Epheſ. VI. 16. 17.) u. ſ. f. Alle dieſe und noch viele andere Vorſtellungs- arten ſagen im Grunde nur das Eine: Liebet, achtet, thut und fördert alles Gute, und haſſet, verabſcheut, meidet, hindert alles Böſe — nach der ganzen Kraft, die euch gegeben iſt. — — — — — — — — Aus dieſem, was von a. bis k. bloſs hiſtoriſch geſagt worden, läſst ſich ganz leicht ein Begriff abſtrahiren von

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Zitationshilfe: Sailer, Johann Michael: Kurzgefaßte Erinnerungen an junge Prediger. München, 1791, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sailer_prediger_1791/94>, abgerufen am 24.11.2024.